Hallo,

bei mir lag einige Jahre ein Selmer Alt im Koffer rum und es entwickelte sich kein Grünspan auf dem Instrument.

Dann war ich so doof und habe jemanden das Instrument geliehen. Die nutzte es kurz und es lag da auch zwei Jahre im Koffer. Dort war plötzlich ziemlich viel Grünspan auf dem Instrument. Also ich war ziemlich schockiert, als ich das Instrument zurückbekam.

Es gibt natürlich einiges Befremden auf beiden Seiten. Wir haben einen Saxophonbauer gefragt. Der meinte, das wäre vollkommen normal. Dies würde halt passieren, wenn die Instrumente rumliegen.

Es gibt jetzt mehrere Dinge die ich nicht verstehe. Warum setzte das Saxophon, als es bei mir rumlag, keinen Grünspan an, als es bei meiner Bekannten lag schon?

Ich habe mich mal über Grünspan informiert.

de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnspan

Ich frage mich, woher kommt beim Lagern die Essigsäure? Setzen nicht gereinigte Instrumente beim Lagern Grünspan an oder hat das was mit dem Schweißtyp des Spielers zu tun?

In anderen Worten kann man auf Grund des Grünspan etwas über die Reinlichkeit des Nutzers schließen, oder nur etwas über seiknen Schweißtyp.

Die nächste Sache, die mich gewundert hat, war die Aussage des Saxophonbauers, dass es Saxophonisten gäbe, die sogar Grünspan erzeugen würden, weil sie das schick fänden. Grünspan würde keine Wertminderung darstellen.

Ist dem wirklich so?

Meine Abschlussfrage ist, wie bekommt man Grünspan wieder weg.

Dem Wikipediaartikel zur Folge, sollte ich mal Spiritus probieren. Ich traue der Sache nicht, wegen dem Goldlack.

Was würdet ihr machen?

Grüße
Stephan

Hiho

Grünspan entwickelt sich meist an oder um die Tonlochkamine (meist es gibt auch saxe mit Grünspann an anderen Stellen). Das ist unschön un dwenn er sich auf den Tonlochrändern bildet auch nicht gerade der Dichtigkeit zuträglich.

Weg bekommt man ihn bei leichter Bildung durch reinigen mit einer etwas härteren Zahnbürste und polieren, bei hartnäckigerem Grünspann polieren mit z.B. einem Dremel und geeigentem Polieraufsatz.

Vorsichtig bei umliegenden Teilen die nicht unbeding mitpoliert werden sollten.

Feines Schleifpapier geht auch. Eine Beschädigung des Lackes ist meist nicht 100% auszuschließen.

Das es Leute gibt die Grünspan auf ihren Saxen erzeugen weil es so schön ist kann ich gar nciht glauben. Nun gut jedem das seiene. Ich kenen niemanden der es mag.

Ich glaube Essigsäure findest du in der Luft (oder?) Wenn das so ist, bildet sich bei Lagerung in feuchterer Luft der Grünspann automatisch. So war es bei dir wohl eben etwas trockener gelagert.

Von Grünspan jetzt auf die Reinlichkeit des Spielers zu schließen oder dessen chemischen Schweißeigenschaften ist blödsinn. Das Sax lag ja nur da.

Auch Grünspan hat was !
........................
Grün eben

smatjes schrieb:
Erst mal Danke für die Antwort

So blödsinnig finde ich das als Gitarrist mit dem Schweiß gar nicht. Bei manchen meiner Kollegen sehen im Sommer die Saiten nach zwei Tagen wie die Sau aus, andere können die Saiten noch nach einer Woche nutzen.

Mit Reinlichkeit meinte ich, ob das Saxophon nach dem Spielen geputzt worden ist.
>
Siehe oben.

>Ansonsten stört mich persönlich nicht wenn der Goldlack weg ist, gibt
>dem Instrument Charakter.
>

Und wie hälst Du es mit dem Grünspan?

Meine Bekannte hat mir 250 Euro als Gutmachung angeboten. Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll. Es handelt sich um ein Selmer Super Action II Serie 80.


Und das ist die Kernfrage, wie sieht das der normale Käufer. Der Grünspan ist an prominenter Stelle am Becher, am S-Bogen und am Rohr bei den Gravurstellen.


Vielleicht sollte ich noch einiges erzählen, weil mich die Geschichte etwas sehr verblüfft.

Meine Bekannt hat Querflöte studiert, dann Gesang und Chorleitung.

