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THEMA: Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung

Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 14 Apr 2006 22:34 #18089

  • mos
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Heute am triten, drögen Karfreitag habe ich mich ein bisschen in meinen Proberaum verkrümelt. Habe vor mich hin gespielt, dies und das gemacht und dachte dann so nach einer guten Stunde, man könnte ja nochmal ein paar Mundstückübungen machen.

Ich mache das ja so sporadisch und heute hat mich irgendwie der Ergeiz geritten. Ich habe mir mein 5er Alto Munstück genommen und angefangen. Am Anfang war es mal wieder grausam, kaum ein gut erkennbarer Ton ausser QUIETSCH, geschweigeden eine aufeinander folgende Reihe von Tönen.

Ich habe aber nicht aufgehört und habe am Ende eine ganze Oktave geschafft! Zuerst habe ich angefangen alte Kinderlieder zu spielen, wie Hänschen Klein oder Alle meine Entchen, da kommt man mit einer Quinte oder Sexte hin. Es ließ mir aber keine Ruhe.Ich wollte mehr Töne erreichen.

Nach über einer halben Stunde auf dem Mundstück spielen ist bei mir irgendwie der Knoten geplatzt. Ich kann das nicht beschreiben. Mir wurde ganz plötzlich klar wie mein Zwerchfell, die Bauchatmung, der Kehlkopf die Atmung und alles zusammen hängt. Es war wie das fehlende Teil in einem Puzzle. Ich war plötzlich in der Lage all diese Töne nur durch meine Bauch- und Zwerchfellmuskulatur und den wirklich bewussten Einsatz meines Kehlkopfes zu erzeugen. Es war total irre!!

So habe ich bis jetzt nie mit dieser Muskulatur gearbeitet und nach und nach konnte ich eben ein paar Töne mehr auf dem Mundstück erzeugen. Auch das man die Lippe und den Winkel des Mundstückes dabei oft nur um Nuancen verändern muss um einen benachbarten Ton genau zu treffen oder eben mehr um eine Terz zu spielen. Es war einfach unglaublich. Es hat wahnsinns Spaß gemacht zu versuchen alle erdenktlichen Lieder zu Spielen. Alles was über eine Oktave ging, klappte dann zwar nicht, aber ihr glaubt gar nicht, was man mit den 8 Tönen so alles spielen kann. Habe sogar ein bisschen Blues gespielt und Vibrato kann man ja auch machen. Es hat wahnsinns Spaß gemacht.

Mein Ansatz, war allerdings nach all dem Üben total am Ar...! Trotzdem habe ich das Mundstück dann auch noch mal auf das Sax gemacht, um zu sehen, wie sich meine neune Erkenntnisse auswirken. Ich war echt platt. Ich konnte viel mehr Druck aufbauen und es klang auch ganz anders, viel offener und nicht so gepresst. Ich habe das Gefühl ich bin heute irgendwie in neue Dimensionen vorgestossen und bin total happy. Jetzt hoffe ich nur, dass es nicht am fehlenden Sauerstoff und über 2,5 Stunden spielen im Proberaum lag, die meine Wahrnehmung vernebelt haben :-D :-D . Mich würde nicht wundern, wenn ich morgen Muskelkater im Bauch habe.

Ich habe über eine Stunde auf dem Mundtsück rumgequitsch, Happy Birthday, Somwhere over the Rainbow (klappt nicht 100ig) und alle mir bekannten Kinderlieder. Ich glaube so exessiv kann man das allerdings auch nur in einem Proberaum machen. Wenn ich das in der Wohnung gemacht hätte, wäre ich vermutlich gelyncht worden. Da hätte ich mich das auch gar nicht getraut. In meinem Kellergemäuer hört mich ja niemand, das ist schon klasse.

Mir soll keiner mehr sagen, Mundstückübungen wären Blödsinn. Sie sind gewissenhaft ausgeführt eine wahnsinns Hilfe. Diese Erkenntniss hätte ich mit dem Sax glaube ich nicht bekommen.
So long
mos
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 15 Apr 2006 11:05 #18103

  • SaXfreaK19
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Super!

