Moin!
@Nilo- Nein, bei Alto Eb Instrumenten muß die Bahnöffnung nicht ganz so groß sein!
Würde man z.B. eine Tenor Öffnung von 8*/.115inch/2,92mm zurückprojezieren auf ein Alto, dann kommt man zu 72 % von dieser Öffnung und das bedeutet 2,10mm!Das wäre nur 6* + 8/100tel!
Würde man die gleiche Berechnung für ein Eb Bariton, also nach oben projeziert anstellen, kommt man auf 145% und das bedeutet 4,25mm Öffnung!
Da stimmt doch was nicht
Richtig! :-D
Denn die schwingende Membran(das Blatt)geht nicht konform mit dieser Berechnung!

Hier sind es Alto 94% /Tenor 100%/Bariton 109%!
sprich:Alto 2,74mm /Tenor 2,92/Bariton 3,18mm !

UFF, so viel Alto-öffnung :-x
Neee, die MPC-hersteller haben viel Schrott gefertigt!

Gehe hier hin:http://saxwelt.de/index.php?module=ContentExpress&func=display&ceid=539


Die konsequente Auslegung eines Mundstücks hängt von folgenden Faktoren ab:
1)Akustische Baulänge des Konus
2)Kammervolumen des MPC
3)Schwingende Membranfläche(Blattfläche BreiteX Länge entspr. Bahnlänge)
4)Membranhub zur Volumen-Formel: A2 x p x c2 x 10`3 : 8pie x fc2 x m
5)Dämpfungsfaktor(Membranzetrierung)LIPPEN!
6)Umlenkung der Frequenzen!
z.B. Alto: Bogen= 35~45° Knie=180° Becher=30~45°
7)Anatomische Lumeneigenschaften der Spieler/innen (Mundraum,Kehle,Lunge)

Das ist sehr schwer zu verstehen, aber so sieht das aus bzgl. SOUND !

*Dein Verhältnis ist Alto 1,84mm /Tenor 2,18mm
Du mußt entweder schmale Lippen haben, oder stehst am Anfang!
Wenn Du mit diesen geringen Öffnungen zurecht kommst, o.K.!

Meine MPC haben eine gewisse Öffnung, damit Dynamik überhaupt herstellbar ist, denn vieles dämpft der Spieler ohnehin weg(1/3 der Blattschwingung ist wirklich am Klang beteiligt!) Alto=2,15mm/Tenor=2,35mm
Diese Dynamik wagt einen Schritt nahe der Grenze des tiefsten Klanges!
Denn die hohen Töne werden nur vom Einlauf bestimmt, und durchwandern ein MPC jeglicher Bauart, sie sind zu schnell, sie benötigen kein Kammervolumen, daher die Stufen MPC, sie sind überwiegend auf hellen `Kazooklang`ausgelegt!
Ab dem G im unteren Register, wird alles knatterig!

Geringe Öffnungen müssen durch längere Bahnen kompensiert werden, sonst bricht die Tiefe weg(wenn man noch von Sound sprechen will), je nach Lippenstärke!

LG Hans

Hallo Hans,

danke für die ausführliche Antwort. Das ist alles sehr aufschlussreich, auch die Dokumentation, die du ins Forum gestellt hast.
Was mich betrifft, so bin ich auf den Rat eines professionellen Klassikers von offeneren Mundstücken zu engeren "abgestiegen", und zwar vor allem aus Gründen der Spielbarkeit auch klassischer Texte. V.a. bei absteigenden gebundenen Läufen scheint das engere Mundstück geeigneter zu sein. Ich finde, der Jazz verliert dabei nichts, mein Ideal ist eher ein schöner und präziser Ton, auch im Jazz. Ich habe noch Probleme mit der Intonation im oberen Bereich (zwischen hoch C und hoch fis, v.a. cis, d, es und e sind zu hoch). Das liegt auch am Instrument (Selmer Alt 1964), das haben andere sehr gute Spieler mir bestätigt. Ich werde mal das Instrument selbst checken lassen, man kann da wohl noch einiges einstellen. Ich hoffe aber auch noch das für mich ideale Mundstück zu finden, das all diese Macken ausgleicht und die Produktion meines persönlichen Tons unterstützt.

Moin Hans
ist schon ein etwas älterer Thread aber nachdem ich mein Steamerchen jetzt habe interessiert mich doch ein wenig die Theorie dahinter (nein, nicht wie du es gemacht hast).
Kannst Du mir etwas Literatur empfehlen, in der der Entwurf von Mundstücken abgehandelt wird, in der es um Tonerzeugung im Sax geht und das Zusammenwirken aus MPC und Saxophon?
Du berechnest da immer so schön Kammervolumina und schwingende Flächen von Blättern. Auf welcher Basis???

