Hallo Wilfried,
noch ein Blick auf die Vorzeichen aus (leicht) anderer Perspektive.
Wie hier schon meinen Vorschreibern gesagt: es gibt zwei Sorten von Vorzeichen. Zum einen b-Vorzeichen (da geht es einen halben Ton runter) und zum anderen #-Vorzeichen (da geht es einen halben Ton rauf).
Wieviele # oder b in einem Stück vorkommen, hängt erstmal von der Tonart ab. C-Dur oder a-moll = keine Vorzeichen. G-Dur oder e-moll ein #-Vorzeichen usw. (Schau´ Dir bei Gelegenheit mal den sog. Quintenzirkel an, da werden die Zusammenhänge klarer).
Jetzt kommt noch was: Die Vorzeichen, die zur Tonart des Stückes gehören, werden nur am Anfang des Notentextes einmal - sozusagen vor die Klammer gezogen - geschrieben. Man muss sich dann merken, dass da, wo in den Noten ein "F" notiert ist, (in G-Dur) ein "Fis" gespielt werden muss.
Dann gibt es noch Vorzeichen "ausser der Reihe", die eigentlich gar nicht in die Tonart gehören. So gibt es in C-Dur zum Beispiel gelegentlich ein b-Vorzeichen vor dem Ton "H" oder ein b-Vorzeichen vor dem Ton "E". Dadurch klingt der Song interessanter. Kommt deshalb besonders oft im Jazz oder jazzähnlichen Stücken vor (Stichwort etwa "blue note"). Diese Vorzeichen "ausser der Reihe", sind aber nur zu dem Ton zu spielen, zu dem sie geschrieben sind. Dann aber in dem ganzen Takt. Wenn also auf dem ersten Viertel eines Taktes ein b-Vorzeichen vor dem Ton "E" steht und am Ende dieses Taktes wieder ein "E" kommt - dann gilt das b-Vorzeichen auch für das zweite "E" in diesem Takt (bisste noch dabei ...
?)
Und jetzt noch einer (muss man leider auch als Anfänger schon kennen): es gibt auch Auflösungszeichen (das ist das Gegenteil des Vorzeichens). Das sieht ein bisschen so aus, wie eine Raute - kann das hier mit meiner Tastatur irgendwie nicht darstellen. Das hebt dann das Vorzeichen (sei es das reguläre, das zur Tonart direkt passt oder das ausser der Reihe,
für den betreffenden Takt wieder auf). Um beim Beispiel von eben zu bleiben: Du spielst ein Stück in C-Dur - "plötzlich" steht vor einem "E" ein b-Vorzeichen. Das spielst Du natürlich. Dann kommt imselben Takt noch ein "E". Wenn der Komponist nicht möchte, dass Du wieder ein "Es" spielst, dann setzt er vor dieses "E" ein Auflösungszeichen - das bedeutet dann: das b-Vorzeichen von eben soll hier jetzt nicht gelten.
Schon alles nicht so easy.
Wichtig ist, dass man am Anfang Songs spielt mit wenigen Vorzeichen. Wie immer: mit der Zeit funktioniert das alles automatisch.
Also - hau´ rein - viel Spass beim Saxen
Steviesax