Ich freue mich für dich :-)

Werde es demnächst auch mal ausprobieren...

Von Mundstück-Übungen habe ich vorher noch nie gehört...

Funktioniert das den ungefähr genauso, wie Obertöne spielen im unteren Register, ganz normal aufm Sax???




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<em>editiert von: SaXfreaK19, 15.04.2006, 11:05 Uhr</em><!-- end editby -->
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 15 Apr 2006 12:28 #18113

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Hänschen klein auf dem Mundstück war eine der ersten Übungen, die ich im Unterricht machen musste. Als ich dann im Internet las, dass viele Leute/Lehrer Mundstückübungen für Quatsch halten, habe ich mich sehr gewundert!

Artikulation, Intonation, Atemkontrolle... wenn das auf dem Mundstück allein klappt, geht es mit Sax noch viel besser. Man konzentriert sich aufs Wesentliche und kleinste Änderungen beim Ansatz bewirken deutlich hörbare Unterschiede.

Ein schalldichter Proberaum oder leidensfähige Nachbarn sind natürlich für solche Übungen von Vorteil ;-).

@saxfreak19
Mit den Obertonübungen hat das weniger zu tun. Einfach nur das Mundstück nehmen und Töne/Melodien spielen, Töne ziehen oder einen Ton vorspielen lassen und versuchen, ihn möglichst genau zu treffen. Anstoßübungen, auf die Atmung achten... es gibt eine Menge, was man ausprobieren kann. Oder mal das Mundstück verkehrt herum nehmen (Blatt nach oben), eine interessante Erfahrung!

Gruß,
Sunny
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 15 Apr 2006 13:57 #18118

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Wirklich nur das Mundstück oder auch mit S-Bogen??
Kunst ist die letzte Freiheit, die uns geblieben ist - laßt uns sie verteidigen!
Wolfgang 26
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 15 Apr 2006 14:54 #18124

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Nur Mundstück, Reed und Blattschraube. Versuch es mal. Du wirst am Anfang vermutlich nicht sehr viel heraus bekommen. Mit Geduld klappt es dann.

Es sensibiliesert einen viel mehr, als wenn das Sax mit dran wäre.

So long
mos
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 15 Apr 2006 15:21 #18127

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Glückwunsch,

wieder eine Stufe höher geklettert auf der Lernleiter, man lernt ja leider immer in Stufen, nicht kontinuierlich.

Mundstückübungen - Obertöne auf den tiefsten Tönen und laaange Töne, wieviel das wirklich für einen guten und entspannten Ansatz bringt merke ich immer wieder, wenn ich es aus Zeitmangel ein paar Wochen beim Üben weglasse, weil ich "richtig Musik" spielen will.

Es ist ein Schritt zum persönlichen Saxophon Sound (gleichnamiges Buch von David Liebmann , Hrsg. ardesa, sei an dieser Stelle zum Thema empfohlen) und verbessert mittelfristig den Sound mehr als ein neues Mundstück :-)

... oder, wie es im Mundstückratgeber eines Saxophonpädagogen in den Weiten des www steht: "...Michael Brecker hat in den letzten Jahren achtmal das Mundstück gewechselt, aber er klingt immer wie Michael Brecker ! ..." Und M.B. hat in einigen Interviews empfohlen : (s.u.)
. . . practice long notes every day !
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 15 Apr 2006 16:40 #18132

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Moin Anke,

ich habs heut mal versucht.

Es funzt tatsächlich. Ich hab danach nur mal kurz die Kanne angepustet und es klang schon ziemlich geil, wenn mir der Ausdruck hier mal erlaubt sei.

