Hi PUE,
ich sage ja nic, daß es falsch ist was prinzipal da sagt. Ich meine nur, daß es mit der ursprünglichen Frage, nämlich wie kriege ich eine bestimmte Stelle schneller gespielt, nichts zu tun hat.
Die Frage ist, wie werde ich schneller und besser und nicht, muß ich überhaupt schneller und besser sein.
Ich trete z.B. nicht auf einer Bühne auf und mir ist es schiet egal, wie andere meine Musik oder meinen Krach finden. Trotzdem habe ich den Ergeiz bestimmte schwierige Passagen in einem Stück spielen zu können, möglichst mit einer CD zusammen, und da kann ich mir das Tempo nicht aussuchen (jaja, es gibt Software....). Und manche Stücke brauchen ein bestimmtes Tempo, sonst klingen sie nicht.
Soll ich mich jetzt hinstellen und aufgeben, weil es Unsinn ist schnell und gut spielen zu können?? Ihr könnt das gerne tun. Mich spornt so eine Passage eher an daran zu arbeiten, bis ich das hinkriege.
Was Corcovado jetzt sagt ist, daß man nichts erzwingen kann sondern daß vieles aus dem Gefühl heraus kommt (ich hoffe das ist jetzt richtig verstanden). Dem stimme ich soweit zu, daß ich der Meinung bin, vieles ist übertragbar und muß nicht explizit gelernt werden.

Das hat jetzt aber nix mit einer guten Show oder Stimmungsmache zu tun. Auch nicht mit Geldverdienen. Wenn man Geld nur mit guter Musik verdienen würde wären 90% aller Alleinunterhalter arbeitslos.

JEs

Moin!

In Holland und Dänemark schrieben die Jazzbegeisterten über Ben Webster:

Alle sind still wenn er Balladen spielt! Präsenz?

Ben Webster spielte in der BBC in London das Stück *Danny Boy,
die begleitenden Klassikspieler an der Geige, wie kein geringerer als Reginald Goodall,
meinte…. the air is full of feeling , it´s a Masterpiece!

Präsenz?

Im Shrine Auditorium spielte Stan Getz mal das Stück * Wives and Lovers, genervt
von den begleitenden Posaunen, spielte er so mit Biss, expressiv und heftig, sodass das Publikum es mit tosendem Applaus quittierte wie nie zuvor!
Präsenz?


@pue- In der Tat,- der Kontakt zum Publikum-

Ich sage immer, achte bei Tages Open Air Konzerten auf die Kinder, wenn ihr Gemüt angetan ist, dann ist man schon mal auf dem richtigen Weg der einfachsten Präsenz!

Höher, weiter, schneller, ist wohl eher ein sportlicher Aspekt!

Und so ist die Frage nach Präsenz, nicht zu trennen von der Frage nach Authentizität!

So sind auch die besten Schauspieler jene, die sich selbst spielen! 8-)

LG Hans

Need for Speed?

www.spiele-zone.de/seiten/fun/ho-ho-ho-gelber-schnee.php

JES, natürlich musst du alles tun, um schnelle Stücke so zu spielen, wie du es willst. Und dein Ehrgeiz steht sicher nicht in Frage. Es ist ungemein schwierig, in einem solchen Forum auch nur eine Aussage zu machen, die für alle, vom Anfänger bis zum Profi, stimmen. Es geht nur so, dass sich ein jeder das aus den tausenden Meinungen herauszieht, was er gebrauchen kann.

Hier im Präsenz-Thread geht es glaube ich wirklich nicht mehr um Geschwindigkeit, sondern darum, wie du bei dir bist und wie du dich präsentierst auf der Bühne, was ja vom Wortursprung eher "verschenkst" heißt. (Dazu später ein anderer Thread, der vom Verkauf der Seele handeln wird.)

jo, präsenz ist ein guter oberbegriff für das, was auf einmal funktioniert, nachdem es viele male anlass zur besorgnis gab , und für das, was eigentlich klappen müsste.

auf dem letzten workshop in schleswig sagte einer der teamer (sorry, ich weiß wirklich nicht mehr, welcher), dass üben nur dann sinn mache, wenn ich es mit leib und seele tue, so, als stünde ich auf der bühne, alles andere sei "blabla".

das stimmt doch! nur dann, wenn ich eine übestunde nicht "abreisse", dann klingen meine töne fein. erklärt doch auch, warum beim auftritt manches klappt, was vorher auf der minusliste stand, aber auch, dass man nach ner kniffligen phrase zur schludrigkeit neigt - hatte ich hier gelesen, liegt nahe und bewahrt :-ß

lieben gruß
nadja

Ich habe mir mittlerweile mal das von Corcovado empfohlene "Meister Takuan -Zen in der Kunst des kampflosen Kampfes(!)" gekauft und gelesen.

Ich kann nur sagen, meinem Üben hilft es

Wobei ich maches in ähnlicher Form auch schon bei Wayne Gretzky (Nein, kein Saxofonspieler) gelesen habe. Ob der wohl auch bei Meister Takuan gelernt hat? :-\ ???

Das Präsenz Thema hilft auf jeden Fall im Sport genauso wie bei der Musik, wobei bei beidem gilt: Üben, Üben, Üben, und dann eben nicht konzentrieren, sonst verkrampft man und reagiert zu langsam.

Erst mal Dank an Corcovado :-*

Gruß

Roy

Schön, dass es hilft. Ich muss nur eine etwas missverstänliche Formulierung wieder geraderücken:
Also Konzentration schon, aber(!) ohne auf etwas konkretes, also ohne Ziel der Begierde ."Ohne Konzentration" klingt son bischen nach Träumen.
Und jetzt das Schwierigste: auch nicht drauf konzentrieren, dass man sich auf nichts konzentrieren soll. Dann wär der "Geist" ja wieder gefesselt- diesmal nicht vom Bass oder Klavier oder Finger oder Rythmus etc.
sondern von eben diesem Gedanken.

Also, lerne atmen, ohne zu riechen.. 8-)

Hi CORVOCADO: dann steckt der Fehler bereits im Wort Konzentrieren bzw Konzentration. Hier wird ein ganz bestimmtes Ziel bereits vorrausgesetzt, auf das man hinstrebt.

Ich denke Du meinst eher "bewußt spielen" oder mit Bewußtsein spielen im Sinne von Reflektion.

So eine Art feedback-loop mit dem Instrument: "ich mache dies und das Sax reagiert so also wenn ich will, daß das Sax das so macht, muß ich eben so agieren....". wenn ich mir also bewußt mache, wodurch ich mein Spiel wie beeinflusse, dann tritt ein Automatismus und man braucht nicht mehr darüber nachdenken. Ohne Nachdenken werde ich schneller und/oder besser.
So mache ich es jedenfalls und es funktioniert...
JEs