Ja, danke sehr, das sind schon eine Menge brauchbarer Tipps
Ne, Tanzschule ist nix für mich, pottpourie, sobald mehr als zwei Menschen organisiert dasselbe tun, bekomme ich komische Beklemmungen.
Ich möchte das Rhythmus-Problem ein wenig aufbröseln und zwar in Richtung "akut" und "chronisch."
Es gibt Notenstellen, bei denen ich "akut" hänge und daneben liege, bei denen ich gar nicht weiß, wie sie zu klingen haben -- es sei denn, ich spiele mit Playback. Ohne Playback hilft nur Bellosofts oder JES' Methode, also per Trockenübung "Ausklopfen." Anders kommt man wohl auf keinen grünen Zweig.
Leider geht dies im laufenden Spielprozess nicht, denn sonst müsste ich gedanklich unterirdisch mitzählen können: "Eins, zwei, drei, vier, eins, zwei ..." Bei der Flöte hat das wunderbar geklappt und ich musste nur im
worst case auf die ganze Zählzeit (also nicht auf die "zwei-und", sondern auf die "Drei" sofern die auf den Schlag notiert war), einen Strich setzen. Ich weiß nicht, warum das jetzt nicht mehr funzt, entweder ist das zu lange her, oder in der Klassik gibt es diese tricky off-beats nicht.
Beim Sax geht das also nicht. Warum, weiß ich nicht. Der Weg vom Fuß zum Kopf scheint zu lang (klingt doof, fühlt sich aber so an). Ich klopfe unten den Takt, aber was "unten tut" krieg ich "oben" nicht mit. Ich glaube, das ist eben das, was klafu beschreibt, wenn er sagt "daß meine Tochter angestürmt kommt und mir den Takt auf die Schulter klopft, während ich spiele."
So ein Klopfen auf die Schulter, ein Männlein im Ohr, oder, wie gesagt, ein Stromschlag meinetwegen auch, wären nicht schlecht. Das Metronom kann direkt vor mir stehen und auch hektisch blinken, aber ich beachte es trotzdem nicht.
Es gibt tatsächlich einen Ohrclip-Metronom (ja ja ich weiß, die Hobbymusiker werden immer fauler), doch es kann leider nicht "eins-zwei-drei-vier" zählen.
Vielleicht hilft einfach auch ein Metronom mit line-out, an das ich Kopfhörer anschließen kann. Wie gesagt, es wäre schön, wenn es 1-2-3-4 vorzählte, weil mir gehen die Dinge einfach zu schnell (liegts am Alter?) und während des Spielens passiert mir zu viel Mulitasking, so dass ich eben noch mitbekomme, ob ich bei "1" noch synchron bin, mehr nicht. Daher brauche ich die 1-2-3-4-Stimme. Vielleicht kommt das Andere dann von selbst?
KORG TM40, allsax, zählt es auch? --Ich meine, "Eins, Zwei, Drei ..."?
Nun zu dem "chronischen" Problem. Wenn ich selbst nicht aktiv zählen kann, hänge ich mich an das Gehörte, dadurch entsteht ein delay, ich agiere nicht, ich reagiere. Aus diesem Zeitverzug muss ich dringend heraus, weil es im Ensemble zu witzigen Kettenreaktionen kommt: ich lausche auf das Bari, reagiere verzögert und der Mensch neben mir mit seinem Altsax hängt sich an mich ran. Ole!
Es muss also etwas passieren. Ich setze auch auf Gefühlstraining, um es im Akutfall besser im Blut zu haben. Ich sehe da nur leider keine Langzeitwirkung -- beim "Rhythm Coach", zum Beispiel. Oder bin ich zu ungeduldig? Eigentlich passiert doch genau das, dass ich "oben" klatsche, "unten" mit dem Fuß tappe und dann: unten tappt und oben im Off-Beat klatscht. Da komme ich sofort raus und hänge mit den Lektionen immer wieder an derselben Stelle. Und das ohne Sax!
Es kommt auch schnell ne Endzeitstimmung auf: bin ich zu blöd oder (mit umgekehrten Vorzeichen) ist der Autor zu blöd?
Tja, wenn ich dann nicht weiß, ob es sich lohnt mich weiter festzubeißen, gebe ich genervt auf.
Danke für den Link in die Schweiz, Bloozer, das Progrämmchen hatte ich in meiner Not auch schon ergoogelt und es war bereits im Einsatz.
Zum "Rhythm Paradise" für den Nintendo DS: blöde Frage, ich weiß, aber kann so etwas weiter bringen oder ist das nur eine nette Spielerei? Der Name sagt eigentlich schon alles, aber weil ich bei diesem "Spiel" dieselben Dussligkeiten wie auch beim Sax"spiel" feststelle, nämlich zu früh oder zu spät einsetze, kann es doch sein, dass es ungemein trainiert?
Ich tappe im Dunklen und hoffe, dass der Mann im Ohr, der mir "Eins, zwei, drei, vier" zählt, bald geboren wird. Oder dass etwas Visuelles passiert, zum Beispiel wäre es nett, wenn die Taktabteilungen auf dem Notenpapier alle gleich lang wären und die "Zwei", zum Beispiel, immer an derselben Stelle läge.
Soweit meine Gedanken, der Kampf mit den Rhythmus geht weiter.
Danke noch einmal für eure Anregungen
LG, wallenstein