ich denke, dass ich die Musik liebe.
und wenn das stimmt, blieb mir eh nichts anderes übrig als mitzumachen.

schönen gruß
pulco

Hi,
ist mir zwar nicht klar, wozu Du das wieder auspackst, aber zu dem Zeitpunkt auf den Du dich beziehst, war es doch eine deutlich andere Meinung.

Bei den Dämpfern, die Du bekommen hast ging es überhaupt nicht um Anfänger oder nicht, ich denke das weißt Du auch.
Nur, wenn Du eine spitze Zunge als Markenzeichen etablieren willst, wirst Du in jeder Gemeinschaft ähnliche Erfahrungen machen, als Neuling besonders. Da ist nichts Ungewöhnliches daran.

Liebe Grüße

Chris

Kennt jemand Nanook, den Eskimo? Da gibt es eine wunderschöne Szene, wo ein Inuit hinterm Busch sitzt und mit seine Auserwählte bespricht oder besingt, wie man will. Er hockt da und wiederholt unentwegt sein: "du bist schön ... du bist schön ... du bist schön ...". Es ist wie Vogelgesang, die Sprache hat sich noch nicht vom Gesang getrennt. Das kann man auch schön auf alten Aufnahmen des Pygmäengesangs hören, wenn sie zum Beispiel zur Jagd gehen. Sie verständigen sich singend und unterscheiden sich damit nicht von den sie umgebenden Geräuschen anderer Primaten.

Musik ist in diesem Sinne für mich in erster Linie ein sozialer Faktor, ursprüngliche Sprache und Verständigungsform des Menschen. Mittels von Musikinstrumenten kann ich meine Stimme erheben und mittels Musik kann ich mit anderen Menschen zusammen schwingen. In meiner Geschichte hat Musik immer eine politische Rolle gespielt. Unsere Proteste und politischen Aktionen waren früher wie heute immer auch kulturelle Aktionen mit Theater und Musik. Das hat große Vorteile, weil es a) meist friedlicher und freundlicher rüberkommt, b) für politische Reden weniger Zeit bleibt und c) weil es einfach Bock macht, mit einem Freejazz spielenden Blasorchester durch Woolworth zu marschieren.

Nicht mein individuelles Saxophonspiel steht für mich im Vordergrund, sondern das Kollektiv. Ich brauche keinen "großen" Ton und doch brauche ich einen lauten, um auf der Straße bestehen zu können. Wenns auch nur zum alljährlichen St.-Martins-Zug mit hofschaftseigener Kapelle ist.

Die meiste musikalische Zeit verspiele ich in einem Musikkabaretttrio, welches vergleichsweise unpolitisch daher zu kommen scheint. Das hat aber nur den Anschein.

Für mich stellt sich so eher die Frage: warum sollte ich nicht musizieren?

Warum musiziere ich??

Tja, ein ganz allgemeiner Grund für mich ist wohl, dass ich den ungemeinen Ehrgeiz habe, möglichst viel zu kennen und zu können - dadurch entstand der Reiz zum Saxophon, welches früher für mich etwas ganz besonderes darstellte (eigentlich isses jetzt noch besonderer...).

Nun ja, aber versuche ich damit, Musik zu machen? Ich könnte ja auch lieber mehr lernen, mich sozial engagieren oder sonstige 1000 Aktivitäten ausführen - mache ich auch. Aber die Musik ist etwas wahrlich besonderes. Das merke ich in letzter Zeit ganz deutlich, denn ich habe eigentlich keine Zeit mehr, auch nur ein Minütchen zu üben, aber spätestens nach 2 Tagen packts mich und ich lasse alle Blätter und Bücher stehen und liegen und greife mein Sax und spiel erstmal ne Stunde. Danach gehts mir gut - mein Kopf ist wieder frei, meine Gemütszustand hat sich erheblich verbessert, etc. Das Gefühl ist eigentlich unbeschreiblich - nahezu, als sei man frisch verliebt. Da vergisst man sogar, dass man vielleicht nicht zu einer Prüfung zugelassen wird oder noch eine lange Nacht des Lernens vor sich hat.
Die Musik machts möglich - auch wenn meine Musik noch lange nicht für andere taugt! Schön klingt sie seltenst - das einzige, was schön klingt, ist mein kleines Baby selber, weil es das schon kann - ich hingegen muss es lernen.

Eine gute Alternative ist bei mir auch das Singen - es bewirkt nahezu den gleichen Effekt!

Ich vermute, dass es vielen so ähnlich geht. Musik machen zum Abschalten, Entspannen, einfach mal nur glücklich sein...

danke, danke.

einfach aus purem vergnügem, egal wie scheiße es klingt. okay, wenn es natürlich nach garnichts klingt macht es keinen spaß, aber mit konzentration kommt selbst bei einem übermotiviertem, untalentierten jüngling wie mir etwas, mit zumindest ein wenig gefühl raus. und das ist, wie ich finde schon mehr, als man bei vielen andere hört.


von anderen musikern erwarte ich ich integrität, es ist witzlos jemanden zu hören der nicht bei der sache ist, und nicht voll dahinter steht. halbe sachen in der musik sind ein absolutes no-go.

Generell sind halbe Sachen ein no-go, denn sonst brauch man se ja gar nicht erst anfangen... Für mich zumindest!

puuh, da bekomm ich ja Angst. Ich mache oft halbe Sachen, hehe.

Hab mal nach dem Eskimo ge-u-tubt, die Szene leider noch nicht gefunden (schon wieder soone halbe..), aber der Anfang ist schon echt der Hammer:

@pü
Wo besteht da jetzt der Zusammenhang zum Thread? :-\

Siehste, das kommt dabei raus, wenn man halbe Sachen macht. Das hatte mit meinem letzten Beitrag zu tun; ich suchte die Szene, wo er um sie wirbt, fand aber nur den Anfang des Films. Sorry.

und ich hab recht... O0