Ich wohne 20 km von Nürnberg entfernt bei Lauf an der Pegnitz.
Zu den Vintage-Saxophonen bin ich eigentlich durch einen Zufall gekommen.
Ich wollte unbedingt ein schönes altes Sax und hatte mir bei ebay ein altes Hohner President gekauft und den Aussagen der Verkäuferin geglaubt, wonach das Sax noch bis letztes Jahr gespielt worden ist. Den Fotos nach hat das Instrument super ausgeschaut.
Als ich es dann in natura gesehen habe, hätte mich fast der Schlag getroffen. Eine total verdreckte und heruntergekommene Kanne mit einer schönen großen Delle obendrein.
Das Ding hat mit Sicherheit die letzten Jahrzehnte auf dem Dachboden gelegen, der Koffer hat grausam gemüffelt, und das Instrument auch.
Mein erster Gedanke war "Verschrotten", aber nach der ersten Schreckstunde bin ich über mich hinausgewachsen und habe das Sax total zerlegt und die Einzelteile stundenlang geputzt und poliert.
In Nürnberg hab ich dann einen netten Sax-Doc gefunden, der mir die Delle entfernt, neue Polster reingemacht und das Instrument wieder zusammengebaut und eingestellt hat.
Jetzt habe ich ein Spitzen-Instrument, das mich viel Nerven und Zeit gekostet hat, aber ich habe auch viel gelernt dabei. Vor allem weiß ich jetzt, daß bei ebay gelogen und getrickst wird, daß sich die Balken biegen.
Ich habe bei ebay mein Lehrgeld gezahlt und gehe davon aus, daß beinahe jedes Instrument, das dort angeboten wird, nochmal zum Fachmann muß um es spielen zu können.
Fast jeder dort will nur seinen alten Schrott teuer loswerden, aber man kriegt im Leben nichts geschenkt, und gute Ware hat immer ihren Preis.
Und nachdem ich jetzt eineinhalb Jahre spiele und sehr viel Zeit zum Üben habe, klappt es immer besser.
Das Saxer-Quartett, bei dem ich mitspiele, besteht aus 2 Altos und 2 Tenören, alles nur rein privat aus Spaß an der Freude, ist von der Musikschule aus organisiert und ohne Aufnahmen und sowas.
Ja, das war´s dann für heute, beste Saxer-Grüße bis zum nächsten mal an Euch alle.
Hans