Neuheiten konnte ich auf der Messe nicht entdecken. Eher Kleinigkeiten, wofür ein Messebesuch aber nicht nötig ist.
Bei vielen Saxophonen div. Firmen (Asien u. Europa) habe ich den Eindruck von einer Fertigung aus den 20er Jahren.
So grob sind sie gefertigt. Aber viel Masse soll ja viel Klang bringen. Da lob ich mir doch Inderbinen, Brancher oder Selmer die, wie ich meine, filigran aufgebaut sind und trotzdem Stabilität versprechen...und man/frau kann sie zum singen oder weinen bringen! Aber das ist ein anderes Thema.

smatjes schrieb:

Der B&S-Geschäftsführer sagte mir seinerzeit, dass sie schon einige Tausend Saxe (im Jahr!) verkaufen müssten, damit es sich lohne, die Maschinen laufen zu lassen... Das war nicht der Fall, im Jahr 2005 hatte man gerade mal 60 Stück verkauft - ja, wer kauft auch hochwertige und somit hochpreisige Instrumente? Ich habe meine drei B&S-Saxophone auch zum Schnäppchenpreis gekauft...

@Otto
Amati ist, so ist mein Eindruck nach meinem Besuch in Kraslice, noch eine recht bodenständige Firma. Mit Herrn Prem habe ich einen äußerst interessanten Tag verbracht und auch jetzt auf der Messe ein überaus freundliches, wenn auch zu kurzes Gespräch geführt.

Die, vor allem freundschaftliche, Verbindungen mit Keilwerth waren immer sehr eng und hier könnte man mit einem Vertrieb auch in Europa sicher Fuss fassen. Es wäre, meiner Meinung nach, alles vorhanden und Service am Kunden ist dort unbestritten vorhanden.

Warum man nun noch immer den Markt in Deutschland außen vor lässt, weiß ich nicht.

Gruß
Smatjes

@Rüdiger
Bei B&S, das ist meine Meinung, hat man sich auf einen Vertrieb verlassen, bei dem B&S verlassen war. O-Ton "Wir sind nur für die Herstellung zuständig, der Vertrieb ist nicht unsere Aufgabe" Wessen Aufgabe ist der Vetrieb denn dann? Hier sehe ich eine direkte Verbindung zum Niedergang von B&S. Aber auch hier waren es am Schluß diverse Umfirmierungen und die Gewinnoptimierung,die da noch mitspielten. Aber wenn sich der Hersteller nicht um den Vertrieb kümmert/kümmern will ...


Ach ja,

Messeneuheiten habe ich auch keine gefunden aber 1A Bags die einfach toll aussehen. Aber mit einem Preis von 400 - 800 US$ auch ganz schön was kosten. Die hätte ich auch gerne auf dem Workshop.

Dann sind da noch die neuen Yamaha 280er und 480er.

Mundstücke gibts dann in der Messeliste nachzulesen.

Gruß
Smatjes

jaja, dass man sich nicht um den Vertrieb gekümmert hat, sagte mir der B&S-Geschäftsführer, Herr König, auch... (und man wollte die Maschinen erst wieder anschmeissen, wenn man 1000 (!) Bestellungen hätte)

Hi,

ich werde gerne auch noch so nach und nach einige Dinge schreiben. HIer schon mal folgendes in Kürze:

Rampone & Cazzani:

sicherlich mögen diese Instrumente vom Sound interessant klingen, aber wie schon die Jahre zuvor ist die qualitative Verarbeitung des Materials erschreckend und ernüchternd. Ich habe Respekt vor Herstellern, die handgemacht Instrumente produzieren, aber bei den Modellen würde ich kaum handanlegen, wenn es um Reparatur geht.
Tonlochkamine sind nach wie vor alles andere als Plan. Extrem viel Spiel in der Mechanik und kaum ein Polster, welches zentriert über auf dem Kamin sitzt.... schade....

Expression:

Auch hier ist der Sound nicht schlecht und Geschmacksache. Man sollte sich aber auch hier bei Kaufinteresse die Mechanik im Vorfeld gut ansehen, was Spiel und zentriertheit der Klappen angeht.

Aizen:

War für mich eine kleine Überraschung. Die Instrumente hatten eine wirklich gute Endverarbeitung und der Sound war sehr ansprechend. Satt, voll, direkt und schön tief. Für mich persönlich, wenn die die Verarbeitungswualität konstant ist, ein Sax mit realistischer guter Zukunft

Gerne noch mehr in Kürze von meiner Seite....

