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THEMA: Warum dorische und myxolydische Skalen lernen?

Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 10:12 #92697

  • Raggae
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Ich habe gerade das Rock'n'Roll Saxophon-Heft von Boots Randolph bekommen. Und da wird ein Rat wiederholt, den ich schon oft gehört aber noch nie verstanden habe: Die dorische und die mixolydisch Skala üben. Warum sind die eigentlich so wichtig? Wann brauche ich die und warum?

Lg,

Raggae
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Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 10:37 #92698

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Hallo Raggae,

dorische und mixolydische Skalen bilden neben den ionischen Skalen (Durtonleiter) die Basis des Improvisierens. Viele Standarts sind hauptsächlich auf II-V-I-Verbindungen aufgebaut.
Man benutzt (zumindest beim Erlernen) in der Dur-II-V-I die dorische Skala auf der II. Stufe, die mixolydische Skala auf der nichtalterierten V.-Stufe (also wenn nicht ausdrücklich Alterationstöne wie zum Beispiel b9/#9/b13 im Akkordsymbol verlangt sind), und die ionische Skala auf der I. Stufe.

Dorische und mixolydische Skalen verwenden im Prinzip das Material der normalen Durtonleiter, nur der Startton ist ein anderer. Wenn du also alle Durtonleitern übst und dabei nicht nur mit dem Grundton beginnst, sondern auch alle anderen Töne als Startton benutzt, übst du die Kirchentonleitern gleich mit.

Beispiel für dorisch und mixolydisch:

II. - V. - I.
Dm7 G7 CMaj

Tonmaterial:

Dm7: D-F-A-C-(E) mit D-dorisch: D-E-F-G-A-H-C-D
G7: G-H-D-F-(A) mit G-mixolydisch: G-A-H-C-D-E-F-G
CMaj:C-E-G-H-(D) mit C-ionisch: C-D-E-F-G-A-H-C

In allen drei Fällen benutzt du das C-Dur-Material, nur der Grundton und somit auch die weiteren Akkordtöne ändern sich.

Beispiel: In D-dorisch ist F die Terz, während F in G7 die Septe ist. Dieses Wissen ist erforderlich, um die unterschiedlichen Akkorde trotz prinzipiell gleichem Tonmaterial beim Improvisieren auch hörbar zu machen.

Außerdem: Viele Skalen üben trainiert die Feinmotorik und ist Gehirnjogging (vor allem wenn man die Skalen nicht nach Noten spielt, sondern sich erst in Gedanken die Skala zurechtlegt und sie dann aus dem Gedächtnis spielt)!

LG funkysax
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Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 11:16 #92699

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Es ist nur meine Meinung, nichts amtliches:
Ob Du dorisch, mixolydisch oder ionisch spielst, es ist das
gleiche Tonmaterial.Ob Du bei diesem gleichen Tonmaterial "ganz fest an D denkst"(hat mir mal jemand gesagt),hat verständlicherweise keine Auswirkung-ausser der Verschwendung von HirnEnergie.
Gut, jetzt kannst Du ganz viele d`s spielen, aber es gibt es kaum was langweiligeres als eine Häufung von d`s über einem dmollAkkord.
Ausserdem meine ich, dass im Jazz, also einer sehr Tritonuslastigen Musik, sich auf die tritonusfeindliche Kirchentonarttheorien
zu beziehen, auch nicht ganz zielführend sein kann.
Ich halte diesen Bezug auf Kirchentonarten für falsch.
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Re:Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 16:58 #92706

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corcovado wrote:
Ob Du dorisch, mixolydisch oder ionisch spielst, es ist das
gleiche Tonmaterial.Ob Du bei diesem gleichen Tonmaterial "ganz fest an D denkst"(hat mir mal jemand gesagt),hat verständlicherweise keine Auswirkung-ausser der Verschwendung von HirnEnergie.

Es ist schon das gleiche Tonmaterial, aber es macht durchaus einen Unterschied, ob man dorisch, mixolydisch oder ionisch "denkt" beim Improvisieren.

