Hallo,
Ich bin in der Kollegstufe eines bayerischen Gymnasiums und würd gerne meinen Mitschülern den Jazz ein wenig näher bringen.
Nun wollte ich Meinungen einholen, was denn eig. wichtig zu wissen wäre für "Nicht-Musiker" über den Jazz.
Bis jetzt dachte ich an eine chronologische Darstellung. D.h. Entwicklung der einzelnen Stilrichtungen mit wichtigen Vertretern und Merkmalen. Zum Schluss würde ich den Jungs und Mädels einen Standard vorspielen um zu Zeigen wie es heutzutage ungefähr bei Sessions in den Cafes ausschaut (Watermelon Man mit Playalong.. *g*).

Was würdet ihr anderen erzählen?

Ui!!
Hallo Paulchen (Wolltest Du nicht Ankelohe das chen weglassen )

Wieviel Zeit hast Du? Ein Vortrag? Eine Serie?

Oder homöapathische Dosen?

Cheerio
Jürgen

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<em>editiert von: 47tmb, 08.02.2007, 18:47 Uhr</em><!-- end editby -->

Hallo Paulchen,

Sorry.

Du bist doch noch jung und dynamisch oder?

Hast du noch nie was von Google gehört?

Das alles über Jazz hier zu erzählen würde

1. hier einen Glaubenskrieg auslösen.
2. hier den Rahmen der Möglichkeiten sprengen.

Es gibt im Net unzählig viele Pages über Jazz auch deutsche..

Gruß
Gitsax

Servus Paulchen,

ich würde es vielleicht über jazz-artige Ausprägungen der Pop-Musik angehen. Z.B. hat ja Robbie Williams eine vielbeachtete Bigband-Platte gemacht, oder auch Jamie Cullum und Nora Jones werden dem Jazz zugeordnet. Ausgehend davon kannst du ja den Bogen zum "richtigen" Jazz spannen. Ich denke so ist es für den zunächst abgeneigten Zuhörer einfacher einen Zugang zu finden.

So, und jetzt bitte schlachten, für das was ich hier als Jazz bezeichnet habe

Hallo Paulchen,

die Idee von Alexander finde ich richtig gut und ich glaube, dass man über aktuellere Titel die Leute dann schneller und leichter in den Bann ziehen kann. Es kann sein, dass viele falsche Assoziationen über den Jazz schlummern.
Ich kann mich erinnern, wie jemand in der Schulzeit zum Thema Jazz meinte "Achneee.... Zirkusmusik!"

Viele Grüße,
Billy

Paulchen, die Entwicklung der Jazzstile darstellen würde ich auch. Ganz zu Beginn würde ich ein paar Definitionen von "Jazz" bringen. Ich habe jetzt keine griffbereit, aber dazu haben sich ja einige Fachleute geäußert. Einfach mal googeln. Die Definition davon, was Jazz ist, ist nämlich recht schwer, und die unterschiedlichen Meinungen dazu sind ganz interessant. Dabei dürfte auch klar werden, dass es sich bei Jazz in aller Regel um improvisierte Musik handelt. Die spezielle Rhythmik des Swing würde ich ansprechen. Bei Klangbeispielen würde ich sicher auch mit Extremen arbeiten, also irgendein Smoothjazzstück einem Freejazzstück gegenüber stellen, um die ganze Bandbreite zu dokumentieren. Interessant fände ich es auch, Jazz an bestimmten Instrumenten festzumachen. Und wenn's eine Magisterarbeit werden sollte, würde ich selbstverständlich auch die politische Dimension beleuchten. Un am besten finde ich es, wenn es irgendwie gelänge, das Publikum zu involvieren, vielleicht mit einem Händeklatsch-Experiment à la Willex oder so. Jedenfalls musst Du Nichtjazzern den Jazz so nahe bringen, dass Sinnhaftigkeit entsteht, dass sie also nachher nicht sagen, "Was ist denn das für eine Freejazzkacke?" Wenn sie rausgehen und sagen, "Ist zwar nicht mein Musikgeschmack, war aber doch ganz interessant", wäre das für mich ein schöner Erfolg. Soweit meine Meinung.
Ich schätze mal, Du hast Paulchen reichlich missverstanden, gitsax. Er will nicht, dass wir ihm die Arbeit schreiben, sondern sucht ein didaktisches Konzept. Finde ich absolut o.k. Schließlich könnte man auch jede andere Frage hier per Google lösen ...

Jepp,schließe mich Z-Manns und Alexanders Ideen an, so ensteht für "Laien" ein Zusammenhang.
Vielleicht kannst Du ja auch etwas über die von menschlichen Gefühlen ausgelöste Klangentstehung erzählen, über die so genannten "Bluenotes" und Tonleitern, um den Zuhörern den Jazz noch etwas näher zu bringen.
Der Tritonus z.B. ist ja ein sehr beliebtes und sehr häufig eingesetztes Intervall - warum gerade dieses in der Barockzeit "Diabolus" genannte Intervall, was auch noch in der Klassik so vermieden wurde?
Da gehts zum Ursprung - schwarze versklavte Feldarbeiter wollten mit diesem Klang ihren Schmerz und ihr Leiden ausdrücken, der Befreiungsprozess deutet sich hier an.
Oder etwa auch, dass im Grunde im Jazz die Kirchentonleitern nur unter anderen Namen verwendet werden.

So etwas fände ich persönlich sehr relevant, nun bleibt aber die Frage offen, ob Schüler für solchen Komplex ein Klangverständnis aufbringen oder sich zu Tode langweilen - liegt natürlich auch mit am Vortragenden
Du müsstest diese Erläuterungen auf jeden Fall am Besten am Klavier vorspielen, damit ein Bezug ensteht.


Grüße, Steffi

Ich würde es auch chronologisch angehen. Und Parallelen zur
heutigen Musik würde ich zum Rap ziehen, weil der wie der Jazz in
der Unterschicht entstand, später gesellschaftlich anerkannt und
kommerziell ausgebeutet wurde. Die sonstige Pop- und Rockmusik
ist da weniger geeignet.

Wichtig finde ich die Entstehung des Jazz als erste Weltmusik und
Verbindung von afrikanischer und abendländischer Musik.

du könntest auch new orleans erwähnen , wo - falls die legende halbwegs stimmt - sehr viel jazzmusik entstand am beginn , und vielleicht als einstieg mit dem sturm anfangen .

Hi prinzipal,

müsste man da nicht bei den Afrikanern oder "Creolen" anfangen?

Gruss,
Billy