@LuBo
1. Ich schreibe mich JES und nicht YES.
2. Ich habe in keiner Zeile irgend eine Wertung zu AMATI, Weltklang oder B&S geschrieben.
Von Dir kam nichts konstruktives, gar nichts, außer einem Ausbruch, der sich in rein gar nichts begründen ließe. Ich kenne AMATI nicht, daher bleibt mir nur GOOGLE oder das WWW. Wenn man weiß, wie man Informationen verifiziert, ist das, was danach übrig bleibt, für mich durchaus zuverlässig.
Danach wurden bei Amati erst nach 1945 Saxophone gebaut(steht übrigens auch in der SAXWELT, von jemandem geschrieben, der es sicher wußte bzw original auf der AMATI-Homepage) und damit fällt Amati für mich nicht unter die Pioniere des Saxophons. In diversen Archiven (z.B. saxpics.com) habe ich nur Saxophone dieser Marke gefunden, die die Becherklappen auf einer Seite haben, nicht verteilt rechts und links. Daher schließe ich ein Amati aus. Wer es besser weiß darf hier gerne konstruktiv korrigieren.
Meiner Erfahrung nach sind verteilte Becherklappen auch eher ein Hinweis auf Vorkriegsbauweise, also eine Produktion VOR 1939. Alte Bestände aus der Vorkriegsproduktion wird Amati aber eher kaum gehabt haben oder hat sie, wenn, von anderen Firmen geerbt, da AMATI ja ein Zusammenschluß von Instrumentenbauern nach dem WW2 war (auch auf der Homepage von AMATI nachzulesen).
Zu Weltklang: ich habe eines, ein Alto, und das ist kurz Scheiße. Intoniert extrem schlecht, dünnstes Blech, es klingt auch so blechern und die Mechanik ist so weich, dass eine Justage nicht dauerhaft ist. Das kannst Du nur an die Wand nageln. Es war mal gedacht eine GÜ zu üben, aber wegen des weichen Materials habe ich aufgegeben.
Ich habe ein Akkustik Tenor, mein aller erstes Saxophon, welches auch aus dem Hause Weltklang stammt und ein s.g. Exportmodel ist. Das ist das genaue Gegenteil: voller Klang, saubere Intonation, tolle Ausstattung mit z.B. Stimmschraube am S-Bogen und hoch-fis-Klappe etc. , gebaut wie ein Panzer aber die Mechanik ist für große Hände. Mir paßt sie leider nicht, da ich an die Hebel am Tisch für die linke Hand kaum herankomme. Schade. Sonst ein tolles Teil, wenn man die Optik mag (grell rote "Permut-"einlagen zu silbernem Korpus).
Dann habe ich noch ein Bari, Buddy Henderson, welches ANGEBLICH auch aus dem Hause B&S stammen soll. Trotz mehrfacher Nachfrage hier konnte mir NIEMAND darüber etwas sagen und im Netz ließ sich das nicht eindeutig verifizieren. Dieses Teil ist der Hammer, klanglich voll wie mein Martin Bari, die obere Lage eher heller, und mit tief A. Trotzdem sehr leicht zu greifen. Sondermodel des Weltklangbaris?
Ob es die Firma Oscar Adler in der Tätärä noch eigenständig gab, oder ob mein Tenor auch ein Weltklang unter dem Namen Oscar Adler ist, weiß ich auch nicht. Technisch ist es ein Nachkriegsmodell. Solides Teil, klingt gut, intoniert gut, aber ich habe kein geeignetes Mundstück. Meine müssen extrem knapp gesteckt werden um die Stimmung hinzubekommen. Kammern zu klein oder doch nicht auf 440Hz sondern auf 443 oder 445Hz getrimmt; es ist tendenziell sehr hoch?? Klanglich sehr konzertant das Teil und damit meine ich einen klaren, konzentrierten, sauberen Ton.
Und jetzt meine unbegründete Meinung zu Ostsaxophonen: jeder Hersteller, egal woher, hat extrem gute, durchschnittliche und schlechte Exemplare gebaut. Ob das Selmer, Conn, etc. sind oder Keilwerth, B&S oder Weltklang. Diese Aussage basiert auf mittlerweile 25 Saxophonen, die ich habe, und mind. 3mal so vielen, die ich angespielt habe.
Bei den Ostherstellern gehe ich davon aus, dass der Zugriff auf hochwertige Rohstoffe eher nicht durchgehend sichergestellt war und daher zu den normalen Produktionsabweichungen eben auch noch Materialschwankungen dazukommen. Wenn man bedenkt, dass man im Sozialismus nicht nach Leistung bezahlt wird, sehe ich auch keine Motivation für irgend jemanden in der Produktionslinie hier sorgfältig und qualitativ hochwertig zu arbeiten, außer bei Exportmdellen zur Devisenbeschaffung im Kapitalismus. Ob die gelernten Saxophonbauer auch tatsächlich verwendungsgeeignet eingesetzt wurden oder doch nach Vorgaben von OBEN irgendwo, weiß ich nicht. Daher wäre ich beim Kauf eines solchen Ostsaxophons noch vorsichtiger, als sonst, und würde mir das Teil SEHR genau ansehen und anspielen.
JEs