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THEMA: Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten?

Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 25 Jan 2006 22:55 #13165

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Welche zehn Saxophonisten haben den Jazz im allgemeinen und den Saxophonjazz im speziellen Eurer Meinung nach am nachhaltigsten geprägt oder vorangetrieben? Oder, um die Frage einmal anders zu formulieren: Welche Saxophonisten werden in hundert Jahren in einem renommierten Musiklexikon wohl als die zehn wichtigsten gehandelt werden?

Als kleine Anregung eine ungewichtete, vielleicht noch zu ergänzende Liste zur Auswahl:

Cannonball Adderley - Lee Allen - Gene Ammons - Georgie Auld - Sil Austin - Amani A.W.-Murray - Albert Ayler - Gato Barbieri - Sax Gordon Beadle - Sidney Bechet - Earl Bostic - Michael Brecker - Rusty Bryant - Don Byas - Benny Carter - James Carter - "Hurricane" Hank Carter - James Clay - Arnett Cobb - Tony Coe - Ornette Coleman - John Coltrane - Hank Crawford - Sonny Criss - King Curtis - Eddie "Lockjaw" Davis - Maxwell Davis - Paul Desmond - Michel De Villers - Eric Dolphy - Lou Donaldson - Teddy Edwards - Bill Evans - Herschel Evans - Hubert Fol - Jimmy "Night Train" Forrest - Bobby Forte - Frank Foster - Bud Freeman - Von Freeman - Jan Garbarek - Stan Getz - John Gilmore - Bennie Golson - Paul Gonsalves - Dexter Gordon - Johnny Griffin - Scott Hamilton - Eddie Harris - Gene Harris - Coleman Hawkins - Julius Hemphill - Joe Henderson - Woody Herman - Johnny Hodges - Red Holloway - Willis "Gator" Jackson - Illinois Jacquet - Budd Johnson - Cliff Jordan - Louis Jordan - Rahsaan Roland Kirk - Lee Konitz - Olaf Kübler - Yusef Lateef - Jackie McLean - Joe Lovano - Branford Marsalis - Big Jay McNeely - Frank Mead - Hank Mobley - Wild Bill Moore - Gerry Mulligan - David "Fathead" Newman - Lenny Niehaus - Greg Osby - Charlie Parker - Maceo Parker - Art Pepper - Houston Person - Greg Piccolo - Odeon Pope - Chris Potter - Russell Procope - Red Prysock - Ike Quebec - Dewey Redman - Joshua Redman - A.C. Reed - Sam Rivers - Rolf Römer - Sonny Rollins - Charlie Rouse - David Sanborn - Pharoah Sanders - Tom Scott - Big Al Sears - Eddie Shaw - Archie Shepp - Wayne Shorter - Hal Singer - Zoot Sims - Sonny Stitt - Buddy Tate - Sam "The Man" Taylor - Lucky Thompson - Frank Trumbauer - Stanley Turrentine - Eddie "Cleanhead" Vinson - Benny Wallace - Noble "Thin Man" Watts - Grover Washington Jr. - Don Wilkerson - Ben Webster - Phil Woods - Lester Young
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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 01:43 #13171

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Nicht die Zehn, die in hundert Jahren als die wichtigsten gehandelt werden worden sein, werden die zehn Wichtigsten sein.

Stellt sich auch die Frage, ob Saxophonjazz vorangetrieben werden sollte. Warum?

Warum sollte er nachhaltig geprägt werden?

Wer nenommiert Lexika?

Viel Fragen, es ist spät. Ich dachte nur, vielleicht wäre es ja auch nachhaltig, wenn das Getröte mal aufhörte. Ohne Ahnung, pü

. . . . . . . . . . [size=huge] ;-} [/size]
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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 06:41 #13173

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Das spannende ist doch eigentlich, dass jeder individuell für sich immer wieder einen Saxophonisten entdeckt, der Neues bringt, Anregungen liefert und einem neue Impulse vermittelt.
Von da her halte ich so eine best of....Liste für nicht sonderlich Hilfreich...und wer in Hundert Jahren dazu gehört? - Vielleicht sind alle 10 bislang noch nicht geboren?!
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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 09:30 #13185

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Nicht die Zehn, die in hundert Jahren als die wichtigsten gehandelt werden worden sein, werden die zehn Wichtigsten sein.

