Hallo,

ja, ich habe Erfahrungen mit billigen, bei Ebay gekaufen Saxophonen aus China. Mein erstes Saxophon überhaupt war ein Alt der Marke Titan. Es hat 200 Euro gekostet (Festpreis). Ich wollte erstmal klein anfangen um zu sehen, ob ich Spaß am Saxophonspielen habe. Ich habe zwar noch keine direkten Vergleiche mit Selmer und Co. Altsaxophonen angestellt, bin aber trotzdem mit dem Intrument zufrieden. Nur das beiliegende Mundstück taugt überhaupt nichts. Im Fachgeschäft habe ich verschiedene Mundstücke ausprobiert und bin bei einem Selmer Soloist C** gelandet. Fazit: mit dieser Kombination bin ich durchaus als Anfänger zufrieden.

Mit dieser Erfahrung im Hintergrund habe ich mir im Januar 2007 ein Tenorsax Marke Karl Glaser für 160 Euro (neu) ersteigert. Auch hierbei war das Mundstück Schrott. Ich habe das Instrument als erstes einem Saxophon-Mechaniker gezeigt und er sagte mir, dass es technisch in Ordnung ist. Auch habe ich es meinem Musiklehrer gezeigt. Auch er sagte, es sei zwar kein Selmer, aber durchaus in Ordnung. Er schätzte den Preis auch ca. 1000 Euo und war ganz erstaunt, als ich ihm den wirklichen Preis nannte. Für den Anfang reicht so ein Instrument meiner Meinung nach allemal aus, vorausgesetzt, man kauft sich ein gutes Mundstück (z.B. von Selmer, Meyer) dazu.

Pech hatte ich nur bei einem China Sopransax (gebogenes). Das hat überhaupt keinen Ton von sich gegeben. Ich habe es sofort zurückgeschickt und das Geld wiederbekommen.

Da die Händler bei Ebay durch das Fernabsatzgesetz ein Rückgaberecht einräumen müssen, ist es kein großes Risiko, so ein Instrument bei einem Ebay-Händler zu kaufen. Wenn man ein Montagsgerät erwischt, schickt man es eben zurück.

Ich muss gestehen, dass ich inzwischen auch nach einem hochwertigen Tenor ausschau halte und schon mehrere bei Händlern angespielt habe (auch alte Vintage-Tenorsaxe). Das einzige, das mich bisher wirklich überzeugt hat, war ein neues Tenor von P. Mauriat. Bevor ich das irgendwann mal kaufe, werde ich noch fleißig auf meinem China-Tenor üben und weiter sparen. Meine Chinainstrumente haben mir auf jeden Fall gezeigt, dass ich Spaß am Saxophonspielen habe und damit weitermachen werde.

Herzliche Grüße
Ulli

Die Mängel an Chinasaxen (selbst bei den guten) sind auch nicht auf den ersten Blick zu sehen, sondern sie zeigen sich erst später.
Naja den Sound kann man schnell beurteielen, einmal kräftig rein: Geht ja von unten bis oben + Altissimo.
Dann probiert doch einfach mal ppp. Da trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.
Anderer Punkt: Intonation.
Man hört beim ersten anspielen recht wenig, es sei den man ist Profi und hat das Ohr dafür.
Aber spielt damit mal in einem Ensemble. Ich spiele oft in einem Studentnhobbyblasorchester, wo sich die diversesten Sax tummeln.
ES STIMMT NIE. Besonders ab dem a"".
Klar ist eine Sache des Spielers, aber ich hab mir die Kannen gegriffen; sie sind nicht vernünftig zu intonieren, es seiden man arbeitet beim Spielen wie ein Tier. Aber die meisten betreiebn das nur als Hobby, und hören das auch kam, und anderen ziehen sich dabei die Schuhe von alleine aus, weil die Zähennägel sich so schnell umrollen.
Anderer Punkt ist die Verarbeitung. Durch die billigeren und weicheren Materialien verbiegt sich die Mechnik viel zu schnell. Nach einem halben Jahr decken die tiefen Töne nicht mehr, weil die Arme zu weich sind, und beim kleinsten Stoß sich verziehen. Wie oft habe ich das da unten schon nachgerichtet, und war jedes mal erstaunt, wie leicht sich das biegen läßt. Bei meinem Selmer ist das nicht so. Und Yanagisawa und Cannonball haben deshalb schon den Doppelarm eingeführt.
Genrell sollte die Mechanik kontrolliert werden, sie kann zwar am anfang gut eingestellt sein, aber das ist meist nicht so von dauer.
Auch das Polster sich plötzlich während des Spieles lösen, weil zu wenig Kleber oder schlechter Kleber verwendet wurde, ist schon vorgekommen.

Erfahrungshintergrund China-Saxe: Roy Benson (War in Besitz, wird von mir in den China-Topf geworfen), Jupiter 7ooer (Ist und bleibt in Besitz, auch wenn die Verarbeitung nicht 100% ist), Yamaha 475 (China oder nicht, weiss ich nicht ganz genau, jedenfalls auf 1 Niveau mit Jupiter, allerdings ist der Lack besser) diverse Kannen auf der Musikmesse (Namen spielen keine Rolle, können aber nachgeliefert werden, siehe hierzu auch separaten Thread!)

ad 1: ja, allerdings kann man viele Fehler von vornherein feststellen (kommt unter den folgenden Punkten)

ad 2: So isses. Wenn"s Instrument mal stimmen sollte, was schon mal vorkommt, ist das aber natürlich gut. Ändert aber nix an den folgenden Punkten! Allerdings ist es so, dass nahezu alle Saxe nicht 100 pro stimmen. Besonders ab a".

ad 3: Mein Roy Benson hat sich nur dann nicht verstellt, wenn ich nicht damit blies....

ad 4: Kommt in den besten Häusern vor. Ob es da eine spezifische Häufung bei China-Teilen gibt, kann ich nicht beurteilen.

@Happi: Zu 2. Stimmt, es gibt keine Kanne die Stimmt. Bei jeder muß man mehr oder weniger arbeiten. Aber hier ist es immer nur ein Graus. 6 Altos die alle a"" spielen und teilweise über nen halbton auseinder liegen und fast nen Ganzton, wo es eigentlich hingehört....