Bevor der "Schneller spielen" Thread eskaliert, mache ich hier einfach einen neuen Thread zum Thema "Präsenz" auf.

Mark Hamill (Luke Skywalker) sagte mal über die "Mcht": "The force is like "religions greatest hits"

Er meint, dass das beste der Weltreligionen in dieser Fiktion zusammenfloß. Das heißt nicht, dass das alles Blödsinn ist.
Das Präsenzthema ist durchaus ein Thema in Episode 5. Ich dachte, dass wäre allgemeines Filmwissen, :-\ ??? :"(

Zitat: "Du bist mit Deinen Gedanken immer woanders, niemals ganz bei dem, was Du tust."


""Versuch es nicht. Entweder Du tust es , oder Du tust es nicht."

Beides Zitate sind aus der Ausbildung Luke Skywalkers bei Yoda, wo er Präsenz lernen soll.
(Die Zitate sind frei erinnert, deshalb nicht 100% korrekt)


Ich kenne das beim Saxophon spielen bei einzelnen Angstpassagen: Kaum habe ich sie gemeistert bin ich so froh und träume von der Anerkennung von sonst wem, für die gelungene schwierige Passage, dass der nächste Patzer sicher folgt. Weil ich nicht mehr ganz bei dem bin, was ich tue.

@corvocado

Hast Du noch gute Quellenvorschläge zu dem Thema?

"Hast Du noch gute Quellenvorschläge zu dem Thema? "
Ja- ungern:-) Durch Lesen zu wissen, was dieser oder jener darüber denkt ist kein Ersatz für illusiondfreies Arbeiten, Wahrnehmen und Ausprobieren- aber des Menschen Wille... also:
Zen Bücher, die nicht den unangenehmen Beigeschmack von Esoterikläden haben.zb. von:
Meister Takuan -Zen in der Kunst des kampflosen Kampfes(!)
Dae Gak- Zen des Lauschens
Dogen Zenji- Shobogenzo
Die Suzuki Bücher und zwar je älter, um so besser...
Wenn Du was findest,wo von Freundlichkeit, Wärme ,Liebe, Friede , Freude , Eierkuchen geschwafelt wird - Finger weg
zb. Meutes Wilsing Bossert:Leichtigkeit des Zen ohje oder
Thich Nhat Hanh:Schritte... Gedöns
Zen hat nichts mit dieser Kuhstallwärme zu tun
Ich würde mir die Bücher erstmal leihen- Du findest in jedem höchstens ein Kapitel, das Du brauchen kannst.
Dann hab ich noch ein paar Jahre bei Sophie Ludwig gelernt.
Sie ist die Herausgeberin der Heinrich Jacoby Bücher:
"Jenseits von begabt und unbegabt "
"Musik, Gespräche, Versuche."
Die kannst Du unbesehen kaufen.

O.k., vielleicht klingt das jetzt etwas blöd, aber von dieser Zen-Geschichte habe ich keine Ahnung.
Also was ist das jetzt eigentlich?
Mit meinem beschränkten Horizon kenne ich eigentlich nur zwei Extreme, ein Problem zu lösen: konzentrierter Versuch unter bewußtem Einsatz von Verstand und Erfahrung und Intuition (wobei dabei sicher Erfahrung eine Rolle spielt, wenn auch nicht bewußt.

Der konzentrierte Versuch beansprucht immense Hirnleistung, so daß sicher so etwas wie künstlerischer Ausdruck aber auch Spaß auf der Strecke bleibt. Allerdings glaube ich, daß der Weg zur intuitiven Problemlösung eben im Vorfeld die EWrfahrungen aus der konzentrierten Problemlösung braucht. Diese Erfahrungen kann man dann aber auf andere Bereiche oder Probleme übertragen und diese dann intuitiv lösen oder zumindest den Lösungsweg verkürzen.