Ich hab allerdings nur ca. ne halbe Stunde geübt und dem entsprechend nicht ganz so große Fortschritte machen können. Aber nur weil ich meinen Nachbarn am Wochenende nicht mehr zumuten möchte. Außerdem hab ich mich aus Gründen der Lautstärke unter die Bettdecke verzogen und da wurd's mir dann auch einfach zu heiß.
Wusste gar nicht, dass man bei Mundstücksübungen so schwitzen kann. ;-)

BTW. mir scheint das G ist allgemein ein schwieriger Ton.
Hattest du auch Probleme das G zu treffen, Anke?
F# geht ja und G# auch, aber der springt da immer gleich rüber und man merkt auch am Blatt, dass sich was im Schwingungsverhalten ändert.
Das G ging nur mit ganz ganz viel Konzentration.
Aber ich denke wenn man das schön übt, kriegt man das auch hin und man hat dann vielleicht auch mit Horn dran weniger Probleme.

Insgesamt jedenfalls ne schöne Übung.
Wenns nur nich so nerven würde. :lol: Die Töne gehen einem nämlich selber ganz schön auf'n Zeiger.
Ich denke dass is wie mit guter Medizin. Die muss ja auch scheußlich schmecken damits wirkt.

In diesem Sinne
Frohe Astern
Osti


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<em>editiert von: astipasti, 15.04.2006, 16:40 Uhr</em><!-- end editby -->
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 15 Apr 2006 19:43 #18137

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Hey "Osti"

ich kann dir nicht sagen, welche Töne Probleme machen. Mein Stimmgerät ist leider leer und ich muss erstmal neue Batterien besorgen.

Mir haben die ganz Tiefen und die ganz Hohen eher Probleme bereitet. Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, wie viel man das Mundstück dabei bewegen darf. Bei den ganz Tiefen habe ich den hinteren Teil des Mundstückes ziemlich noch oben gekippt und auch sehr viel Mundstück im Mund gehabt, das würde normalerweise ja beim Spielen nicht machen. Bein den Hohen genau umgekehrt, Endstück sehr weit nach unten gewinkelt und nur sehr wenig Mundstück im Mund.

Bin heute noch nicht in mein Kämmerchen gekommen. Habe gestern echt auch mit dem Gedanke spekuliert das gequitsche mal Aufzunehmen. Einfach mal um zu hören, wie es sich dann anhört.

Kann man ja auch mal als Gag machen auf einem z.B. Happy Birthday am Anfang nur auf dem Mundstück spielen. OK, vielen wird vermutlich nicht bewusst sein, dass das gar nicht so einfach ist.

Ich habe in einem Buch gelesen, dass diese Übung auch sehr gut ist, wenn man ins Altissimo Register möchte. Es ist quasi die Grundlage, weil man weiß, was man wie machen muss um welchen Ton zu bekommen. Ich werde auf jeden Fall weiter Üben. In dem Buch stand, das man mindestesn eine Dezime und mehr erreichen kann. Hm, schafft das jemand hier? Ich finde, dass sind schon eine ganze Menge Töne. Auf meinem gestrigen Stand, würde ich sagen, da geht nichts mehr. :-D :-D

Mit meinem Tenormundstück habe ich das auch nicht hinbekommen, das ist ja ziemlich offen. Mit dem 5er Meyer Alto Munstück ging es viel besser.
So long
mos
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 25 Apr 2006 21:26 #18601

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Hi Anke,

ich habe ja schon immer gesagt, das Mundstückübungen richtig klasse sind. Ich mache das ja z.B wenn ich auf Deutschlands Autobahnen unterwegs bin. Jetzt bitte aber keine Kommentare zum Thema Fahren und Üben!!! Jedenfalls hört mich dabei keiner :-D

Gruß
Thorsten
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Absolutes A-HA Erlebniss bei Mundstückübung 26 Apr 2006 11:42 #18622

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Mit welchen Mundstücken/Blättern kann man das als Nicht-Altist sinnvoll machen?

Tenor? (Jupiter-MPC)
Sopran? (Selmer? Cannonball?)

Eher weich, eher hart? Oder nur "Normal"?
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