Wegen des Querflötenstudiums habe ich ihr das Instrument auch geliehen, weil ich davon ausgehe, dass so jemand ein Saxophon richtig behandeln kann. Die Probleme sind die selben.

Sie hat paar Wochen rumprobiert und dann das Instrument im Koffer in die Ecke gestellt. Als sie dann zwei Jahre später umgezogen ist, ist sie darauf gekommen, mir das Instrument zurückzugeben.

Als ich den Koffer öffnete, lag des Instrument auf dem Gurt. Also die Mechanik auf dem Karabinerhacken.

Bei Gesprächen stellte sich heraus, dass sie auch das Instrument nicht geputzt hat.

Wie würdet euch zu dieser Geschichte verhalten?

Grüße
Stephan

hotzen nimm das geld und lasse es gut sein denn ws willst du noch machen du hast ihr das instrument geliehen und da muss man manchmal mit so etwas rechnen.ist mir mit einer querflöte auch mal so ergangen 8-)

Okay ich habe jetzt beschlossen, ich werde das Teil selbst reinigen. MEssingbürsten und Dremel habe ich gelesen. Aber aus dem Reinigungsmittel werde ich nicht schlau. Ich habe im Forum schon rumgestöbert. Für silberne Saxophone werden Reinigungsmittel benannt. Für die goldenen nicht.

Es handelt sich um ein Selmer Super Action II

Grüße
Stephan

Oh Mann, das ist ja echt ein starkes Stück. Also, wenn es mein Instrument gewesen wäre, wäre ich super super sauer. Ich hüte die Teile wie mein Augapfel und bin sehr sehr penibel und pingelig, was die Reinigung etc. anbelangt. Ich hätte es vermutlich überhaupt nicht verliehen oder mich innerhalb dieser Zeit nach dem Instrument erkundigt.
Aus Sicht deiner Bekannten, wäre ich im Boden versunken. Ich wäre damit zum Instrumentenbauer gegangen und hätte gefragt, was man da machen könnte. Dann hätte ich es professionell reinigen und nachsehen lassen. Es ist ja immerhin ihre Schuld, dass das Sax jetzt in diesem Zustand wäre.
Ich glaube ich würde es von einem Profi reinigen lassen. Das wird ja mit dem Betrag den du von ihr bekommst abgedeckt sein. Es ist ja nicht ein no name Sax sondern ein Selmer. Dann würde ich direkt alles was gemacht werden müsste machen lassen. Vielleicht sind durch die falsche Lagerung auch die Polster schimmelich. Ist dann nicht gerade gesund die Schimmelsporen einzuatmen. Wenn das der Fall sein sollte, müsste deine Bekannte dafür aufkommen. Sie kann es ja ihrer Versicherung melden, ich denke die müssten den Schaden übernehmen.
Wenn ich die Bekannte wäre, ich würde das alles von mir aus machen. Es wäre mir viel zu unangenehm, dass ich auf eine geliehene Sache so schlecht aufgepasst hätte.
Ich habe in meinen Koffern immer diese kleinen Beutelchen drin, die die Feuchtigkeit ausgaugen. (Komme gerade nicht auf den Namen). Die sind auch immer bei Elektrogeräten etc dabei.

mos schrieb:
Das Problem ist, dass Saxophon war schon in einer Werkstatt Zabos Werkstatt. Derjenige hält es für unnötig zu reparieren, und meinte man soll mir eine Flasche Wein geben.

Im Prinzip stimmt es, dass sich am Klang nichts ändert. Ich habe das Instrument, weil ich mal es als Nebenfach studiert habe. Es liegt eigentlich rum und ich wollte es jetzt mal verkaufen. Und dafür sieht das Instrument dann doch eher hässlich aus.

Grüße
Stephan

Ich finde es völlig unerheblich, ob der Werkstattmann sagt, dass es überflüssig sei das zu reparieren. Es mag ja stimmen, dass es am Klang nichts ändert, aber es beeinträchigt doch schon den Wiederverkaufswert.
Wenn ich an meinem Auto einen Lackschaden habe, fährt es ja auch, es sieht aber eben nicht schön aus. Ich könnte damit nicht leben und würde es beseitigen lassen. Das ist aber eben meine persönliche Einstellung. Die meisten Saxprofis stehen halt auf dem Standpunkt je wendiger Lack desto besser. Wenn der Lack durchs spielen weg ist, dann kann ich das nicht ändern. Wenn der Lack aber durch Unachtsamkeit in Mitleidenschaft gezogen wurde und es lässt sich noch reparieren, dann würde ich das machen. Es dient ja auch zur Werterhaltung.