Hallo,

ich freu´mich, dass die Schilderung der ersten Sax-Unterrichtsstunde meines Lebens hier reinpasst und so viele positive Reaktionen hervorgerufen hat.

@doc

"Wenn man Sax und Klarinette als Instrumente spielt und sie unter einen Hut bringen will muss man Kompromisse eingehen und diese akzeptieren." - so mein neuer und erster Sax-Lehrer.

doc, ich kann dich gut verstehen.
Geht beim Sax ein gelegentliches "Quieschten" bei sonst akzeptabler Spielweise noch als "Stilelement" oder "persönlicher Sound" - bei der Klari ist es einfach nicht passend - es ist falsch.
Leider "wartet die Klari nur darauf", dass die Spannung im "Maul" nachlässt, die Atmung nicht gestützt wird - und schon entwickelt sie ein fröhliches Eigenleben, das ihren "Bediener" zur Verzweiflung treibt.
Aber mit zunehmender Übung kriegt man die "Schwarzwurzel" in den Griff - und dann wird sie zu einem der vielen "zweitschönsten" Instrumente, die andere Sounds und musikalische Welten jenseits des Sax eröffnen.Zeitweilig wird sie sogar zum "erstschönsten" Instrument.

Ich bin froh, Sax undKlarinette zu haben.

Geht doch um Musik???!!!

Auf den "Tagen alter Musik" in Herne (vom WDR gesponsert und aufgenommen) hat jemand auf einer Okarina gespielt - und das war Musik, die ich in diesem Leben (wahrscheinlich)nicht mehr auf die Reihe kriege.

Bin gespannt,wie ihr beide - die Klari und du - miteinander auskommen werdet.

Nur noch so - was sagt die Bratsche zu all deinen Aktivitäten?
Mein Cello, na so ganz genau weiß ich das nicht-
aber manchmal vermeine ich ein Rütteln, eine Bewegung im Cellokoffer zu verspüren, wenn Sax oder Klarinette Töne von sich geben.

Diener mehrerer Herren? Manchmal hats man`s schwer.
Jedoch alles ziemlich einfach - wenn mann/frau den Wahnsinn des täglichen Lebens mit unseren "Problemen" vergleicht.

Na gut - machts gut!

Liebe Grüße

saxclamus

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<em>editiert von: saxclamus, 18.11.2005, 23:02 Uhr</em><!-- end editby -->

Jou, saxclamus, da sprichst Du einige wahre Worte gelassen aus.

Ich mag die Klarinette, sonst würde ich da nicht anfangen, Geld reinzupumpen. Was ich dann damit machen will, weiß ich aber noch nicht. Im Kern komm ich damit zurecht, nur will ich Geläufigkeit und Ansatz nun auf "solidere" Füße stellen.

Als Multiinstrumentalist macht man Kompromisse, sagt auch Dirko Juchem: Kann man eine Menge, aber nix so ganz richtig. Find ich aber ok, ich hab nicht das Temperament und vor allem nicht das Talent zum "one trick pony". Bin eher Renaissance-Mensch mit dem Ideal des "homo universalis". Außer Sport

Da ich ja immwr noch rauskriegen will, ob man auf der Bratsche jazzen kan, quäle ich mich allmorgendlich mit den Wohlfahrtetüden. Der Bogen braucht eine Generalüberholung. Sonst geht es dem Instrument blendend, wenn man bedenkt, wie lange es im Koffer wartete.

Vere dictumst!

"Computer helfen uns die Probleme zu lösen, die wir ohen sie nicht hätten!"

Hallo doc,

Wenn es gelingt, sich mit dem positiv gemeinten "dilettantischen Vieles -Könner-Tum" zu arrangieren, ist das Leben ganz schön bunt.

Also - im Augenblick kriegt mein Sax ( ich beziehe mich hier nur auf Musik ! )die Hauptzuwendung, dann die Klarinette. Aber so manchmal, da packe ich mein Cello aus, bin erstaunt,was noch alles hängengeblieben ist, treffe nach kurzer Zeit saubere Töne und ertappe mich bei dem Gedanken:"Ein tolles Instrument mit ´nem tollen Sound. Eigentlich sollte, müßte ich...". Dann versuche ich,"sollte und müßte" beiseite zu schieben und mich zu freuen,dass ich dieses Instrument auch habe und noch leidlich spielen kann.
Und manchmal hilft über die Wirrnisse des Alltags nur ein mit Gitarrenbegleitung lauthals geschallerter Song hinweg.Soll ich das nun weglassen, nur weil tausende Andere viel besser können? Für mich ganz klar:"Nein!"

Die "one-trick-ponys" haben ihre Probleme, wir die unseren als "multi-trick-ponys"

Herzliche Grüße

saxclamus

Na, das klingt ja fast, als wenn wir demnächst noch ein Streichquartett aufmachen können, wenn ich noch meine Geige aktiviere!
Früher habe ich auch den Ehrgeiz gehabt, alle möglichen verschiedenen Instrumente zu spielen. Wenn man aber die Zeit, die man da rein steckt, in das eine steckt, dann kann man das richtig!
Ja, das ist vielleicht ein Aspekt. Aber man soll es nicht bedauern, wenn man das nicht so gemacht hat, denn einerseits hat es ja Spaß gemacht, und andererseits gibt es ja eine Musikecke im Gehirn, die instrumentübergreifend ist und die davon profitiert hat. Ich konnte auch mal ganz nett Trompete spielen, und das ist ja wieder ganz was anderes als Saxophon. Aber man kann ja nicht regelmäßig alle Instrumente üben, und zur Zeit hat eben das Saxophon Priorität. Aber wer weiß, vielleicht trifft man ja ganz tolle Leute, bei denen man wieder ein anderes Instrument gebrauchen kann? Die Geige kam jedenfalls immer zu Weihnachten zu Ehren, als die Kinder noch klein waren.

Viele Grüße

Alf

Hallo Alf,

hatte gerade eine wunderschöne Antwort auf deinen Beitrag geschrieben.

Durch einen mitternächtlichen Tastendruck war Alles weg.

Nur soviel:

Die musikalischen "one-trick-ponies" ernten Beifall von Kennern und Spezialisten.

Die musikalischen "multi-trick-ponies" bekommen Applaus, fast überall, wo sie sich hören lassen - - na gut, die Melodie muss erkennbar sein.

Und bewundernde Äußerungen:"Ach wenn ich das doch auch könnte- hätte ich doch weiter Klavier... (jedes beliebige Instrument ist hier einsetzbar) gespielt".

Ob musikalisches "one-trick" oder "multi-trick" pony - jede(r) muss seine Vorlieben herausfinden und dazu stehen.

Ist m.E. manchmal sauschwer,frustrierend und - aufbauend,wenn man akzeptiert, wer man ist und wie man ist.

Liebe Grüße

saxclamus

Das ist aber wirklich schade! Ich hätte gerne Deine wunderschöne Antwort gelesen! Aber solche Erlebnisse mit dem Computer hatte ich auch schon. Aber nicht frustriert abschalten, sondern gleich neu schreiben! Da hat man es noch im Kopf, und manchmal wird es dann sogar noch besser. Naja, wenn es nach Mitterncht ist...

Gruß Alf