Hallo,
gestern hatte ich die erste Saxophon-Unterrichtsstunde meines Lebens!

Viele Jahre spiele ich Klarinette und Saxophon - privat für mich und öffentlich bei vielen verschiedenen Gelegenheiten.Klarinette habe ich gelernt, Sax hatte ich mir selbst beigebracht.

Irgendwann hatte ich den den Wunsch:"Was du machst soll sich mal ein Profi-Saxer anhören." So zur eigenen Standortbestimmung.

Also habe ich einen aufgsucht.

Verlauf der Stunde

-ca. 15 Minuten Töne aushalten (Longtones,die berühmten),chromatisch von oben bis unten,während der Lehrer Arpeggien dazu spielte.

-ca. 15 Minuten Abklären meiner Wünsche und Ziele,mit Spielen zwischendurch zur Verdeutlichung meiner Vorstellungen und denen des Lehrers

-ca. 30 Minuten Spielen zu einem Playalong von Aebersold mit Improvisationen des Lehres und Improvisationsversuchen von mir


Ergebnis der Stunde
- was ich spiele, klingt nach Sax -trotz Klarinette und only Yamaha

- allerdings - für Klassik zu wenig klassisch und für Jazz zu wenig jazzig,genau das, was ich vermutet hatte

- einige schlechte Gewohnheiten haben sich im Laufe der Zeit eingeschlichen ( z.B.Töne lautstärkemäßig einschleifen, zeitweilig fehlender Intonationsausgleich bei bestimmten Tönen)

- Lehrer:"Sie haben schon ´ne Vorstellung, was und wie Sie improvieren, aber da ließe sich noch was zu sagen - beim nächsten Mal."

- Lehrer:" Wenn Sie Jazz wollen, wechseln Sie vom Selmer S90d zum Meyer(5) (beide MPCs sind in meinem Besitz)und gehen Sie bei Vandoren Java von 2,5 auf 3)

- Lehrer:"Üben Sie zu Hause Longtones, hören Sie und kontrollieren Sie mit´m Stimmgerät.Üben Sie - natürlich nach und nach - alleTonleitern auswendig auf der Basis von Tempo MM 60 - erst in Vierteln,dann Achteln, weiter Achteltriolen und Sechzehnteln - Schnelleres kommt später."

- Lehrer:" Als Grundlage für´s Spielen - mit allem was dazu gehört - nehmen wir O´Neills Sax-Schule (2.Band) sowie Snidero "Easy Jazz Conception" -beide mit Playalong-CD."

- Lehrer:"Die meisten berühmten Jazzer kannten und konnten sehr wohl Noten und wussten genau, was sie taten.Mit dem Wissen und ihrer individuellen Begabung und Physis sind sie zu dem geworden, was sie berühmt gemacht hat."


Fazit für mich

- Ich kann Saxophon spielen!

- Ohne Kontrolle schleichen sich im Laufe der Zeit schlechte Angewohnheiten ein, die man selbst nicht bemerkt.Die Reaktion von Zuhörern ist nicht maßgebend.Wenn man nicht vollkommen falsch und im schlechten Sinn dilettantisch spielt, nehmen die Vieles auf ihrer Veranstaltung hin -wenn die Veranstaltung in ihrem Sinn läuft.Manches wird einfach gar nicht bemerkt - Spezialistenkreise ausgenommen.

- Für Spezielles (Jazz - und sei es nur in Anfängen) brauche ich einen Lehrer, der sich damit auskennt und mir dieses Spezielle vermitteln kann.

- Ich muss für 60 Minuten Unterricht 30 ¤ zahlen.

- Habe das Gefühl, das Geld ist gut angelegt.

Liebe Grüße

saxclamus













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<em>editiert von: saxclamus, 17.11.2005, 23:47 Uhr</em><!-- end editby -->

Ich hatte vor vielen, vielen Jahren mal ein paar Stunden Anfangsunterricht und überlege, ob ich jetzt mal wieder Unterricht nehmen soll. Es könnte mich vielleicht weiter bringen!

