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THEMA: *Katja Rieckermann*

*Katja Rieckermann* 28 Jan 2010 12:47 #85275

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JES schrieb:
Hallöle
Noch ne provokante Frage an die soo erfahrenen Unterhaltunsmusiker:
da ich mir ja habe sagen lassen müssen ich hätte vom professionellen Musikgeschäft keine Ahnung die Frage zurück: wie definiert ihr in diesem bereich eigentlich Erfolg???

Gebe mal zwei Möglichkeiten vor: man verdient genug Geld damit seinen Kühlschrank zu füllen, die Ausgaben seines täglichen Lebens zu decken und sich ev. ein klein wenig Luxus zu gönnen, nimmt dafür aber in Kauf Musik zu machen, die nicht die eigene ist??

oder

Man schafft es was Eigenes auf die Beine zu stellen, spielt eine Musik, die man selbst geschaffen hat, muß sich selbst um seine Auftritte und Touren kümmern, kann aber davon seinen Kühlschrank füllen, die Ausgaben seines täglichen Lebens decken und sich ev. ein klein wenig Luxus gönnen??

JEs

Moin!

Das Zweite ist die wünschenswerte Möglichkeit, ist aber leider sehr fern oder selten!

Erfolg wird heute über die breite Masse definiert!

DSDS ist das beste Beispiel für Erfolgs-Mache nach `orwelschen` Kriterien!

Das gefährliche ist der Lenkungseffekt!

Mir sind die Musikkritiker der 40/50/60/70 Jahre lieber, als die heutigen `Quotenbölker` die ebenso gut Staubsauger verkaufen könnten, oder in den Mittags Shows das unterste Niveau unser Republik verkörpern!

Aber dieser Zustand ist auf vielen Plattformen auch hier im Internet!

LG Hans
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*Katja Rieckermann* 28 Jan 2010 12:57 #85276

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Erfolg wird heute über die breite Masse definiert!

Klar. So war das in unserer modernen Welt schon immer, dass zuerst die Breitenwirkung zählt. Und das nennt man/frau Erfolg.

Das hat aber nix mit der Qualität von Musik, bildender Kunst, etc. an sich zu tun.

Und DSDS hat viel damit zu tun, dass sich Leute falsch selbst einschätzen bzw. überschätzen und die Hemmschwellen in Verbindung mit der Nichtbeachtung der Tatsache "Kunst kommt von Können" sinken bzw. gesunken sind. Aber das ist eine andere Baustelle... :kiss:

Schöne Grüße Happi
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*Katja Rieckermann* 28 Jan 2010 13:19 #85278

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Also über DSDS hat NIEMAN bisher Erfolg außer der Macher der Sendung, Herr Bohlen. Der verarscht die gesamte Nation und kriegt dafür richtig Schotter. DER hat´s begriffen.

@RMC
Ein Buchhalter hat aber nichts mit Kunst zu tun. Darauf wollte ich aber hinaus.

Wenn ich aber Künstler bin, dann muß ich Erfolg darüber definieren, wie MEIN Produkt (also die Musik) beim Publikum ankommt. Ob das als Musiker in einer Band, die hier lediglich Begleitung für einen Star ist, möglich ist bezweigfle ich eben. Oder man definiert Erfolg als Musiker eben doch darüber wieviel Kohle man nach Hause schaufelt. Dann ist es aber ein Job und hat nichts mehr mit Kunst zu tun.

JEs
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*Katja Rieckermann* 28 Jan 2010 15:05 #85286

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Seine eigene Kunst, seine eigene Musik zu machen und davon zu leben, geht in den aller seltensten Fällen. Von den 23.000 Leuten, die momentan Musikerberufe studieren, werden vielleicht die Hälfte später davon leben können. Von der eigenen Kunst werden vielleicht 50 leben können, in der Regel aber auch nur im klassischen Bereich. Sagen wir 2 pro Mille.

