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THEMA: Gebr. Alexander, Mainz

Gebr. Alexander, Mainz 11 Sep 2009 21:36 #78994

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Hiho,

Problem sind immer die Quellen und da hat jeder seine eigenen, die oftmals ungerne preisgegeben werden.

Das ist leider bei vielen der, nicht nur Deutschen, Hersteller so.

Meistens ist auch niemand mehr da, wo man nachfragen könnte.

Klar ist aber, dass viele der deutschen Hersteller, so auch Keilwerth, Heimarbeiter beschäftigten. Keilwerth selber war einst ein solcher. Siehe Artikel zu Keilwerth hier in der Saxwelt (Quelle: Keilwerth)

Klar ist auch, dass die Hersteller, insbesondere im Musikwinkel wegen der örtlichen Nähe, sich gegenseitig "unter die Arme griffen" und so viele Merkmale unter verschiedenen Namen auftauchten. Stencils waren keine Seltenheit und hin und wieder verschwieg ein Hersteller gerne, dass er das Sax gar nicht gebaut hat oder bekennt sich nur schwerlich dazu, für andere gefertigt zu haben. (Quelle Keilwerth und B&S (damals TA Musik))

Das meiste darüberhinaus stammt aus Büchern wie Die Saxophone(Ventzke ....), oder Dullats unterschiedliche Werke oder eben dem Internet. Leider auch nicht immer Fehlerfrei.

So werden solche Fragen nie mit 100%iger Sicherheit eindeutig zu klären sein, wenn nicht ein Zeitzeuge berichtet und die sind knapp. Werden leider auch nicht mehr oder wollen teilweise nicht. Im Falle von B&S und den Vorgängern, wurden Unterlagen z.B. auch vernichtet oder gingen, z.b. auch bei Bränden, verloren.

Gruß
Smatjes
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Gebr. Alexander, Mainz 11 Sep 2009 22:05 #78997

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Dr. Enrico Weller vom Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen schrieb:
Lieber Hüller-Saxophonbesitzer,

die Firma G. H. Hüller in Schöneck wurde 1878 durch Gottlob Hermann Hüller gegründet und existierte nach verschiedenen Formen der Verstaatlichung in der DDR-Zeit bis 1991. Gemeinsam mit den Firmen Adler & Co. und Gebrüder Mönnig (beide Markneukirchen) gehörte man zu den größeren Holzblasinstrumentenherstellern (also den Fabriken). 1921 nahm man die Herstellung von Saxophonen auf und überflügelte in wenigen Jahren die Produktionszahlen von O. Adler & Co., so dass man sich in den 1930er Jahren als größte deutsche Saxophonfabrik bezeichnen konnte. Mit der Angliederung der Firma an den VEB B & S. wurde die Saxophonproduktion 1975 (nicht 1972) eingestellt.
Aufzeichnungen über die Seriennummern bei der Firma Hüller sind leider nicht mehr vorhanden...
Letzte Änderung: 11 Sep 2009 22:06 von pue.
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Gebr. Alexander, Mainz 11 Sep 2009 22:18 #78999

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Gottlob Herrmann Hüller (1858-1928), der Begründer von G.H.HÜLLER, Schöneck, war während seiner "Wanderjahre" zwischen 1876-1878 u.a. bei Heckel in Biebrich und bei Alexander in Mainz. Also haben auf jeden Fall persönliche Kontakte mit und zu Gebr. Alexander bestanden. Neben Stümpel in Minden wird auch C.Cruspe, Leipzig, von Hüller übernommen - allerdings erst 1920. Übrigens hatte auch Franz Köhler mal kurzzeitig bei Cruspe gearbeitet.
Die Instrumente, über die wir uns unterhalten (siehe Bilder unten) dürften aber alle so ab Ende der 20er/Anfang 30er stammen. Und da war G.H.Hüller gestorben (1928) und die 2. Generation am Wirken.

Die Gretchenfrage ist und bleibt, ob Gebr. Alexander tatsächlich selbst Saxe gebaut/assembliert oder "nur" von G.H.HÜLLER bezogen hatten. Die Konstruktionsmerkmale und die Ausführung der dargestellten Instrumente deuten eher auf die letztere Variante.

Wenn gesicherte Quellen etwas anderes aussagen, wäre schön, das zu erfahren.

