[...] Von meinem Saxlehrer hab" ich die Aufgabe bei einem Übe-Stück mit Achteln, nur jeden zweite Note mit dem Fuss zu "schlagen". [...]
Ah, da übt jemand
Off-Beats.
Kennst du von
ZZ Top das Stück La Grange? Da werden auf der Gitarre überwiegend Off-Beats
[1] gespielt. Dadurch bekommt das Stück einen "Drive", einen Drang zeitlich nach vorne.
Töne oder Schläge, die auf den Zählzeiten (auf den Vierteln) des Taktes gespielt werden, sind vom Gefühl her statisch, weil diese Viertel schon die Basis des Taktes sind. Diese werden überwiegend vom Bass gespielt. Spielt man hingegen Töne bzw. Schläge zwischen den Zählzeiten, bekommt man eine gewisse Dynamik oder "Unruhe".
Die Deutsche Nationalhymne z.B. ist sehr statisch (Assoziation: ruhig oder recht langweilig), weil die Melodie überwiegend sog. On-Beats
[2] besitzt. Hingegen ist die Französische Nationalhymne, die Marseillaise, dynamisch, weil sie viele Off-Beats (Assoziationen: quirlig, lebendig, locker oder unruhig), aber auch Auftakte hat.
Hier muss man wieder die Basie Bigband erwähnen, denn dieses "Spiel" zwischen On- und Off-Beats war bei dieser Band zwischen Bläsern und Rhythmusgruppe oft sehr extrem. Dafür war sie sehr bekannt.
[1] Ich glaube, bei den Klassikern sind das Synkopen.
[2] On-Beats sind das Pendant zu Off-Beats: Töne bzw. Schläge auf der Zählzeit, auf den Grundschlägen (den Vierteln) des Taktes. On- und Off-Beats sind also immer eine Relation zu den Zählzeiten.