Was das jetzt mit Präsenz zu tun hat, weiß ich nicht, aber ihr vielleicht. Oder bin ich jetzt auf dem Holzweg????
JEs

Hi Jes, Du schreibst:O.k., vielleicht klingt das jetzt etwas blöd, aber von dieser Zen-Geschichte habe ich keine Ahnung."
Musst Du auch nicht. Dass ich die Zen Bücher zuerst und dann
die Jacoby Bücher genannt habe, war Zufall- hätte auch genauso gut umgekehrt sein können.
Was ich unter Präsenz verstehe, hab ich ja bereits im "schnelles Tempo" Thread erklärt.Vielleicht kannst Du besser mit dem Wort "Geistesgegenwart" statt "Präsenz" leben.
Ganz Sinne des Wortes: Gegenwart-und nicht Abwesenheit- des Geistes .Was übrigens Voraussetzung für dien allgemeingebräuchlichen Gebrauch des Wortes ist: schnelles Reagierenkönnen auf Situationen;dass das für den improvisierenden Musiker wichtig ist, sind wir uns sicher einig.
Aber wenn Dich das Thema wirklich interessiert, besorg Dir ruhig:
Heinrich Jacoby- Jenseits von begabt und unbegabt.

ich halte die präsenz von banknoten für wichtig .

george lucas übrigens auch ( und da bin ich mir gaaaaaaanz sicher ... )


:-ß

Hi prinzipal,
ich bin mal auf deine Erklärung gespannt, wie die Präsenz von Banknoten dich zu einem schnelleren und besseren Saxspieler macht.
So lächerlich finde ich das Ganz nämlich nicht, obwohl ich den Eindruck habe, daß corcovado und ich in etwa das Gleiche meinen.
JEs

die sogenannten schnelleren und besseren spieler sind ein wohlgepflegter mythos .

falls es sich nicht um hobbyspieler handelt , die etwas suchen um dem hobby tieferen sinn zu geben , wird das meiste geld keineswegs mit sehr schnellem oder irgendwie besserem ( als was eigentlich ) spiel verdient , sondern mit der für die kunden optimalen show : frag beliebige berufsmusiker .

je schneller , besser , toller wirbelnder oder sonstwas exclusiveres gespielt wird , um desto geringer wird die zahl der zahlenden kunden , einige wenige festivalgigs mal ausgenommen .

daher ist schnelleres und besseres spiel ( als was eigentlich ) sehr viel weniger wichtig als der geschäftliche erfolg , sprich : banknoten , deren präsenz .

Zitat Prinzipal "... besseres spiel ( als was eigentlich ) "

Als gestern.
Tja- die Banknoten..Im nächsten Leben: Augen auf bei der Berufswahl!

Hi prinzipal,
wirfst Du da nicht verschiedene Dinge durcheinander?
Ein schneller Spieler ist nicht gleichbedeutend mit einem guten Spieler. Und ein guter Spieler muß nicht gleichbedeutend mit einem bestbezahlten Spieler sein.
Hier ging es aber darum sowohl schneller als auch besser zu werden und nicht darum die meißte Kohle aus zahlenden Kunden herauszuholen.
Besser heißt für mich weniger falsche Töne zu greifen und einen gewissen Ausdruck in ein Stück zu bekommen, eine saubere Improvisation über ein Stück zu spielen ohne irgend welche Noten, die nicht passen sowie eine saubere Intonation.
Schneller heißt, daß ich die Situation "Besser" auch bei einem höheren Tempo hinbekomme, also statt 100 eben 110 oder 120.
Gut bezahlt definierst Du bitte selbst, aber das hat nix mit diesem Thema hier zu tun.
JEs

Ich finde trotzdem richtig, was Prinzipal schreibt und es gehört in eine Diskussion, wie besser und schneller gespielt werden kann, dazu.

Es ist schon einen Gedanken wert, warum man welche Ziele verfolgt und ein großer Fehler vieler Anfänger, Hobby-, und nicht zuletzt Profimusiker ist der alberne Kampf um Schnelligkeit. Da sind Saxophonisten noch schlimmer als Blechbläser.

Viele Spieler verwechseln ihre tolle Technik mit Musikalität. Was bin ich schon zugedudelt worden und habe mich gelangweilt in meinem Leben von den phantastischsten Läufen, die ich in dem Tempo nie und nimmer hinbekommen würde.

Was Prinzipal das anspricht, sagt: Mensch, hört hin und schaut, was ihr wie! auf der Bühne verkaufen könnt. Muss ja nicht immer für Kohle sein.

Präsenz ist, z.B. die Noten auswendig zu lernen, Präsenz ist, zu lernen, mit dem Publikum in Kontakt zu kommen, über die Musik, über den Augenkontakt oder eine Moderation. Präsenz ist, zu wissen, was man wann auf der Bühne machen will, Präsenz ist, bei sich zu sein, zu fließen.

Präsenz hat mit dem Tempo nichts zu tun und deshalb ist der Tempothreat hier abgekoppelt zu recht worden.