Meine Kommilitonen aus den 70er Jahren machen alle noch Musik, leben aber in der Regel von Unterricht, sind Organisatoren oder Professoren geworden. Keiner von denen lebt von seiner ureigenen Kunst.
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Reeds-Shop

*Katja Rieckermann* 29 Jan 2010 01:07 #85330

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Seine eigene Kunst, seine eigene Musik zu machen und davon zu leben, geht in den aller seltensten Fällen.

Das sehe ich auch so. Denn es gibt nur einige wenige Musiker, die sich auf eine einsame Insel zurückgezogen haben, die ihre eigene Kokosplame haben, die sie täglich melken, und sie somit damit durchkommen.

Eben diese können von ihrer Kunst leben.

Wenn man zum "Künstlern" allerdings zwecks Überlebenschancen Fremdpalmen ... äh, Fremdgeld benötigt, bedarf es einiges Glücks.

Es gibt einige Künstler, die "es" geschafft haben. Sie stehen auf der Bühne, abend für abend und sind de facto Künstler, weil sie davon leben können. Aber -- und das frage ich mich -- ist denn dies, was sie machen, wirklich Kunst?

Rod Stewart habe ich in den Siebzigern verehrt und ich fand ihn ungeheuer inspirierend, weil er meinen Weg also Teenie in meinen Teenie-Träumen begleitet hat. Ich war mächtig sauer, als er damals Alana Hamilton heiratete und hatte die Ära der gefärbten Haare durchzustehen: "Blondes have more fun." Ich fand Rod Stewart damals musikalisch besser als Queen und das hat mir viele Diskussionen eingehandelt. Ich fand -- allein wegen dieser Überlegungen und Diskussionen -- die damalige Rod-Stewart-Zeit sehr anregend für meine Entwicklung.

Heute müsste man mich totschlagen, ein Konzert von ihm ("Da ya think I'm sexy?") zu besuchen, aber eben hier setzt doch die Projektion ein, wie ich meine: Manche leben in ihrem Jugendtraum heute noch und blättern Unsummen hin, ihr Idol noch einmal live lebend zu sehen.

Ich nicht. Für mich hat seine Show heute nur noch wenig inspirierende Kraft, für mich ist sie nicht mehr als ein kunsthandwerkliches Remake!

Frau Rieckermann wird sowohl optisch als auch musikalisch in diese Show passen, das steht nicht zur Diskussion. Für sie wird es vielmehr -- so schätze ich die Sachlage ein -- schwer sein, sich aus dem Schatten der Rod-Steward-Chose herauszulösen und sich selbst als Künstlerin zu empfinden und herauszustellen.

Doch was ist eine Künstlerin? ich halte die Definition "Jemand, der/die anderer Leutz Geld locker machen kann, um deren Freizeitunterhaltung zu sichern" für zeitgemäß, aber nicht ganz für richtig.

Denn man fühlt doch, dass etwas fehlt.

Gestern habe ich im Interview eines Literaturagenten gehört (er hat über Künstler, Schriftsteller, gesagt): "Sie sind wie Seismografen, sie sind ihrer Zeit voraus, sie sind die Herzschrittmacher der Nation."

Nur leider -- wenn sie einmal in die Nahrungskette der reproduzierbaren Kunst aufgenommen worden sind (davon träumen sie ja alle) wird auch diese Kunst grenzwertig, verwässert, verdaut und wiederaufgekäut, bis der Künstler willig Tantiemen einsammelt, Groß/Kindergroßzieht, übliche bürgerliche Vorsorge trifft und sich übliche Alterswerte schafft. Hm, einer, wie alle, kann man erleichtert sagen.

Aber Künstler?

Mir tut es Leid für den Buchhalter, der in seinem Buchhalterleben sehr präsent ist, der seinem Job jeden Tag etwas Neues abverlangt, der ganz und gar wach und ideenreich seiner Arbeit nachgeht, der in seinem Alltagsleben eine poetische Sprache pflegt, Saxophon spielt, womöglich, der aber doch kein Künstler ist, weil dieses Wort Leuten vorbehalten ist, die Abend für Abend dasselbe erfolgversprechende Publikumsgewäsch veranstalten -- ob sie Kopfschmerzen haben, ob die Mutter gestorben ist oder das Kind sich beim Rollerfahren eine Schürfwunde zugezogen hat.

