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THEMA: Über Harmonie, Akkorde und Melodien

Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 17 Feb 2009 23:12 #70671

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Unersättlicher, ja, hast Recht, aber ich schrub bereits, dass noch eine kommt.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 17 Feb 2009 23:37 #70676

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pue schrieb:
Unersättlicher, ja, hast Recht, aber ich schrub bereits, dass noch eine kommt.
Ähm ja, vermutlich meinst du diese Stelle oder?

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Es kommt später noch eine weitere dazu.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 18 Feb 2009 10:16 #70698

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Ein Wort in eigener Sache. Ich schreibe nicht immer die Wahrheit. Ich biege mir die Welt zurecht, auf dass ich sie begreifen kann.
Eine Harmonielehre ist immer eine Lehre des Vergangenen, eine Erklärung, warum etwas wie ist oder sich wie entwickelt hat, nein, eher noch der Versuch einer Erklärung.
Oft macht es den Anschein, die Harmonielehre sei so etwas wie das Gesetzbuch der Komposition (siehe das Quintparallenverbot!!!). Nein, dann würden nur Kriminelle die Musik weiterbringen. Musiker und Komponisten können nicht in neue Gefilde aufbrechen, wenn sie nicht auch gewillt sind, mit den alten Regeln zu brechen.

Die Harmonielehre, wie ich sie mir zusammendenke, arbeitet nicht stringend, lückenlos, mathematisch-physisch korrekt und nachweisbar. Wie alle komplexen Dinge kann ich auch die harmonischen Zusammenhänge nur begreifen, wenn ich sie aus verschiedenen Blickwinkeln anschaue. Wie ich das mache, ist mein individueller Weg und der kann nicht allgemein gültig sein. Jeder kann nur seinen eigenen Zugang zur Materie finden. Ich kann versuchen, viele Aspekte zu beschreiben und mannigfaltige Assoziationen anzubieten; den einen wird der physikalische Teil eher ansprechen, den anderen eher der soziokulturelle Aspekt.
Ich versuche meine Vorstellungen trotzdem zu sortieren, um nicht wirr in der Sache herumzustochern; die Art und Weise aber, wie ich sortiere, ist eine recht subjektive Angelegenheit und hat mit einer allgemeinen Wahrheit wenig zu tun.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 18 Feb 2009 12:22 #70700

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Bluenotes II

Wir hatten zwei Bluenotes besprochen und sie mit den Grundtönen der Stufen I, IV und V zu folgender Reihe zusammengestellt:

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Gut erkannt von euch sind die fünf Töne quintverwandt und ergeben aufgrund der kleinen Terz über dem c eine Mollpentatonik. Die hinzugekommenen Quinten von f nach bb und bb nach eb liegen unterhalb von c und es hat den Anschein, dass dieses Material eher traurige, molligere Gefühle transportiert als die Stärke und Kraft ausstrahlenden Quinten, die sich über dem Grundton auftürmen.

Hätten wir uns dem längst ausstehenden Thema Moll schon angenommen, wären wir schon früher zu dieser Erkenntnis gekommen. Nehmen wir nämlich C-Dur-Quinten und verlagern das tonale Zentrum nach oben auf das A, dann hängen an diesem unten mehr Quinten dran als sich über ihm türmen. Der Effekt ist traurig aber wahr.

Unser Tonmaterial hat sich mit dem Blues in eben diese 'blauen' Gefilde erheblich erweitert:

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Als Grundmaterial einfacher Tonleitern hatten wir erst die pentatonische Leiter c d e g a (oben gelb dargestellt) konstruiert, dies dann durch 2 weitere Quinten (orange) zur Durtonleiter erweitert und bekommen nun im Blues zwei weitere Quinten hinzu, die unten an der Reihe der quintverwandten Töne dranhängen. Zufall oder natürliches Prinzip?

Auffällig ist, dass hier nun die Grenzen zwischen Dur und Moll verwischen. Der Gitarist spielt Dur, der Sänger singt Moll. Oft wird die große Terz flat gespielt, nach unten gezogen, sei es mit dem Ansatz oder durch das Ziehen der Gitarrensaiten. Pianisten behelfen sich damit, die kleine Terz als kurze Vorschlagnote zur großen zu spielen oder sie spielen die große Terz und kleine Terz gleichzeitig in verchiedenen Oktavbereichen. Posaunisten, Slide-Gitarristen und Streicher haben wenig Probleme, sich zwischen Dur- und Mollterz zu bewegen.
Erklingen kleine und große Terz hintereinander, so wird die große in der Regel nach der kleinen angespielt.

Die zweite Bluenote, die kleine Septime haben wir schon im Zusammenhang mit dem Dominantseptimakkord kennengelernt. Durch das bb bekommen wir also die Möglichkeit, selbst auf dem Grundton c einen Dominantseptimakkord aufzubauen. Wie der Zufall es will, sehen wir ein ganz ähnliches Gebilde, wenn wir uns nochmal die Obertonreihe anschauen:

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Dass das bb der siebte Teilton ist, ist wirklich Zufall, zugegeben, aber dass der Dominantseptakkord von der Natur in seinem ganzzahligem Verhältnis 4:5:6:7 in jedem Ton unserer Stimme versteckt mitschwingt, ist bestimmt keiner. Das die kleine Septime im Blues diese große Rolle spielt, hängt wahrscheinlich mit diesen natürlichen Verhältnissen zusammen. Auch hier wieder die Frage: Erfindung oder Entdeckung, gemacht von Menschenhand oder göttliche Gabe?


Soviel für heute.

