Hallo,
nach dem Studium eures Generalüberholungsseminar habe ich mir mal gedacht ein älteres gebrauchtes Saxophon selbst zu überholen.
1. um Erfahrungen für eine Reparatur zu sammeln
2. um evtl. danach ein funktionsfähiges Zweitinstrument zu haben, da meine Tochter und ich uns zur Zeit eins teilen müssen.

Bei Ebay habe ich dann auch fündig und erhielt für 53 € den Zuschlag.
Siehe Link http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&ssPageName=STRK:MEWNX:IT&item=200306515216

Nachdem ich dann das Instrument in den Händen hielt, dachte ich: Prima, die Mechanik ist ja soweit alles noch in Ordnung nur die Polster sind teileweise nicht dicht, und 3 Polster haben gefehlt. Vielleicht komme ich ja nur mit einem Satz Polster aus.
Leider gibt es da einen Haken: die Originalpolster sind ca. 7mm dick (meine Tauschpolster die ich hier liegen habe sind nur ca. 4mm dick).
Ausserdem haben die originalen auf der Rückseite ein festes Material.

Kann das Schellack sein?????

Gibt es Polster die dicker sind wie die normalen Tauschpolster??
Oder kann ich die Klappen mit Kork auffüttern und dann die neuen Polster draufkleben???

Ich habe mal ein paar Bilder gemacht.
Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

Oder raubt mir jemand meine Illusion das ich das Teil wieder zum laufen bekommen??

Hi,

was das für Polster sind, oder was da auf der Rückseite drauf ist kann ich so über das Bild nicht beurteilen. Zumindest habe ich es noch nciht so gesehen, ist aber auch nicht wichtig.

Erst einmal ist es wichtig zu wissen, ob diese Poslter überhaupt von vornherein die richtige Dicke haben. Es werden so oft Instrumente repariert und nicht immer sind die Polster in der Dicke eingesetzt wie sie es sein sollten. Man darf nie von der Grundlage des verarbeiteten Instrumentes ausgehen, dass da alles richtig gewählt wurde. Aber nehmen wir mal an, die Poslter müssen so dick sein, dann kannst Du zum Beispiel auch Chanupolster nehmen, die sind 4,5 mm dick. Es gibt aber auch noch dickere von Pisoni auf extra Wunsch (Standart 4,3 mm). Bei diesen sollte dann nichts untergearbeitet werden. Entsprechend Klebematerial in den Klappendeckel eintreufeln lassen, bist die gewünscht Dicke da ist. Da sind dann auch etwa 2,5 mm Dicke legitim.

Hilfreich ist hier, wenn der Kleber nicht zu flüssig ist und das Polster nur mit leichtem Druck gedreht wird. Das hast Du ja schon sicher in den Videos gesehen.

ob sich der Aufwand lohnt? Zum Erfahrungen sammeln denke ich ideal. Aber man sollte von dem Ergebnis Abstand nehmen, man hätte ein Wundersax .

LG,

ToKo

Hallo Toko,
vielen Dank für deine Antwort.

Komischerweise ist der erste Beitrag von meinem Thread 2mal vorhanden.

Schau mal auf: http://saxwelt.de/index.php?option=com_fireboard&Itemid=156&func=view&catid=6&id=70383
dort habe ich noch ein paar Gedanken bezüglich des hinterfütterns mit Kork hinterlassen. Wäre das keine Lösung?

Wenn du Kleber zum volllaufen (der Klappen natürlich...) nehmen würdest, welchen favorisierst du???

Beim Googlen ist mir Siegellack in die Quere gekommen, welcher nach dem aushärten noch flexibel bleibt:http://www.stempelmine.de/Siegellack_d.html

Wäre das nichts?

Gruß aus Neuwied

Thomas

P.S.
Vielleicht kann der Moderator ja die Identischen Thread zusammenfasse.

rossi.63 schrieb:
Ne is klar. Zum Volllaufenlassen des Saxophons würde man eher Montageschaum verwenden..

Aber jetzt mal ohne scheiß..

Wenn ich mich richtig erinnere benutzt Koko Heißkleber.

Ich weiss nur, dass Toko Heisskleber verwendet. Soweit ich mich recht erinnere, gleicht er das Polster etwas über die Menge des Heissklebers aus. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er das auch noch bei 3 mm Differenz machen würde...

Ok, es läuft hier irgendwie noch ein zweiter Thread:

saxwelt.de/index.php?option=com_fireboard&Itemid=156&func=view&catid=6&id=70433#70433

Hallo Toko,
ich habe innerhalb der letzten Woche mein Instrument komplett zerlegt, gereinigt, neu gepolstert und wieder zusammengebaut.

Und siehe da::: es kommen wieder Töne raus!!!!

Im Vergleich zu meinem alten "Meinl" Alt Saxophon spielt sich mein "generalüberholtes" sehr schwer.Die Mechanik ist nach dem Zusammenbau sehr leichtgängig,aber ich muss ordentlich draufdrücken.Das liegt wahrscheinlich an den starken Federn.
Aber es geht. Es ist spielbar

Bin sehr stolz auf mich , aber wie du schon sagtest, man darf kein Wunderinstrument erwarten. Ich werde mir wahrscheinlich auf dem Bläserflohmarkt bei: www.musikschmid.de am 29.März ein gutes gebrauchtes zulegen.
Aber wie gesagt, zum Erfahrung sammeln war es super. Mein Lehrer und meine Frau haben beide gemeint ich würde es niemals wieder zusammen bekommen und einen vernünftigen Ton daraus bringen.

Ich habs doch geschafft!!!!

Grüße aus Neuwied

Is bestimmt ne super Erfahrung! Man muss sich wohl "nur" trauen...

Magst du Bilder von dem "erneuerten" Horn reinstellen? Würde mich interessieren, wie es jetzt ausschaut

LG

Bilder werde ich dieser Tage noch machen und einstellen.

Ich hatte mal ein russisches Alto geliehen - ich musste zwar nicht döller drücken als bei meinem MexiConn, aber es hatte deutlich mehr Blaswiderstand.
Kein leicht zu spielendes Sax, aber der Klang war trotzdem gut.

So, ich habe mal ein paar Bilder gemacht.

Noch eine Frage an Toko:

Der S-Bogen hat sehr viel Spiel zum Korpus.
Es sind gemessen ca. 0,1 mm mit dem Messschieber.
Ich habe folgendes gemacht: um den S-Bogen Schrumpflauch gelegt (siehe Bilder), geschrumpft und mit Schmirgel geschmirgelt bis er saugend reinpasste.
Wahrscheinlich nicht die beste Lösung, aber als schnelle Fehlerbehebung sehr wirkunkgsvoll. Nur leider wird der Schrumpfschlauch nach mehrmaligem rein und raus beschädigt.
Welche andere Möglichkeit habe ich den S-Bogen wieder passend zu machen???
Kann ein Instrumentenbauer das wieder richten???