Meine Akustikstunden sind schon eine Weile her, mich würden aber die grundlegenden Theorien interessieren, auch wenn ich nicht vorhabe Saxophone oder nur Mundstücke zu bauen. Letzteres kannst Du besser als ich
JEs

Ahh, hier kann man Fragen an HWP stellen. Hier ist eine:

Ich habe mir ein Zinner #78 fürs Tenorsax zugelegt. Vorher hatte ich ein B&S-Mundstück, das beim Medusa dabeilag. Nichts Besonderes und offenbar baugleich mit einem Standard-Keilwerth-MPC, das ich mal für ein paar Ocken bei Ebay erwerben konnte.

Das Zinner habe ich gekauft, weil ich erfahren hatte, dass das eine größere Kammer haben soll (ein Steamer hätte ich ja auch gern, ist aber momentan nicht erschwinglich für mich). Jetzt habe ich das Zinner mit dem B&S verglichen. Sie unterscheiden sich zwar ein wenig, aber ich könnte nicht sagen, das das Zinner eine wahrnehmbar größere Kammer besitzt. Im Gegenteil, es ist insgesamt sogar etwas kürzer. Ich habe dann Deinen Wassereinfülltrick - soweit ich mich daran erinnern kann - ausprobiert. Ins Zinner geht weniger rein. Klar, weil der Schaft des B&S länger ist. Seltsamerweise klingt das Zinner dennoch ein gutes Stück voller.

Frage: Habe ich da bei der Wassermessmethode etwas falsch gemacht? Wie geht denn das, wenn man wirklich nur die Kammer messen will und nicht den Teil, der nachher auf dem S-Bogen steckt? Bahnöffnung verschließen und Wasser zur anderen Seite rein?

Noch eine Frage, weil ich auch ein Otto Link STM habe und das Otto Link STM NY nicht kenne. Kann man hier denn mit bloßem Auge einen Unterschied in der Kammergröße feststellen? Oder sind das alles nur Nuancen, die nur der Fachmann auf den ersten Blick erkennt?

Da fällt mir ein, Du hast doch hier mal so ein superdickes Steamer vorgestellt. Gab"s dazu auch ein Soundbeispiel?
Du siehst, ich will unbedingt den fetten Vintage-Sound, aber ich fürchte, dass mir meine Spargeltarzan-Physiognomie einen Strich durch die Rechnung macht. Meine Theorie ist ja die, das, wer z. B. eine Riesenmundhöhle (ein so genanntes Großmaul ) besitzt, anders klingt.

Moin JES!

Es gibt keine Literatur ausser die, in dem Buch die Saxophone oder alte Aufzeichnungen von Adophe Sax!
Auch die genannten Maße von Kammervolumina (Die Saxophone) sind Überlieferungen, also weitergegebenes Wissen!
Varianten von Kammern und Bohrungen gibt es viele, aber keine Literatur in dem Sinne!
Was ich berechne, basiert auf dem Querschnitt der Bogenöffnung zum Querschnitt der Konuserweiterung(Mensur) im Verhältnis zur Länge! Dieses paare ich mit einer gewissen Formel, die im Instrumentenbau so nicht zu finden ist!
Hierbei komme ich exakt auf den Bereich, was ist Kammer/was ist Bohrung!
Diese ist fast identisch, mit den Volumina aus dem Buch die Saxophone!

Eines kann ich sagen, die Kammer die übrigbleibt, wenn das Instrument in Stimmung ist, ist nicht die Kammer die berechnet werden muss, oder in dem Buch beschrieben ist!

Alles andere, gebe ich nicht preis, dafür hat es zu lange gedauert, es an eine Formel zu binden!

Einige Dinge,(Fenstergröße, Radien, etc.) in Mundstück Teil 1+2 , sind Bestandteile meiner Studien, und stellen die erste umfassende
Literatur dar, auch wenn ich mich auf `Die Saxophone ` berufe!

Lieben Gruss Hans

Oh, damit ist ja auch meine Frage nach der Berechnung der Kammer schon beantwortet. Irgendwas mit

wollte ich dann doch auch nicht nachvollziehen müssen :-\
Und bestimmt auch keine Betriebsgeheimnisse von Dir erfahren wollen

Wieso Literatur, wir haben doch Hans
Nee, aber ist klar wie ich es meine, oder?
Was Mundstücke angeht ist Hans eine Koryphäe. Vielleicht lesen wir bald in dem Buch, das persönliche Mundstück.
Hans, wäre es das nichts? Du schreibst die erste Literatur dazu?

ich mag Hans nicht immer mit Fragen belästigen und außerdem kann ich ein Buch mit in den Urlaub nehmen, Hans nicht

Hast Du ihn denn schon mal gefragt?

Nein. Ich habe ihm Fragen gestellt und auch Antworten bekommen. Gefragt, ob er mit mir in Urlaub fährt, habe ich ihn nicht. Da nehme ich lieber meine Freundin, Kiddis und Bücher mit.

Hans, nix gegen Dich, ehrlich.