Hallo frickler,
meine Seite ist leider weit weniger wert, aber ich verdiene ganz gut an meinen Dienstleistungen -- seit Jahren. Der Fehler liegt hier wohl darin, dass ich nicht
mit dem Internet Geld verdiene, sondern
im Internet. Ich werde in mich gehen.
Dafür habe ich laut Webseitenwertermittler weniger als 10 Hits täglich, aber aus eigener Erfahrung mehr als zehn Postings unterschiedlicher Autoren täglich. Hm, auch hier muss ich wohl an meiner Glaubwürdigkeit zweifeln ...
Hallo Bernd,
was erwartest du aus Kundensicht von einer Seite, die im Monat einen 10-Euro-Werbeetat nicht überschreiten darf?
Ich gehe davon aus, dass hier die Rede von einer elektronischen Visitenkarte ist. Ob sie gut oder schlecht ist, hängt von den Produkten oder Dienstleistungen ab, die du feilbietest, aber ich würde mir in Sachen Kundenbindung nicht zu viel Hoffnung machen.
Ein Beispiel: An und Pfirsich bestelle ich mein Sax-Zubehör bei thomann.de, aber wenn es ein Extra ist, wie zum Beispiel vor einiger Zeit die Vandorren Optimum Blattschraube, dann googel ich erst einmal: "Blattschraube Optimum Preisvergleich." Nicht, dass ich mit thomann nicht zufrieden war, oh nein, aber es gibt eine Preisdifferenz von nahezu zu 15 Euro, da muss das Adlerauge wachsam sein!
Im Dezember habe ich für meinen Sohn nach einem e-Drumset Ausschau gehalten und ebenfalls gegoogelt. Dieses Mal hat thomann den Zuschlag bekommen, aber da ich dort niemanden persönlich kenne und mich zum Glück auch niemandem verpflichtet fühle, hätte es mich nicht gejuckt, wenn ich die 700 Euro anderswo angelegt hätte.
Heute habe ich wieder für 80 Euro Kleinteile fürs Sax bei thomann bestellt. Alles Zubehörteile von denen ich weiß, dass sie dort am günstigsten sind und das ist es, worauf ich achte .... und während ich das hier schreibe, wird mir bewusst, wie die Sache mit der Kundenbindung läuft: dieses Posting wird dazu führen, dass mindestens zwei Leute in den kommenden Wochen bei thoman.de vorbeischauen. Oder es im Hinterkopf behalten.
Ganz freiwillig, ganz nach den freien Gesetzen der freien Marktwirtschaft funktioniert das und fernab vom Google-Ranking. Oder meinst du, ich schau jetzt, welches Ranking thomann hat? Oder meinst du, sie haben sich gesagt: unser Ranking ist prima, also werden wir mehr als unsere Mitanbieter verkaufen?
Nein, und selbst, wenn thomann sich vertwittert oder RSS-Feeds oder wiki-links von und zu ihrer Seite weisen, ist das doch für völlig irrelevant, denn es zählen offenbar nur zwei Dinge:
1. günstige Preise und
2. zufriedene Kunden sind Multiplikatoren.
(hach, Adam Smith hätte sich den Wolf gefreut!)
Alles andere ist unter uns gesagt Humbug und noch eines zum Schluss: dass jedes Unternehmen eine Webseite hat, gehört wohl zur Pflichtübung (bei weniger als zehn Euro monatlich!). Auch dein "An meinen Seiten hab ich stets und ohne Vorkenntnisse learning by doing selber rumgebastelt. Macht mir einfach Spaß" ist vollkommen zeitgemäß, wie ich meine, aber leider nichtssagend in Bezug auf die Preisgestaltung deiner Produkte/Dienstleistungen und das ist es doch, worauf deine Besucher vorrangig achten.
Ich denke nicht, dass mehr Traffic auf deinen Seiten gleich bedeutet, dass du mehr verkaufst. Ich denke, dass du mehr verkaufst, wenn das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt.
So soll es eigentlich auch sein und ja, der Kapitalismus hat ein ureigenes anarchisches Selbstregulativ (immer schon gehabt) und wenn das nicht durch Eingreifen des Staates verhuddelt wird, kann das sogar fruchten. Hat schon Adam Smith gesagt
Es wird 'ne freudige Diskussion geben, ich spüre das
Schöne Grüße,
von wallenstein