Gruß,

ToKo

Moin!

Das ist mir neu, dass dich das abhalten würde!


Du schreibst nicht über die Produkte, eher über die Kontakte zu diesen Herstellern, und dann in dem ersten Bericht auch nur über bestimmte 5-6 Stück von über 300 Herstellern von Sax, MPC, und Zubehör!

Das fand ich zu wenig, und deshalb fragte ich noch mal in diesem Thread nach!

@RMC

Vielen Dank, das deckt sich mit den Aussagen der Profis die mir berichtet haben.




LG Hans

smatjes schrieb:"

JA !
Smatjes, das war genau meine Idee.
Vielleicht überlegen sich das die Juniorteilhaber, Tochter und Sohn mit Iher Mutter.
Da wäre doch genial, zumal das Keilwerth sowieso bei Amati hergestellt wird.
Es ist alles vorhanden. Da sind zwei Super-Meister in der Firma, die echt was können.
Ich drücke alle Daumen dass das klappt.
Beste Grüsse
Otto

@smatjes

Die Frage ist, hast Du die Maschinen schon, kannst Du sie, wenn Du sie bereits hast, an Deine jeweiligen Neuerungen anpassen (ohne größere Investition) oder mußt Du gar bei Null anfangen und Deinen Laden erst mal ausrüsten.

Dann sind die Qualitätsansprüche an ein einheimisches Produkt einfach höher. Bei einer Chinakanne werden Lackfehler oder auch die Notwendigkeit, es noch mal von einem SaxDoc nachsehen zu lassen, einfach akzeptiert. Bei heimischen produkten nicht mehr (schau Dir das bei Selmer an, selbst Keilwerth´sche Konstruktionskrankheiten ...steh hier genug dazu). Kauft nich Inderbienen Mechaniken dazu (Yamaha??). Warum wohl baut er die nicht selbst? Wäre doch toll, weil dann könnte er SEIN Sax so bauen, wie er will, klanglich alle Lochpositionen optimiert, die Mechanik entsprechend. So geht er den Kompromiß ein, daß alles an eine Fertigmechanik passen muß. Eppelsheim: wie viele Stück verkauft er im Jahr? Ist das sein Kerngeschäft?

Deine Beteiligungsgesellschaften..wenn ein Laden wie Keilwerth schon einen Investor braucht, dann ist im Vorfeld schon was faul gelaufen. Investoren versuchen zunächst einmal alles effizienter und kostengünstiger laufen zu lassen. I.d.R. stehen da schon rote Zahlen in den Büchern bevor ein Investor eingebunden wird. Vertriebswegenutzung, Händlernetze etc tragen dazu bei, zunächst Kosten zu senken. Klar, daß sich solche Leute ihr Risiko versilbern lassen, aber hier auf Deinen 2stelligen Gewinnen zu bestehen bzw. diese als Grund für das Versagen darzustellen ist m.E. zu einfach.
M.E. ist Keilwerth aus 3 Gründen kaputt und steht damit exemplarisch für den europäische Markt:
1. Keilwerth hatte kein Alleinstellungsmerkmal, warum ein Käufer unbedingt ein Keilwerth kaufen möchte. Weder optisch, klanglich, qualitativ noch Image.
2. Keilwerth hat sich in einem Segment bewegt, in dem es ausreichend gleichwertige oder bessere Instrumente bereits gab und gibt.
3. Keilwerth hat sich nicht um Kundenbindung bemüht. Sie sind auf Mängel/Beschwerden nicht oder unzureichend eingegangen.
Und ev. 4.: Keilwerth hatte Teilhaber/Investoren, die nicht unbedingt zu den produkten passten.

Nur, all das sind Punkte mit denen sich jeder, der versucht in Deutschland Saxophone zu bauen, auseinandersetzen muß. Ich würde daher z.B. ToKo mit einer Manufaktur ähnlich Inderbienen (kleine Stückzahl, extrem hohe Quali, Vertrieb über Laden, keine Verwaltung) eine größere Chance ausrechnen die nächsten 10 Jahre zu überleben, als ich das einem Massenfertiger zubillige. Massenfertigung können die Asiaten besser und billiger als wir.
JEs