Euroknacker und Uholli,
ich will mal versuchen zu kritisieren und damit zu helfen:
Zunächst ist für jeweils 4 Jahre Spielpraxis wenig zu meckern, wie schon selbst erwähnt gibt es da viele die das nicht so zustande bringen würden.
Ihr habt auch selber schon erkannt was es ist, woran es hapert, deswegen fragte ich nach der Selbsteinschätzung.
Fast immer weiß man selber was besser geht, weiß nur nicht wie man das besser machen soll.
Ja, zB bei dont cry.... ist es so daß die einzelnen Töne quasi für sich dastehen statt eine Melodie, eine Figur zu bilden.
Hier für Euch beide der Tip von meinem Lehrer der da immer sagte: spiel ein Lied immer so wie du es singen würdest!
Das sagt alles, singt einfach das jeweilige Lied, und ihr werdet schnell zu dem Schluß kommen daß ihr das niemals so singen würdet wie ihr es gespielt habt.
Phrasierung nennt man das Spiel mit Bindungen, Anstoßen.... "Sprechen"..
Jeder Musikstil hat seine eigene Phrasierung.
Die Kunst des lebendigen Saxspiels ist einfach damit zu singen, Dinge, Gefühle..... auszudrücken, mit der Sprache ist das einfach, doch mit dem Sax....
Und sehr wichtig ist das Wissen darum was Noten eigentlich sind.
Noten sind das einzige Mittel des Komponisten das aufzuschreiben was er empfunden hat als er dieses eine Lied schrieb.
Noten sind also nur ein Hilfsmittel des Komponisten dem Spieler zu sagen wo es langgeht, mehr nicht.
Und damit kann er natürlich nicht annähernd das rüberbringen was er eigentlich will, und auch nicht was das Lied sagen soll, die Gefühle auszudrücken, die Sprache ist so nicht möglich.
Im Folgenden bedeutet das daß Noten " nicht zu ernst" genommen werden sollen und müssen.
sie sind eigentlich nur ein Anhaltspunkt, ein Fahrplan...
Gerade bei dont cry ist das was Du, Euroknacker, gemacht hast, eine Note nach der Anderen zu spielen, mehr nicht, und deswegen klingt es auch so abgehackt wie Dragonsax sagte.
Die Aufgabe des Saxers, oder jedes anderen Musikers auch, ist es zu versuchen sich in das jeweilige Lied einzufühlen, und dann seine eigene Sprache am Sax einfließen lassen, im Idealfall in Übereinstimmung mit dem was der Komponist ausdrücken wollte.
Was könnte der Komponist wohl gemeint und gewollt haben, das ist die zentrale Frage, immer wieder, bei jedem Lied, und bei jedem Lied ist das anders.
Und die eigene Sprache auf dem Sax herauszubilden ist ein Prozeß über viele Jahre, das kann nach 4 Jahren nicht gegeben sein.
Fazit: Weitermachen, und immer dran denken wie ich es singen würde, nicht ich, Ihr
VG Lubo