Moin!

Zitat Pue:
Ja, das scheint unsere Aufgabe zu sein: einerseits genial und zum anderen soll man noch selbst schauen, ob man nicht in die Klappse gehört. Aber ich finde, wir machen da ganz gut.

Zitat Ende>



Genial?

Neeee, das bin ich nicht!

Genial sind andere, Menschen mit vielen Kindern, jene die trotz aller Unwegsamkeiten,(Arbeitslosigkeit u.ähnl.) immer wieder aufstehen um alles
klar zu kriegen!

Jene die am unteren Ende der Bedürfnispyramide kämpfen!

Multiflexibilität mit dem wenigsten von wenig, sehr beachtlich!

Da stellt sich die Frage, `was hat denn das nun damit zu tun`?

Sehr viel, wenn es nicht um den unteren Abschnitt der Pyramide geht, dann geht es auch nicht wirklich um Musik, Kunst, Kreativität und Selbstverwirklichung also den oberen Abschnitten!

Die Tatsache dass der Eine oder Andere etwas besonders gut kann, entbindet ihn nicht
das Fundament der Pyramide aus den Augen zu verlieren!

Das wäre dekadent, anmaßend und falsch!

Oder anders gesagt, je mehr Elend es gibt, je unbedeutender ist irgendeine Kunst oder Selbstverwirklichung!

Note#

Da sagte der „geniale“ Louis Armstrong zu seiner Frau Lil: Achte das Publikum, sie sind es die unser Haus, Auto und deinen Nerz bezahlen! Ohne sie brauch ich keine Musik machen!


LG Hans

Tach, lieber Hans!

Armut und Kunst, das Thema hat ne Menge Aspekte. Auf einen uns bekannten und genial genannten Künstler kommen immer 1000, die zwar genial aber nicht bekannt sind. Viele von denen schauen vom Fuß der Pyramide auf.

Genialität ist für mich geldunabhängig und deinem Satz: 'je mehr Elend es gibt, je unbedeutender ist irgendeine Kunst oder Selbstverwirklichung!' kann ich nicht zustimmen. Kunst ist Bildung und Selbstverwirklichung, und muss nicth nur in Konzertsälen und Museen stattfinden. Da wo Elend ist, fehlt es an Kultur und Bildung.

Bringen wir die Kunst zum Elend, dann wird es kleiner. Ist ne Frage, wer, wo und für wen Kunst macht.
Die elende Geschichte der Afroamerikaner sähe ohne deren Musik noch sehr viel elender aus als sie heute ist. Kunst ist Identität und oft das einzige, was einem unterdrückten, ausgebeuteten Volk bleibt. Schau dir die Indianer, Aborigines, die Juden, die Sinti und Roma an. Ohne ihre Kunst, ihre Kultur - ohne Identität gäbe es sie heute nicht mehr (oder nicht mehr in dieser Form).

Moin Pue!

Diese Völker besitzen ein System in ihrem kulturellen Kreis, was aufgrund ihres völlig anderen Wertesystem eben nicht Elend produziert!
Sie sind in diesem Kreis gut aufgehoben gewesen, so dass sich auch Kultur, Musik und Kunst entwickeln konnte!

Wenn moderne Völker diesen Kreis der Urvölker durchbrechen, z.B. durch Urbanisierung, siehe Aborigines, die mit Alkohol und Großstadt in Verbindung kommen, dann ist da nischt mehr von Kultur, ich habe das in Australien gesehen!

Indianer hatten einen sehr intakten Kreis, bis die Weißen ihn durchbrachen!

Urafrikaner, also nicht Afroamerikaner haben noch einen viel intakteren Kreis, als es ehemalige Sklaven in den USA hatten!

Die Weißen haben den Sklaven zugestanden zu singen, tanzen und Sport zu betreiben, und lange Zeit NUR das!

Als Lester Young mit Carlo Bohländer durch das zerstörte Berlin ging und sie über Nazis und Rassismus sprachen, sagte Lester `Ich kenne das, wenn es verlangt wird, kann ich den Onkel Tom machen`

Wir stehen weit ab von Visionen, Profit und Ellenbogen bestimmen das Bild!

Dieses Elend meine ich, weshalb es sehr schwer geworden ist, noch an Kunst und Kultur zu denken, wenn der Gedanke `Just fight for your life` den Alltag bestimmt!

Selbst Archimedes war zweideutig als er sagte, „ störe meine Kreise nicht“!

Überall und immer wo dieser Kreis durchbrochen wird, zieht das Elend ein!