Über Dm7 beispielsweise tönen alle Töne der C-Dur-Skala einigermassen konsonant, über das verwandte Cmaj7 dagegen tönt ein F reichlich schräg und sogar dissonanter als das skalenfremde F#.

Mit Verschwendung von Hirnenergie hat das nichts zu tun.
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Re:Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 17:31 #92708

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TootSweet wrote:
Es ist schon das gleiche Tonmaterial, aber es macht durchaus einen Unterschied, ob man dorisch, mixolydisch oder ionisch "denkt" beim Improvisieren.

Aber WIE denkt man denn dorisch oder mixolydisch?
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Re:Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 18:11 #92709

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Raggae schrieb:
TootSweet wrote:
Es ist schon das gleiche Tonmaterial, aber es macht durchaus einen Unterschied, ob man dorisch, mixolydisch oder ionisch "denkt" beim Improvisieren.

Aber WIE denkt man denn dorisch oder mixolydisch?

Ganz fest! :)
Wie gesagt, meine Meinung über Kirchentonarten im zb. jazz
ist halt nur meine Meinung. allerdings was das Denken angeht, bin ich in guter Gesellschaft: wenn du beim Improvisieren denkst, hast du schon verloren.
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Re:Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 18:12 #92710

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Mit Denken hat das für mich nichts zu tun, sondern mit dem Betonen der entsprechenden Akkordtöne.

Wenn ich die dorische Tonleiter spiele, z.B. d e f g a h c d in Achteln, dann bekomme ich auf den beats die Töne d f a c, also den Dm7-Akkord.
Was, wenn ich die Tonleiter verschiebe auf den offbeat? Dann bekomme ich auf den beat e g h d, also einen Em7-Akkord.

Durch entsprechende Betonung kann ich in die Chromatische Tonleiter jeden Akkord projezieren.

Ich halte das Kirchenleiterschema nicht für hilfreich. Ein Akkord schafft einen bestimmten Klangraum, zu dem jeder der 12 Töne einen anderen Bezug/eine andere Spannung hat.

Ein Dm7-Akkord kann aus 3 verschiedenen Durtonleitern hergeleitet werden, es muss nicht C-Dur sein. Das ergibt sich erst aus der II-V-I-Kadenz.

Der Cmaj7 kann sowohl von C-Dur als auch von G-Dur kommen, deswegen ist das f# naheliegender als das f.

Der G7 ist zwar "eindeutig", ist aber selbst so spannungsreich, dass er fast jeden Ton verträgt.

Ich würde mich im Rahmen der II-V-I eher mit den Leittonbewegungen beschäftigen und daneben (modal) mit den Klangräumen der Akkordtypen (m7, 7, maj7) experimentieren.
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Re:Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 20:25 #92719

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chrisdos wrote:
Mit Denken hat das für mich nichts zu tun, sondern mit dem Betonen der entsprechenden Akkordtöne.

Einverstanden. "Denken" habe ich deshalb auch ausdrücklich in Anführungszeichen gesetzt.
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Re:Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 20:28 #92720

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corvovado hats schön gesagt !

das klauen von namen aus der jahrhunderte zurückliegenden epoche der einstimmigen kirchenmusik hat nix mit jatz zu tun, eher mit dem hastigen verwissenschaftlichen an übermäßig akademischen instituten.

aber was solls: wem nix eigenes einfällt, soll ja auch leben dürfen ...


:laugh:
Letzte Änderung: 20 Jul 2010 20:29 von prinzipal.
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Re:Warum dorische und myxolydische Skalen lernen? 20 Jul 2010 23:09 #92733

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prinzipal schrieb:
corvovado hats schön gesagt !

das klauen von namen aus der jahrhunderte zurückliegenden epoche der einstimmigen kirchenmusik hat nix mit jatz zu tun, eher mit dem hastigen verwissenschaftlichen an übermäßig akademischen instituten.

aber was solls: wem nix eigenes einfällt, soll ja auch leben dürfen ...


:laugh:

das klauen hat ja kein ende ....da die kirchenväter auch die namen der modi "geklaut" hatten - von den alten griechen
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