The show must go on.

Mir persönlich ist egal, wer von seiner Kunst leben kann. Ich empfinde Leute, die von "der Kunst" leben können nicht Künstler, oft nicht. Mir ist wichtig, dass es Menschen gibt, die Kunst ausüben, und zwar solche, die mich über meinen Alltag hinaus inspirieren kann. Egal, ob auf der Bühne, hier im Forum (in einem Posting) oder anderswo.

Vielleicht sogar auf dem Weg zum Klo ;-)

Künstlerische Grüße,
von wallenstein
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*Katja Rieckermann* 29 Jan 2010 09:13 #85335

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...apropos Klo...

wir hatten früher immer so ein kleines Heft im stillen Örtchen liegen, dass nannten wir "Klophilosophien" und jeder, der sich dort (gezwungener Maßen früher oder später) aufhielt wurde genötigt seine Gedanken festzuhalten...da kamen schon die einen oder anderen großen Ideen auf Papier...

ähm. uff...off...tja, ich darf auch mal :P


B.
Jazz ist, was ihr draus macht ;)
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*Katja Rieckermann* 29 Jan 2010 11:21 #85337

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PUE, Wallenstein

Ihr habt die Frage falsch verstanden. Ich wollte nicht wissen, ob man von Musik leben kann und wie das geht, sondern was für einen Musiker Erfolg bedeutet.

Ich persönlich, würde ich im Fahrwasser eines Stars mitschwimmen und nix wirklich eigenes auf die Beine stellen, würde mich vielleicht als erfolgreichen Musikspieler bezeichnen, aber Erfolg wäre für mich, wenn ich der Star wäre.

JEs
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*Katja Rieckermann* 29 Jan 2010 12:25 #85341

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Moin!

Es ist sehr oft nicht die Frage nach der `anspruchsvollen Kunst`, die so mancher gute Musiker absolvieren könnte, es gibt auch bei Musikern den Anspruch, viele Menschen zu erreichen!

Kann der Trompeter der Wildecker Herzbuben schwierige Jazz Passagen spielen?

Ja das kann er!

Kann Katja Rieckermann phrasieren wie Candy Dulfer?

Ja das kann Sie!

Das was einer letztendlich macht, ist nicht immer das, was er noch alles kann!

Um zum Beispiel Minoritäten zu beglücken! ;)

LG Hans
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*Katja Rieckermann* 29 Jan 2010 17:54 #85351

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Kann Katja Rieckermann phrasieren wie Candy Dulfer?

Ja das kann Sie!

Aha.

Und was soll uns das sagen? Kann man auf den Aufnahmen nämlich leider nicht hören. Das, was ich mir als interessierter Mann im Netz angehört habe (Sieht schließlich nett aus, die Maus ;-) ) ist nicht phantastisch, sondern im besten Fall solide. Und bei Rod spielt sie deshalb mit, weil sie optisch gut ins Macho-Gesamtkonzept passt. Finde dich einfach damit ab, dass andere das so sehen/hören. Und basta. :S

Grüße Happi
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*Katja Rieckermann* 29 Jan 2010 22:05 #85361

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Moin!


Und die tausenden von Zuschauern die in den Konzerten applaudieren, sind dann die tausend Anderen von den Anderen 6-8 hier!

Rod Stewart ist nun nicht gerade mein Fall, aber ich würde diese Musik nun nicht so ohne Anstand und Manieren kritisieren wollen, allein aus der Akzeptanz heraus, dass diese Musik ja doch sehr vielen gefällt!

Und die wurden bestimmt nicht zum Konzert geprügelt!

Zustände von schlechten Manieren bekunden die Abwesenheit von guten Manieren!

Schlechte Manieren machen erst recht keine gute Musik!

LG Hans
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