Der Hammer: Johannes Kreidler meldet 70.200 Musikstücke bei der Gema an.

Kuckt hier:

www.taz.de/1/leben/musik/artikel/1/kopiert-wird-dauernd

und hier



und hier ist das Stück, um das es geht:

Hi saxlover,

du bist leider etwas spät dran...
die Aktion hatte Pue schon vorgestellt http://saxwelt.de/index.php?option=com_fireboard&Itemid=156&func=view&id=62822&catid=44&limit=10&limitstart=10 zumal mittlerweile schon alles "vorbei" ist. Guck mal unter http://www.kreidler-net.de/productplacements.html "Stellungnahme GEMA"

Gruß rupi

Niemand hat jemals zuvor etwas von Herrn Kreidler gehört, und wenn die GEMA diesen Laster voll Formulare einfach nur dankend in Empfang nimmt, dann wird auch in vier Wochen niemals jemand etwas von Herrn Kreidler mehr hören.

Na, es geht ja nicht nur darum, von Herrn Kreidler zu hören. Er thematisiert etwas, was ihn stört und es ist eine Aktion, die wirkungsvoll war. Z.B. habe ich durch die Diskussion, die die GEMA mit Herrn Kreidler bei der Übergabe führte, erfahren, dass ich die Verwertung der Rechte an meinen Kompositionen, die in der Regel von der GEMA in allen Sparten durchgeführt wird, für den Internetbereich herausnehmen kann. Wußte vorher keiner. Zu deutsch: ich kann der GEMA sagen, ich verwerte die Rechte an meinen Kompositionen im Internet selbst.

Das ganze Urheberrecht müsste neu überarbeitet werden und die GEMA muss flexibler werden, gibt es doch heute eine ganze Palette unterschiedlicher Copyrights, die von der GEMA nicht beachtet werden. Dem Laden gehört die Meinung gesagt und Kreidlers Aktion ist öffentlichkeitswirksam. Eine andere große Aktion ist eine Gemeinschaftspetition an den Bundestag, die mich selbst inhaltlich nicht überzeugt hat. Ich selbst habe eine eigene Petition eingereicht, die nun dem Petionsausschuß vorliegt.

Die Haltung, dass alles nichts nutzt, halte ich für fatal und selbsterfüllend. Jeder kann hier zu allem was sagen und je mehr wir den Mund aufmachen, desto mehr werden wir gehört. Petitionen kann man inzwischen bequem online einreichen (ich halte davon nicht soo viel), ein weiterer kleiner Schritt zu mehr direkter Demokratie.

Ich bin der Meinung, dass alles, was man äußert, eine Wirkung hat. Es zeigt sogar für einen selbst schon Wirkung, wenn man seine Ideen formuliert. Ich halte das für enorm wichtig. Demokratie von oben (vom Volke aus) ist machbar. Wir müssen nur den Mund aufmachen, dann tun die da unten (die politischen Angestellten) schon, was wir wollen. Ist nicht immer einfach und mit Verantwortung verbunden, aber äußerst effektiv.

Das war das Wort zum Sonntag, sorry, das musste gerade raus.

pue schrieb:
Das glaubste doch wohl selber nicht.

saxlover schrieb:
Und schon bist Du da, wo Dich die da unten haben wollen.

Beste Grüße aus MH
Klaus

Ich habe einfach nur genug gelebte Lebenserfahrung. Und bin weder Phantast noch Don Quichotte.

Das glaub ich selber sehr wohl.
Wer sonst als wir sollten es angehen?
Ackermann?

pue schrieb:
Man erhalte Dir Deine Illusionen.

Ist tatsächlich witzig. Als ich im letzten Jahr die gemeinschaftliche Petion bewarb und mich ins Keyboarderforum wagte, sprang mich eine geradezu aggressive Stimmung an, dass es sowieso nichts nutze und ich keine Chance hätte, dass die da oben ja sowieso was sie wollen etc. Dahingegen ist es ja hier friedlich. Was mich immer wieder erstaunt, wieviel Energie die Menschen darein geben, anderen irgend etwas auszureden und lieber über die Zustände schimpfen und meckern. Das ist Volkssport geworden.

Würden wir die gleiche Energie aufbringen, um Leserbriefe zu schreiben, den regionalen Parteiverbänden beizutreten, den Bürgermeistern und Dezernenten zu schreiben, Eigeninitiativen zu entwickeln und endlich mal selbst die Verantwortung für unseren Laden zu übernehmen, dann hätten wir in 10 Jahren eine direkte Demokratie mit vielfältigen Mitbestimmungsmöglichkeiten. Es gibt hierzulande zwei Dinge, die wir schleunigst ändern sollten: dass wir noch mit Feuer Auto fahren und dass wir mit einem Kreuz für vier Jahre die Verantwortung über alles politische Geschehen abgeben. Das ist keine Demokratie, die Strukturen sind immer noch die gleichen wie zu Kaisers Zeiten.

Das, was wir Demokratie nennen, kann sich aber ändern, wenn wir hier oben mehr Demokratie machen. Allein im Kopf die Pyramide umzudrehen, dass Volk wirklich oben denken, hilft schon. Sehe ich die Pyramide umgekehrt, mit dem Volk oben und den Gremien bis zur Merklerin ganz unten, dann sehe ich nämlich plötzlich die Verantwortung, die wir gegenüber unserem Land tragen. Wir sind die, die bestimmen, ob wir das mit dem Kreuzchen weiter machen wollen oder nicht. Die da unten werden das nicht ändern, solange wir da oben es nicht einmal denken, geschweige denn fordern. Wenn ich aufhöre zu reden, weil ich denke, ich hab keine Chance, dann reicht das mir zugestandene Kreuzchen aus.

zum Topic:

Im Falle der GEMA ist es ein besonderes Kuriosum: a) sieht das GG Tantiemen vor, b) vertritt die Rechte daran ein privater Verein, der die Genehmigung dazu hat, c) teilt dieser die Gelder, wie er will und d) hat er quasi das Monopol auf die Rechtevertretung. Da gibt es kaum oder keine Kontrolle, keinen Wettbewerb und keine Transparenz. Deshalb müssen wir den Zustand ändern.

Ich freu mich über jeden, der auf diesem Weg hilft, und sei es nur durch zuspruch.