In einem Gedicht von E.Fried -Der Hunger war zu Gast bei der Sattheit –
Zum Schluss die Frage, - stillt dann die Sattheit, dem Hunger-> den Hunger, oder frisst der Hunger die Sattheit auf-?

Visionen und geniale Menschen benötigen wir, aber ich befürchte an ganz anderer Stelle als bei Kunst und Kultur!

LG Hans

Schöner Beitrag Hans.

@Hans

Leider hast Du hier uneingeschränkt Recht.

Die Zerstörung gewachsener Kulturkreise durch die (wirtschaftlich initiierte) Globalisierung ist leider nur am Anfang.

Wir zahlen alle einen hohen Preis für niedrige Preise -

hans seinem beitrag kann ich nur beipflichten - prima

und immer wieder liest man in der geschichte....wurde von der USA befreit - ... was denn?

Gerade den zerstörten gesellschaftlichen Kreisen hat die Musik immer wieder geholfen, das Elend zu überstehen.

Ein Beispiel: www.hagalil.com/czech/dachau/kultur-4.htm

Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Unterdrückung<>Ausbeutung auf der einen Seite und Genialität wo auch immer. Geniale Kunst entsteht unabhängig von Macht und das macht sie so wertvoll.

Wenn wir Visionen brauchen: ich habe genug davon und bringe sie an vielen Stellen ein: zum Beispiel die, dass wir alle mehr Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen, dass wir ein direkte Demokratie einführen, das Demokratie zu dem wird, was es heißt, eine Volksherrchaft (dämliches Wort, ich weiß).

hallo zusammen,

ja, pü du hast es richtig ausgedrückt. du hast visionen. aber, solange es menschen auf diesem planeten gibt, wird es wohl eine vision bleiben.

gruß
hanjo

Na ja, Hans forderte Visionen, dass war ein Teil meiner.

Die Vision, irgend wann nicht mehr nur alle 4 Jahre ein Kreuzchen zumachen, ist schon auf dem Wege der Verwirklichung. Die Möglichkeit, Online-Petitionen einzureichen, wird, nachdem es nun einen besseren Server gibt, immer häufiger genutzt.

Der Wahlomat, der uns bei der Wahl unserer Königin geholfen hat, zeigt, wie einfach Onlineabstimmungen sein könnten. Natürlich braucht es dazu eindeutige Usernummern (haben wir bereits durch die Rentenanstalten) und ein sicheres abgeschirmtes (Bundes-Wahl-) Netz.

Das gute ist, dass wir keine Revolution brauchen, sondern mehr Demokratie Schritt für Schritt ausprobieren können. Die technischen Möglichkeiten, die das Internet der Demokratie bietet, wird gerade erst deutlich und diejenigen, die sich einmischen wollen, werden mehr.

Moin!

@pue

Bei diesen Ausführungen kann ich dir überhaupt nicht folgen!

Wie kannst du glauben dass im Angesicht des Todes Genialität entsteht?

Musik ist von Goebbels verordnet worden, wie auch bei Charlie and his Orchestra!

Das die gut waren steht außer Frage, aber vorher schon, das ihre „Genialität“ in der Unterdrückung entstand, oder du es damit in Verbindung bringst, kann nicht dein Ernst sein!

Comedian Harmonist ist eine ähnliche Geschichte, nicht ganz so bizarr!

Und Freiheit ist die beste Motivation, fast die Vorraussetzung für Genialität!

Wird der Kreis durchbrochen, dann wird es erheblich weniger mit der Kultur, bis hin zur Auslöschung!

Die Weißen hatten nichts dagegen das Afroamerikaner Musik machen, sie waren sogar dafür!
Aber das ist doch etwas gänzlich anderes als ein KZ, wo das Musizieren auf Anordnung zu erfolgen hatte!

Entsteht etwa deine Kunst im unterdrückten Zustand, Ars Vitalis wird genial, wenn ihr den Tod vor Augen habt?

Wenn ihr hinter der Bühne bedroht wurdet, dann habe ich da etwas nicht mitbekommen!

Und gleich vorweg, nun nicht das Titanic Orchester was bis zum Schluss gespielt hat, und den christlichen Gesang der Letzten die den Tod vor Augen hatten!

Die Bibel ist keine schlechte Vision, sie hat uns vielleicht vor dem totalen Zerfall bewahrt!
Wir sind an einem bestimmten Punkt, und das erfordert eine noch größere Vision!

@Hans Josef

Richtig, obwohl,wir Menschen lieben uns, bedauerlicher Weise mit immer besseren Waffen!

@Mariko Vielen dank!

@saxtune-zum Beispiel!

@saxlover.....Ist das nicht schrecklich? Es wird noch schlimmer!



LG Hans