Wie angekündigt, hier einige Beispiele zum "Eigensound" von Mundstücken. Ich habe immer dasselbe Stück gespielt und bei allen Beispielen dasselbe Blatt verwandt. Ich denke, so ist es am neutralsten. Trotzdem kann man natürlich durch die Blätterauswahl wiederum recht viel verändern, die Beispiele sollen lediglich zeigen, dass ein "Grundsound" Sache des Spielers ist und das Equipment eben Nuancen ausmacht...die mehr oder weniger gross sind.

Viele Spass beim Vergleichen, hier der Link zu den Sounds:

saxwelt.de/images/Galerien/thumbnails.php?album=641

Ja, das deckt sich sehr mit meinen Erfahrungen. Es kommt nicht so sehr aufs Material an, wenn man weiß, was man will.

Die Unterschiede sind marginal. Das Vandoren V16 T11 ist das Geilste, weil es ganz oben noch ein feines Frutzeln hat. Die anderen könnte man im Studio aneinanderschneiden und kein Mensch würde merken, dass du unterschiedliche Mundstücke benutzt.

Für einen kurzen Moment hatte ich den Eindruck, dass das Selmer nicht ganz deinen Vorstellungen entspricht (was nichts über HWPs Arbeit sagen soll).

Was mich interessiert, ist dein Gefühl beim Spielen. Welches Mundstück unterstützt deine Soundvorstellung am ehesten und welches machte am meisten Mühe?

Moin !

Das Selmer ist überhaupt spielbar gemacht worden, und hat im Forte einen extremen hellen Klang (ein eher agressives MPC), wo man sich sehr zurück nehmen muss, oder eben brettern!


Vielleicht schreibt Joerg was dazu?


LG Hans

Hallo,

ja, sehr schöne Beispiele. Ich hätte aber gut gefunden, den Tonumfang und den dynamischen Bereich zu erweitern.

Vielleicht mag unser Experte noch was zu den baulichen Unterschieden der Mundstücke sagen, könnten ja alles Stencils aus derselben Firma sein.

Was ich sagen will, es fehlt die Zuordnung Parameter-Klang, die unabhängig von der (hier sehr starken) Vorstellung des Spielers existiert.

Liebe grüße

Chris

Eine kurze Antwort: Natürlich könnte man jetzt noch laut, leise, hohes oder tiefes Register bedienen. Wenn ich jedes Mundstück mit einem anderen Blatt bestücke, sind vielleicht deutlichere Unterschiede zu hören usw. Ich wollte aber gerne zeigen, dass alle Mundstücke mit demselben Blatt und derselben Melodie (Lage, Dynamik) nicht so furchtbar riesige Unterschiede im Klang hervorrufen. Wenn ich jetzt unbedingt wollte, könnte ich auch auf ein- und demselben Mundstück (mit verschiedenen Blättern, unterschiedlichen Dynamiken oder Spielen in extremeren Lagen) Unterschiede hörbar machen.

Es kommt eben vor allem das raus, was in meiner Vorstellung existiert und ich habe in den vielen Jahren, in denen ich jetzt spiele (und dabei auch viel Zeit mit verschiedenem Equipment verbracht habe), das auch ausgiebig trainiert. Bei Workshops mache ich z.B. manchmal vor, wie man nur durch Veränderung des Rachenraumes und der Kehlkopfstellung unterschiedliche Klangfärbungen hervorrufen kann. Ebenso kann man auch auf gleichem Equipment leise Balladen oder harte Funksolos spielen, alles mehr oder weniger eine Frage der Klangvorstellung und des Trainings in diese Richtung.

Noch eine Anmerkung zu meinem Lieblingsmundstück: Ich tendiere eher zu offenen Mundstücken mit mittelschweren Blätter, also z.B. Vandoren T11 mit V16 2,5 oder ZZ3. Auch das Francois Louis (9*) mag ich sehr gerne. Ich kann auf offenen Mundstücken einfach flexibler spielen, sie bieten mir mehr Möglichkeiten, die Farben hervorzubringen, die ich gerne möchte. Z.B. mit engeren Bahnen und härteren Blättern fühle ich mich nicht so wohl. Das muss aber jedermann ganz individuell entscheiden....probiert es eben aus...

Viele Grüsse, Jörg

P.S.: Die Bauform aller hier gespielten Mundstücke ist sehr ähnlich, Ausnahmen sind das Francois Louis mit einer Doppelkammer und das Selmer mit einer hufeisenförmigen Kammer. Übrigens: Das Selmer war vor dem Refacing durch Hans überhaupt nicht spielbar, jetzt spielt es sehr gut, ist mir aber etwas zu mittig von der Frequensverteiliung her, typisch Selmer eben...

joerg schrieb:
Danke Jörg,

ja, mir geht es genauso mit den offeneren Mundstücken.
Genau das hat mich interessiert, ähnliche Mundstücke klingen logischerweise auch ähnlich.

Liebe Grüße

Chris

Moin !

Vielleicht klingt es nach `Lobpuddelei`, aber es ist wirklich so, Jörg kann bei gleichen Setup blitzartig umschlagen von Coltane auf Getz oder Dexter!
Es muss im innersten ablaufen, denn von außen ist nicht viel zu erkennen.

Die Vielfalt der Mundstücke und Reeds von Vandoren sprechen für sich, und ich muss einräumen, dass ich an Vielfalt nicht mithalten kann.

Aber ohne Zweifel, hat Vandoren nun einen der besten Endorser!

Bin zwar ein bisschen traurig, aber sehe den Künstler!

Gleichwohl, noch ist nicht alle Tage Abend!



LG Hans

pue weiß:
....und es (technisch) umsetzen kann.

Was ist denn eine Doppelkammer?

...würde mich auch brennend interessieren.