Wer weiß das schon,klar. Nur die Wahrscheinlichkeit, die Wichtigsten benennen zu können, wächst meiner Meinung natürlich mit dem zeitlichen Abstand. Um mal einen Vergleich aus der Popmusik heranzuziehen: Tokio Hotel werden in 100 Jahren aller Voraussicht nach in keinem Lexikon stehen, die Beatles dagegen mit einiger Wahrscheinlichkeit schon.
Stellt sich auch die Frage, ob Saxophonjazz vorangetrieben werden sollte. Warum?
Na klar, was wäre das für ein Verlust, wenn wir heute nur den Dixie hätten, nicht aber den Swing, den Bebop, den Cooljazz, den Hardbop, den Freejazz, Fusion ...!
Ich dachte nur, vielleicht wäre es ja auch nachhaltig, wenn das Getröte mal aufhörte.
Mal mal nicht den Teufel an die Wand ;-)
Vielleicht sind alle 10 bislang noch nicht geboren?!
Wäre ja toll, wenn noch wer käme, der Coleman Hawkins, John Coltrane, Charlie Parker usw. noch zu toppen verstünde. Glaube ich aber eher nicht dran. Mein Eindruck ist, dass es kaum noch Innovationen im Saxjazz gibt. Alles irgendwie schon mal dagewesen, neuer Wein in alten Schläuchen.

Als ich mit dem Saxspielen anfing, dachte ich, Coleman Hawkins sei ein Trompeter. Jeder Anfänger, der mehr konnte als ich (und das waren ja alle), konnte mir neue Impulse geben und war für mich der Größte. Individuell betrachtet ist der Horizont natürlich relativ klein - dabei nicht weniger wichtig.

Meine Erfahrung ist die, dass es äußerst hilfreich ist, sich bei der Erschließung neuer Themengebiete - und hier sind ja auch überwiegend Anfänger wie ich im Forum - gleich mit den Pionieren, den Wegweisern, den Meilensteinen, den wichtigsten Vertretern zu beschäftigen. Also mich hat das ungemein bereichert, durch Zufall gleich auf Sonny Rollins gestoßen zu sein, dann auf Hawkins, Don Byas usw. Insofern halte ich solche Top-Ten-Listen für durchaus hilfreich. Und ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere noch Lust hätte, etwas dazu zu sagen.
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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 11:41 #13193

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Moin!

:evil: Wieso nennen die Lester Young nur beiläufig und am Rand. Wissen Sie denn nicht von den gegensetzlichen Polen "Hawk und Pres", welche Jahrzehnte lang, alles bestimmt haben :evil:

Nun ja einer steht am Anfang, der Erfinder und auch ausgezeichnete Spieler:

[size=large]Antoine-Joseph `Adolphe`Sax ! [/size]

Liebe Grüße Hans

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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 13:32 #13197

  • max
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Alle vorherigen Postings bringen wichtige Aspekte ein...die zehn wichtigsten, ha...natürlich nicht wirklich absolut zu beantworten, oder auch wieder sehr einfach zu nennen: Man braucht nur die zu nehmen, die nach dem allgemeinen Konsens in Forschung, Musikgeschichte und Literatur immer wieder genannt werden. Also, um es auf den kleinsten Nenner zu bringen, in lockerer Reihenfolge die (vielleicht) Einflussreichsten:

-Frankie Trumbauer
-Rudy Wiedoeft
-Sidney Bechet
-Lester Young
-Coleman Hawkins
-Charlie Parker
-Sonny Rollins
-John Coltrane
-Ornette Coleman
-Wayne Shorter

Interessanter wäre vielleicht, warum ihr denkt, wieso der Betreffende im Einzelnen auf die Liste gehört. Dann kommen wir statt Namen-um-die-Ohren -hauen eher zu einer Diskussion, was der Einzelne für euch für ne Bedeutung hat (in Anlehnung an Michats Darstellung)

Wenn jemand meint, auf der Liste oben gehört einer raus und ein anderer ein, bitte schreiben!