Noch ein kleiner Ausblick: mir fällt auf, dass diverse Grundlagen noch nicht besprochen sind, so die Abteilungen Molltonleitern, Vierklänge, Intervalle und nicht zuletzt das pythagoräische Komma, das uns zeigen wird, das wir uns das ganze schöne System nur hingebogen und -gelogen haben. Das sind schöne Aussichten, ja.
Letzte Änderung: 09 Jul 2012 20:57 von pue.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 18 Feb 2009 13:33 #70703

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pue schrieb:

Die zweite Bluenote, die kleine Septime haben wir schon im Zusammenhang mit dem Dominantseptimakkord kennengelernt. Durch das bb bekommen wir also die Möglichkeit, selbst auf dem Grundton c einen Dominantseptimakkord aufzubauen.

Also wird C-7 Dominantseptimakkord genannt, auch wenn es C-Moll ist, so dass praktisch nur die b7 für den Namen Dominantseptimakkord entscheidend ist? Verstehe ich das richtig?
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 18 Feb 2009 14:16 #70710

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Nein, der Name des Dominantseptakkordes ist nur abgeleitet von der V.Stufe in Dur. C7 hat also lediglich die Struktur eines Dominantseptakkordes, es bleibt der Akkord auf der Tonika. Ein Molldreiklang mit einer kleinen Septime wird nicht Dominantseptakkord genannt. Sind halt nur Benennungen.

Der Begriff Dominantseptakkord ist der klassischen Funktionslehre entnommen. Eine reine Blues- und Jazztheorie hätte und hat zum Teil andere Begriffe erfunden, wie zum Beispiel den Major-Sieben-Akkord und die flatted fifth.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 18 Feb 2009 14:22 #70712

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pue schrieb:
Nein, der Name des Dominantseptakkordes ist nur abgeleitet von der V.Stufe in Dur. C7 hat also lediglich die Struktur eines Dominantseptakkordes, es bleibt der Akkord auf der Tonika. Ein Molldreiklang mit einer kleinen Septime wird nicht Dominantseptakkord genannt. Sind halt nur Benennungen.

Der Begriff Dominantseptakkord ist der klassischen Funktionslehre entnommen. Eine reine Blues- und Jazztheorie hätte und hat zum Teil andere Begriffe erfunden, wie zum Beispiel den Major-Sieben-Akkord und die flatted fifth.

So kenne ich das auch. Deshalb habe ich gefragt. Dann stimmt es aber aber nicht, wenn Du schreibst, dass wir durch das bb die Möglichkeit bekommen, auf dem Grundton c einen Dominantseptimakkord aufzubauen, denn dann bräuchten wir ein e in der Tonleiter statt eb. Oder?
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 18 Feb 2009 14:34 #70713

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Wir haben das e in der Tonleiter und im Akkord. Sagen wir, im Blues changiert das e mit dem eb, aber letzteres hat ja das e nicht verdrängt. Sie leben quasi nebeneinander und reiben ein wenig rum. Gerade im Akkord hören wir oft ein e, während die Solostimme eb oder einen Ton dazwischen spielt. In der Notation wirst du (wie im Beispiel der letzten Lektion ) im Akkord C(-Dur) oder C7 stehen haben und in der Melodie trotzdem ein eb finden.

Ausnahme davon ist ein Blues in Moll, gibt es auch.
Letzte Änderung: 18 Feb 2009 14:35 von pue.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 18 Feb 2009 14:45 #70714

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Ah, ok. Dann war das ein Denkfehler. Ich war immer noch bei der C-Moll-Pentatonik.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 19 Feb 2009 12:36 #70759

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Kirchentonarten, natürliches Moll

Schon bei der Konstruktion der Durtonleiter spielten wir mit dem Gedanken, verschiedene Töne aus unserem Quintenstapel als Grundton einer diatonischen Leiter zu wählen. Die Leitern, die wir dadurch erhalten, unterscheiden sich nur durch die Positionen der Halbtonschritte. Früher, noch bevor überhaupt mit Mehrklängen musiziert wurde, wurden all diese Leitern tatsächlich benutzt.

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Die letzte Leiter kennen wir ganz gut und auch die vorletzte, aeolische ist uns sehr vertraut. Das ist unsere Molltonleiter. Erstaunlicher Weise waren im Mittelalter gerade diese beiden Tonarten eher ungebräuchlich und sind jüngeren Datums.

Es gibt unterschiedliche Molltonleitern. Um sie zu unterscheiden nennen wir diese hier 'natürliche Molltonleiter':

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Die Halbtonschritte gibt es vom 2. zum 3. und 5. zum 6. Ton. Es sind die gleichen Töne wie C-Dur, der Grundton liegt jedoch eine kleine Terz tiefer. Deshalb spricht man auch von der parallelen Molltonart: A-Moll ist die parallele Molltonart zu C-Dur und hat somit die gleichen Vorzeichen. Entsprechend haben alle Durtonleitern des Quintenzirkels ihre entsprechenden Molltonleitern, die ich mit kleinen Buchstaben in unseren Quintenzirkel eingetragen habe.

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Soviel erstmal zur Leiter. Schauen wir uns jetzt an, was sie harmonisch zu bieten hat. Wieder stapeln wir auf jeden Ton zwei Terzen drauf und erhalten folgende Stufen:

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Macht euch ein wenig vertraut und schaut bitte den Anfang (bis 2:45) von diesem Video. Wer kein Englisch versteht, hört trotzdem die Akkorde. Der nette Herr stellt sie erst einzeln mit den entsprechenden Griffen auf der Gitarre vor und setzt sie dann zu einem Mollblues (Minor Blues) zusammen. Mir geht es nur darum, dass ihr einen Eindruck der Stufen I, IV und V im natürlichen Moll bekommt.

see u, pü
Letzte Änderung: 13 Nov 2012 12:12 von pue.
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