Hallo ihr Lieben,
ich wollte euch mal davon unterrichten, daß ich kürzlich ein Conn 10M in Goldlack ersteigert habe. Soll nur einen Besitzer gehabt haben, alle originalen Papiere von Conn (Garantiekarte, Karte für Lackfinish etc.)sind dabei usw.

Jetzt habe ich am Becher, ziemlich genau in der Mitte vorne eine vom Trichterrand bis zur Lötstelle am Bogen (Knie) eine hellere Linie, die ein fast geometrisches, sich wiederholendes Muster aufweist. Ähnlich einem Rechteckmuster bei modulierten Strömen. Oder ähnlich Zinnen einer Burg. Der Lack ist an sich dunkel goldfarben. Ich weiß, ist ohne Bild sehr schwierig zu sagen. Aber vielleicht kennt ja jemand solche "Erscheinungen" und kann dazu was sagen. Die Kanne selbst hat auch einige "Roststellen" und kleinere Beulen und hat die SN 295xxx, also aus 1941 denke ich.
Würde mich freuen, wenn jemand dazu was sagen kann. Haaaaans.....Hiiiiilfeeee!?

Kriegt man die Roststellen irgendwie weg?? Und...welche Polster und Resonatoren würdet ihr empfehlen???

Viele Grüße
Newbie :-?

P.S. Ich hoffe, ich hab' das jetzt in die richtige Ecke gepostet?!

Wenn die Gravur noch schön scharf ist, kann man eigentlich meistens davon ausgehen, dass es noch der original Lack ist.
Ist diese Linie eher einfach gerade von oben nach unten? Das könnte dann die Naht sein, wo der Becher zusammengelötet wurde.
Die kleinen Roststellen wirst du nicht wegbekommen ohne den Lack zu Beschädigen. Das deutet darauf hin, dass das Sax mal "nicht fachgerecht" gelagert wurde.
Nimms wie es ist. Es ist eben ein Vintage und das gehört einfach dazu.

Hi Newbie,

die "Naht" ist normalerweise ein sicheres Zeichen für eine Nachlackierung. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Kürzlich ging ein Horn durch meine Hände, was ganz sicher original war, aber trotzdem die Naht hatte.

Mos hat recht, meistens sieht man schon an der Gravur, was Sache ist. Trotzdem gibt es auch Instrumente, die scharfe Gravuren haben und trotzdem gesprayt sind. Wer jetzt gleich lauthals losschreit "Das erkenne ich sofort", sollte sich nicht irren, manches ist sehr gut gemacht.

Auch die "honiggelbe" dunkle Farbe ist nicht immer ein Indiz. Wenn ein Horn, sagen wir mal, ab 1932 heavy gespielt wurde und dann 1958 nachlackiert...ja dann wurden nach wie vor die alten Lacke verwendet, die 2005 auch schon eine entsprechende Patina haben.

Fazit: Oft sind Original- und Nachlackierungen zu unterscheiden, manchmal wird es schwierig. Dann hilft nur Intuition und Erfahrung. 8-)

Max

P.S.: Was im Umkehrschluß nicht heißen soll, keine Naht, keine Nachlackierung.

Viele nachgelackten haben natürlich keine Naht...

Hmmm, die Naht ist nicht immer ein Zeichen von Neulackierung. Sie kann auch daraufhin deuten, dass ein bare brass einfach nur mit eine Klarlackschicht lackiert wurde oder die Lackschicht sehr dünn ist.
Ich habe ein bare brass ohne Lack jeglicher Art gehabt, dort sieht man die Naht super gut. Man kann sie eben nicht kaschieren. An versilberten Instrumenten, sieht man sie häufig auch sehr gut. Sie läuft halt ganz gerade, mittig, vorne von oben nach unten.
Im Endeffekt wäre es mir egal. Solange es gut gemacht wurde, ist es doch ok. Mein Martin Bariton wurde auch nachlackiert. Dort kann man es übrigens sehr gut an der Gravur erkennen. Die ist eben nicht mehr so scharf und wurde nicht nachgraviert.