Uups: Und schon wird die Liste korrigiert..


<!-- editby -->

<em>editiert von: max, 26.01.2006, 13:48 Uhr</em><!-- end editby -->
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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 13:59 #13199

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Voll ätzend...ich hasse es, einen so wichtigen Altisten wie Johnny Hodges nicht aufzuführen. habt Ihr mal Hodges genau zugehört? Oder ist der subtile Einfluß von Gerry Mulligan nicht doch gravierender gewesen als die schiere musikalische Genialität von Sonny Rollins? Oder ist Dexter Gordons Einfluß nicht doch schwerwiegender als der von Ornette Coleman, der wiederum für die Entwicklung der 60er so wichtig war?......

Wer hat mit der Diskussion angefangen...z-mann,...Z-MANN!!
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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 14:54 #13206

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Stellt sich auch die Frage, ob Saxophonjazz vorangetrieben werden sollte. Warum?

Na klar, was wäre das für ein Verlust, wenn wir heute nur den Dixie hätten, nicht aber den Swing, den Bebop, den Cooljazz, den Hardbop, den Freejazz, Fusion ...!

Das hört sich an, als wären alle Jazzstile außer Dixie (wahrscheinlich ist damit auch der New Orleans-Jazz gemeint?) Saxophonjazz. Das halte ich für überheblich.

Zur Entwicklung: ich glaube, dass Saxophon und Jazz in der weiteren Zukunft nicht mehr so im Vordergrund stehen werden. Der Trend geht momentan dahin, dass immer mehr fusioniert wird. Man kann munter aus einer riesigen musikalischen Tradition und einem großen ethnischen Feld kombinieren. Die modernen Medien und die globale Entwicklung haben da großen Anteil dran. Jazz wird als Weltmusik dort auch immer eine große Rolle spielen. Ich glaube nur nicht, dass er in seiner Eigenständigkeit noch eine Entwicklung vor sich hat.

Der Jazz spielt im Amateurbereich heute noch eine große Rolle. Das liegt in Deutschland daran, dass er gerade mal an den Musikschulen angekommen ist. Ich hatte früher nicht die Möglichkeit, Jazz an der Musikschule zu lernen. Auf der Musikhochschule habe ich aus dem gleichen Grund klassische Klarinette studiert. Noch 1977 gab es keinerlei Ausbildung für Jazz. Und so rückständig wie damals sind die Musikschulen (incl. Lehrer) heute wieder. Sie lehren den Jazz, der schon ein halbes Jahrhundert und mehr auf dem Buckel hat.

Kaum jemand rappt, setzt sich mit indischer oder fernöstlicher Musik auseinander oder bildet in Techno oder House (auch schon alte Hüte) aus. Die Lehrer von morgen werden es tun, aber immer zeitversetzt. Ich will das auch garnicht so sehr kritisieren sondern damit nur veranschaulichen, warum der Jazz, der jetzt noch in aller Hörner ist, in Zukunft eine geringere Rolle spielen wird.

In der Hoffnung auf starken Wiederspruch, euer pü
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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 17:40 #13234

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Wieso nennen die Lester Young nur beiläufig und am Rand
Weil's alphabetisch war, Hans. Da hatte Lester Young leider schlechte Karten. Du hast natürlich völlig Recht mit Verweis auf die Bedeutung von Hawkins und Young.

Über das musikalische Wirken von Herrn Sax weiß ich offen gesagt überhaupt noch nichts.
...z-mann,...Z-MANN!!
Auf die 10 Deiner Liste würde ich mal einen Außenseiter setzen: Lucky Thompson. Warum? Weil er massenweise eigene Stücke geschrieben hat, die nicht schlechter sind als die der anderen auch. Sicher hat Hawkins mit seinem Solo über Body & Soul - um mal ein Beispiel zu nennen - Saxmusikgeschichte geschrieben. Aber das Stück stammt nun mal nicht von ihm. Also mein Herz schlägt für die kreativen Saxer mit kompositorischen Fähigkeiten, die über das Interpretatorische hinausgehen.