Ein Workshop mit dem berühmten Rascher Saxophonquartett war jedenfalls sehr anregend. (Tip: den gibt's in 2006 auch wieder, in Rendsburg)

Gruß Alf

Spielt Klassik! Klassik ist gemafrei!



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<em>editiert von: Alf, 18.11.2005, 19:43 Uhr</em><!-- end editby -->

Spannend, saxclamus! Ich gratuliere Dir zu Deinem Stand!

Wie hast Du Deinen Lehrer gefunden?
Die Preise scheinen angezogen zu haben?!

Ich hab heute abend meine erste Klarinettenstunde.
Bin gespannt. Huaaa. Letzter Bratschenunterricht 1985 und 2000 kurzzeitig Gesangsunterricht, bis es zeitlich nicht mehr ging. Alles andere ist Dilettieren.

Hallo saxclamus,

die Schilderung deiner ersten Unterrichtsstunde ist sehr detailliert und sehr informativ.
Ich habe zwar keinen Saxlehrer, konnte aber aus deinen Äußerungen für mich einiges rausziehen, was meinen autodidaktischen Unterricht angeht.
Vielen Dank dafür.

Eine Frage zu den longtones hätte ich: wie lang sollen sie sein? - so langer der Atem hält? (ich gehe mal davon aus)

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<em>editiert von: Musikus12, 18.11.2005, 09:13 Uhr</em><!-- end editby -->

Hallo Musikus 12,

zu deiner Frage
meine Antwort:genau so isses!

Liebe Grüße

saxclamus

Hi Saxclamus,

dass ist echt ein sehr schöner Bericht, hat mir gefallen.
Wollt ich nur mal so sagen.

Gruß,

ToKo

Hallo doc,

du fragst:
Indirekt durch saxwelt.de . Jemand suchte einen Lehrer.Mit diesem Jemand habe ich Kontakt aufgenommen und den Namen des Lehrers erfahren.

Mit Google kam ich zu der Website des Lehrers.Die dort gefundenen Informationen veranlassten mich, Kontakt aufzunehmen.Schließlich kam es nach Telefonkontakt zu ersten Stunde.

Viel Spass und Erfolg bei deiner Klarinettenstunde heute Abend!

Liebe Grüße

saxclamus

*Seufz* Hach, da schwälge ich doch gleich in Erinnerungen an meine Sax-Unterrichtsstunden... Vielleicht hab ich dazu auch irgendwann wieder Zeit, die wäre sicher gut angelegt...

Wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß bei deinen weiteren Unterrichtsstunden, saxclamus! Vielleicht kannste ja noch das ein oder andere Mal berichten

Grüße
Lilli

Mbuah, war eine echt harte Sache. Ich hab geschwitzt wie ein Schwein Na ja, da wir bei der Klarinette klassische Sachen vorhaben, ist das anders gelaufen als bei Deinem Saxunterricht, aber die Pointe ist schon recht ähnlich. Da wir uns schon kennen, war der "Vorstellteil" kürzer. Ein wenig Chemie-Test mit Duetten. Test meines "Notenfressens" und von Griff-Fehlern mit Etüden.

Aber das unmittelbare Programm wird auch sein:
Ansatz üben, lange Töne, Tonleitern, und Notenfressen. Das übliche und bewährte.
Auf den Atem achten.
Auf die Tonqualität achten.
Und die Nervosität bekämpfen, damit es nicht quietscht. Mann, ich hab schon lange nicht mehr so viel gequietscht wie heute abend.

Mal sehen, wohin sich das entwickelt, ich bin gespannt. Der Preis ist etwas hoch, aber bei dem Musiker weiß ich, daß er es nicht dicke hat und verdammt gut brauchen kann.

Ich glaube auch, dass sich guter Unterricht immer auszahlt. Es sind soviele "Kleinigkeiten" auf die wir gar nicht so achten oder die uns gar nicht so auffallen. Ich möchte meine Unterrichtsstunden auch nicht missen.