Grüsse aus dem Schwarzwald
BlackForest
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Gebr. Alexander, Mainz 12 Sep 2009 01:51 #79012

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Hallo,

eine Saxophonproduktion lässt sich nicht mal so eben aufbauen. Dazu braucht es eine ganze Menge Maschinen, Werkzeuge und Fachpersonal. Warum hätten Gebr. Alexander, die ja offensichtlich ein renommierter Blasinstrumentenhersteller waren, eine solche Investition tätigen und dieses Wagnis eingehen sollen?
Möglich ja, aber nicht logisch nachvollziehbar.

Liebe Grüße

Chris
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Gebr. Alexander, Mainz 12 Sep 2009 06:36 #79014

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das, was BlackForest einbringt ist natürlich denkbar:

endmontage bei alexander und auch gravur samt oberflächenbehandlung!
als blechblashersteller hatte alexander alles dazu. das konow how für eine justage und feinjustage war sicherlich kein problem!

wer macht sich auf und fragt bei alexander an?? soweit ich weiß haben die ein kleines privatmuseeum/sammlung.
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Gebr. Alexander, Mainz 12 Sep 2009 10:29 #79018

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Vielleicht hat der Besitzer des Saxophons schon mit dem Alexander aufgenommen. Werd ihn mal anmailen. Ansonsten kümmer ich mich drum.

Allen erstmal herzlichen Dank. Ist doch schon einiges an Infos zusammen gekommen.
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Gebr. Alexander, Mainz 12 Sep 2009 12:34 #79019

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saxtune schrieb:
wer macht sich auf und fragt bei alexander an?? soweit ich weiß haben die ein kleines privatmuseeum/sammlung.

Hi,

ich hab da schon mal nachgefragt wegen meinem Alexander Horn, aber das ist schon ein paar Jahre her. Damals ging es mir um den "Conn-Klappenschutz", ich wusste noch nichts von Hüller. Die Auskunft war, dass es keine Geschäftsbeziehungen in die USA gegeben habe. Ich meine auch dass mir gesagt wurde die Saxophone wurden von einem deutschen Hersteller geliefert, aber sie wüssten nicht mehr von welchem. Ob ich konkret nach einer eigenen Saxophonproduktion gefragt habe, weiß ich nicht mehr, auch erinnere ich mich nicht ob es telefon oder email-Kontakt war. Ja, das Alter... :woohoo:

Liebe Grüße

Chris
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Gebr. Alexander, Mainz 12 Sep 2009 12:47 #79020

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Wider das Vergessen!!
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Gebr. Alexander, Mainz 12 Sep 2009 15:43 #79027

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Hi - die Web-side von Alexander (www.gebr-alexander.de) birgt auch einige interessante Details. So gibt es dort in der Sektion "Wir über uns" eine Darstellung der Historie über 7 Generationen.

Einer der späteren Mitinhaber aus der 3. Generation hat seine Ausbildung zum Blechblasinstrumentenmacher in Sachsen, Wien und Prag erhalten. Demzufolge gab es also nicht nur Verbindungen vom Vogtland/Westböhmen zu Alexander in Mainz sondern auch in umgekehrter Richtung.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse bei Gebr. Alexander in Mainz während und nach dem 1. WW äußerst angespannt gewesen sein dürften (ein Mitinhaber in 1913 gestorben, ein Nachfolger in 1916 gefallen, männlicher Nachkomme erst ab 1925 wieder im Unternhemen tätig, Weltwirtschaftskrise Ende der 20er). Also - wie chrisdos schon ausführte -, keine idealen Voraussetzungen, um ein Sax-Produktion aufzubauen, wobei diese ja gerade in den vorausgegangenen 20 Jahren im Vogtland/Westböhmen entstanden war (O.Adler, G.H.Hüller, Gebr.Mönnig, V.Kohlert, F.X.Hüller, Keilwerth's, F.Köhler, etc).

Das alles spricht eher für eine wirtschaftliche Kooperation und den Bezug von Saxophonen durch Alexander bei G.H.Hüller.

Vielleicht frag' ich mal in Mainz bei Gelegenheit an.

Gruss
BlackForest
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Gebr. Alexander, Mainz 12 Sep 2009 16:46 #79031

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Ich hab ihnen die Adresse von dem Fred hier mal geschickt. Vielleicht findet sich ja ein Mitarbeiter, der sich der Fragen erbarmt.
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