Gut, dass Du auf Frankie Trumbauer und Rudy Wiedoeft verweist, Max. Es fing ja nicht mit Hawkins an. Aber ob deren Einfluss so groß war, dass sie in die Top 10 gehören, ich weiß nicht. Du wirst mir das aber sicher gern erklären ;-)
Das hört sich an, als wären alle Jazzstile außer Dixie (wahrscheinlich ist damit auch der New Orleans-Jazz gemeint?) Saxophonjazz. Das halte ich für überheblich.
Stimmt. War auch nicht so ausschließlich gemeint. Aber das Sax bzw. ihre Spieler waren nun mal maßgeblich an der Erneuerung des Jazz beteiligt.
Kaum jemand rappt, setzt sich mit indischer oder fernöstlicher Musik auseinander oder bildet in Techno oder House (auch schon alte Hüte) aus.
Ich frage mich gerade, welche musikalische Ausbildung denn wohl zum Rappen, für Techno und House nötig sein sollte (habe leider keine Ahnung von indischer oder fernöstlicher Musik). Ich habe eine Software (für zwei Mark) vom Wühltisch, damit kann man in zwei Minuten losrappen. Einfach die Samples in die Spur ziehen, fertig. Und es hört sich nicht mal schlechter an als das, was man im Radio hört. Vor allem: Man muss nicht das geringste von Harmonielehre verstehen. Kein Instrument beherrschen. Null Ahnung von Intervallen. Nichts, garnichts! *Ende Offtopic ;-)
warum der Jazz, der jetzt noch in aller Hörner ist, in Zukunft eine geringere Rolle spielen wird.
Das fürchte ich allerdings leider auch. Es wohl noch stärker als heute in Richtung Reduktion von Komplexität gehen.

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Die zehn wichtigsten, kreativsten, wegweisendsten Jazz-Saxophonisten? 26 Jan 2006 19:32 #13243

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Ich frage mich gerade, welche musikalische Ausbildung denn wohl zum Rappen, für Techno und House nötig sein sollte

Was bitte ist am Rappen einfacher als mit 5 Tönen stundenlang über einen Blues zu Tröten? Und warum um Gottes willen sollte komplexere Musik die bessere sein? Ich mag dieses Werten gar nicht. Die großen Musikrichtungen kommen alle aus der Gosse, den Slums und den Hinterhöfen: Blues, Jazz, Rock, Pop, Punk, Rapp und und und...

All diese Stile sind perfektioniert worden und stehen gleichwertig nebeneinander. Kannst du rappen, Z-Mann?
Man muss nicht das geringste von Harmonielehre verstehen. Kein Instrument beherrschen. Null Ahnung von Intervallen.

Mein lieber Z-Mann, die Sklaven, die ihre Gesänge auf den Feldern sangen und ihren Schmerz im Blues verarbeiteten, hatten bestimmt keine Harmonielehre im Schrank. Und trotzdem baut auf Diesen eine der größten 'Volks'-Musiken auf, der Jazz.

Was bringt dich zu der Annahme, das die Musik immer unkomplexer wird? So furchtbar komplex empfinde ich Jazz eigentlich nicht mit seinen ständig neu kombinierten aber immer gleichen Quintverbindungen.

Ich finde es reizvoll, all diese Möglichkeiten zu musizieren aufgreifen zu können. Wenn ein Jazzsaxophon über einen Techno-Groove spielt oder Charlie Parker plötzlich in einem Remix zu hören ist. Spielt, experimentiert und lasst euch von der Industrie nicht die Ohren verbiegen. Es gibt noch ein Leben nach Take Five. (Manchmal denke ich, manche Stücke wären besser nie geschrieben worden;)
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