Alsoooo...(hehe).
Ich müsste mal nachrechnen, aber ich habe über die Jahre bestimmt über 10 Saxe auf Toptone umrüsten lassen, habe also so meine Erfahrungswerte auch mit verschiedenen Modellen (Selmer, Buescher, Martin...)
1.Das die Tonlöcher gerade sein müssen, ist völlig klar, da hat Toko absolut recht. Das ist auch der Grund, warum ich das längst nicht jeden mit meinem Horn machen lassen würde. Für den Hobby-Bastler ist das Thema schon mal völlig ungeeignet, sorry. Auf der anderen Seite ist ein planes Tonloch, wie Toko ja auch ausführt, auch wieder keine Hexerei und sollte eigentlich die Basis für jeden guten Saxaufbau sein, auch mit Lederbepolsterung. Aber gut, nächster Punkt.
2. Mit den Deckelböden habe ich noch nie Probleme gehabt, bei Martin und Selmer schon gar nicht. Bei Buescher war meine älteste Umrüstung ein 49er (übrigens auch ein TopHat), solide Klappen, kein Problem. Wenn es sich um ein Modell handeln sollte, daß eventuelle Probleme aufwirft, verwendet man eben Leder. Ist mir aber noch kein derartiger Fall untergekommen (Stichwort alt=massiv) Habe auch schon ein 24er King mit Toptones angespielt, alles prima verschafft, no Problems.
3. Klappengeräusch ist lauter, definitiv. Ebenso ist der Klappendruck anders. Für mich fühlt sich der aber nicht schwammig an, sondern eher (fast schon zu) hart. Wer sich mit dem Thema Toptones befasst, sollte also zumindest vorher so ein Instrument anspielen, um zu sehen, wie er mit dem anderen Spielgefühl zurechtkommt. Das ist eigentlich Pflicht. Aber apropos: Ich gehe davon aus, das man Sound hört, und zwar richtig und keine Klappengeräusche, wenn einer in die Kanne bläst. :-O
4. Von teilweiser Umrüstung halte ich schon mal gar nix. Entweder ganz oder gar nicht. Gerade auch unter o.g. Vorzeichen. Ich würde keinem empfehlen zu mischen. Da hat aber natürlich jeder seine individuelle Schmerzgrenze.
Zusammengefasst neben obigem einige Vorteile:
-wenn fachmännisch gemacht absolute Dichtigkeit, d.h. das Horn spricht viel besser und direkter an, ist lauter und untenrum meist völlig problemlos.
-Das übliche Nachstellen bei überholten Hörnern entfällt, weil: es bewegt sich ja nix oder gibt nach.
-Die Lebensdauer erhöht sich drastisch. Ich habe zu dem System schon den einen oder anderen Profi "bekehrt". Das sind Leute, die früher jährlich überholen lassen mussten. Die Pads halten jetzt so 3 3,5 Jahre. Ein Hobbydudler wie ich (2Stunden am Tag) braucht so 6-8 Jahre, um die Dinger wirklich kleinzukriegen.
-Und es klebt nix mehr, die leidige Kleberei. Da hilft ja alles nix, Ihr wißt es ja alle, in der Praxis kommts immer wieder vor. Mit dem Toptone-Neoprenüberzug ist das praktisch vorbei.
Die (eventuellen) Nachteile:
-Neben der Sache mit Klappendruck und Klappengeräusch, was missfallen könnte (könnte),
ist der Sound Geschmackssache. Vielen mag vielleicht klanglich gar nix aufallen, aber ich habe wirklich viel gegengehört und probiert, immer wieder, hin und her, teilweise mit gleichen Modellen simultan...
Das Toptone-Pad klingt etwas flacher, der Ton scheint etwas an Komplexität zu verlieren zugunsten einer dunkleren, bluesigen, rauhen Tonfärbung. Das muß man mögen. Aber wie gesagt: Das sind feine Nuancen.
Fazit: Meiner Meinung nach überwiegen die Vor- die Nachteile. Aber man kann natürlich auch nach wie vor konventionell polstern. Lasse ich inzwischen auch immer wieder noch machen. Persönlich würde ich heute nach Modell entscheiden. Zum Beipiel werde ich mein Mark VII das nächstemal mit Toptone machen lassen, um das Horn einfach nochmal deutlich lauter zu machen. Hätte ich jetzt aber gerade z.B. ein King Silversonic, würde ich wahrscheinlich beledern. Ein The Martin wahrscheinlich wieder mit Toptone u.s.w. Aber gut, dann kommen wir jetzt vom hundertsten ins Tausendste...
@Newbie: Mann, sind die 400er gute Hörner. Wenn du was schreiben willst dazu, mach doch einen Thread auf in der Vintage-Abteilung. Aber wir sehen uns doch sowieso die Tage (bevor wir uns die Finger wundschreiben)...
Max
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<em>editiert von: max, 16.03.2005, 04:34 Uhr</em><!-- end editby -->