Hallo Newbie!
Hast Du das bei E-bay ersteigert ? Wenn es das ist, habe ich es schon gesehen !
Wenn die Naht an den oxidierten Stellen ist , ist das normal. dann sieht man so kleine ineinander versetzte Lötlippen !
Die Oxidation ist mit Silberputzmittel ganz einfach zu entfernen!
Mach mal Bilder, ich glaube ich kenne die Kanne, mbond36 übrigens auch!
DIE IST ORIGINAL !

Liebe Grüße Hans

HI,

also mit der Naht ist es wie Mos gesagt hat.
Die Bleche wurden auf Mass geschnitten. An den Längskanten wurde dann eine Verzahnung mittels Spezialzange eingeschnitten.
Dann hat man das Blech gebogen und die Verzahung beider Seiten aneinander gehämmert. Immer ein links ein rechts ( ein fallen lassen :-D )!
Das ist dann Deine Naht. Zu sehen ist das heute auch sehr gut bei den neuen Keilwert SX 90 R Neusilber.

Mit dem Rost hat es folgendes auf sich. Wenn es sich um diese bräunlichen Roststellen unter dem Lack handelt, liegt es daran, dass das Instrument vor dem lackieren nicht 100%ig entfettet wurde. Nach dem lackieren fressen sich diese Restfette ins Material. Ist weiter nicht schlimm, bei neuen Selmer Instrumenten kann man schon fast sagen, dass man dies als Standart mitkauft :-O .

Diese Roststellen bekommt man ohne den Lack zu beschädigen nicht weg, also lassen.
Roststellen auf dem Material, kann man schon mit Mitteln teilweise entfernen.

Soweit erstmal,

ToKo

Ja, alles richtig Leute, nur die Werkslackierungen hatten eben i.d.R. "die Erstausrüsterqualität" und deswegen sieht man die Naht eben nicht. Im Gegensatz zu "hingesauten" Gesprayten. Deswegen wäre ich da generell vorsichtig. Schätze mal, von 100 Originalen (Lackierten) haben weniger als 10 eine Naht. Schadet also nicht, um diese Dinge zu wissen und bei der Beurteilung des Zustandes zu berücksichtigen.

ABER, wie gesagt, trotzdem gibt es auch "Werksseitige", die die Naht haben (bei entsprechendem Lack, habe ja gerade, wie ich schrieb, Eins gesehen) oder eben bei ganz anderen Finishes, so wie Mos sagt, z.B bei Messing ohne Goldlack/mit Klarlack oder bei Tokos Neusilber-Modell.

Hallo ihr Lieben
vielen Dank für die schnelle Auskunft über den neuen Sax-Thriller "Die Naht".
Also alles in allem wohl auch über Bilder nur schwer zu sagen, wenn ich Max recht verstanden habe.
Die Naht ist eigentlich im Farbton etwas heller, als der restliche Lack, aber man kann durch Tasten keinen Schichtdickenunterschied feststellen.
Im Becherinneren kann ich sie weiter zum Knie hin verfolgen und dort ist herzlich wenig Lack.
Am Korpus gibt es auch so eine Linie und die ist mehr seitlich rechts. Allerdings ist die nicht so geometrisch geformt. Sie sieht eher aus wie ein sich von oben nach unten ziehender "Läufer", hat aber ansonsten die gleichen Eigenschaften.
Die Gravur ist sehr schön zu sehen und macht einen nicht lackierten Eindruck.

@Hans
Die Kanne stammt von Ebay America, guckst Du hier:
Ebay
Hast Du die gemeint??
Ich habe noch mehr Bilder, weiß aber nicht, wie ich Sie euch zugänglich machen soll, eigene Homepage habe ich noch nicht.

Das dumme am Goldlack ist halt,daß er von Oxydationen wohl schneller unterwandert wird als eine Versilberung. Die kann man schön putzen. Wenns sauber sein soll, wirds auch sauber (solange Silber drauf ist).

Vielleicht kann man ja mal einen Ratgeber aufmachen, der Hinweise darauf gibt, woran man nachlackierte Saxe erkennen kann. Wäre für viele bestimmt eine Hilfe.

Allerdings fehlt mir noch euer Vorschlag für die Polster und Resonatoren für das 10M und wo man die schnell beziehen kann. Was schlagt ihr vor?

Liebe Grüße
Newbie

:-?

nachlackiert jawoll
8-)