Ich möchte gerne erstmalig einen Korpus entlacken (lassen), weil ich zusammen mit meinem Sohn ein älteres Yamaha Tenor überholen möchte. Grund: Neugier und ein verkratzter Korpus.
Ich hatte hier im Forum auch schon gesucht und einen prima Tipp von HWP gefunden:
RENOVO Abbeizer, in Alufolie, warten und abwischen. Klingt gut. Kann man so sicher probieren.
Hat noch jemand Erfahrungen zum Thema? Kann man den Korpus hinterher mit Stahlwolle polieren? Braucht man das was Weicheres? Was sollte man nehmen?
Ist irgendein Abbeizer besonders gut? Muss das eine bestimmte Art Abbeizer sein?
Wer macht das Abbeizen für einen? Was kostet sowas?
Schöne Grüße und für Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Grüße
Smule
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Servus Smule, hab dir ein Mail zurück geschickt, aber im Forum interessiert es vielleich auch andere. Deshalb der Text hier nochmal.
Ja ich hab mein Mark7 Tenor entlacken lassen. Vor allem aber deswegen weil der Lack schon sehr unansehlich war. Und im Zuge der Generalüberholung war das der geeignete Moment.
Ich habe es bei uns in Wien beim bekanntesten Instrumentenbauer, Fa. Votruba, machen lassen. Selbst entlacken geht ja auch nur wenn du es komplett zerlegst und sogar alle Federn abbaust. Das Instrument wurde in ein chemische Entlackungsbad gelegt und danach noch poliert. Anschließend wieder mit neuen Federn, Filzen und Korken neu aufgebaut. Hat damals ca. 700,- gekostet.
Das war es mir allerdings wert, denn mein Mark7 hat einen super weichen und rauchigen Sound, der durch das Entlacken noch etwas besser wurde. Das sind aber natürlich subjektive Eindrücke, man kann es ja nicht in einem A/B-Vergleich hintereinander testen. Da waren ein paar Wochen dazwischen.
Nun nach ein paar Jahren sieht es echt sensationell aus. Es hat so eine richtige Messing-Vergilbt-Korrodiert-Vintage-Optik
Liebe Grüße aus Wien
Geri
Letzte Änderung: 08 Jul 2011 19:19 von jimmybend.
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Habe gerade mein Conn mit dem Ronovo abgebeizt. Ging gut. Schön ist dabei, dass die Politur erhalten bleibt. Danach muss man das Sax natürlich gründlich reinigen. Das Messing war recht dunkel angelaufen nach dem der Lack runtergewaschen wurde.
Ronovo Abbeizer habe ich vom Haagebaumarkt 750ml für glaube ich 8,99€ bekommen.
Ich hab schon erfolgreich 2 Saxophone entlackt, indem ich sie ein paar Stunden in ein heißes Bad angereichert mit ein paar Flaschen Essigessenz gelegt habe. Der Lack lässt sich dann wie eine Haut abziehen und die Messingoberfläche wird dabei nicht verfärbt. Allerdings greift die Säure die Federn stark an, die müssen also vorher raus!
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#Wird edles (Messing) und unedles (Stahl) unter Feuchtigkeit gesetzt,
dann fließt ein galvanischer Strom und das edle zerfrisst das unedle Material!
Korrodierte Federn, Achsen und Schrauben sind noch das Harmloseste. Daneben lösen sich wegen des von Hans beschriebenen galvanischen Effekts mit etwas Glück auch noch die Weichlötungen in Wohlgefallen auf. Das dabei zwangsläufig entstehende Bleiacetat ist zudem auch noch ziemlich giftig...
Finger weg!
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da ich gerade kürzlich so eine Entlackung meines neuen/alten Baris im Zuge einer Eigen-GÜ hinter mir habe, hier zum Thema kurz meine Erfahrungen und auch ein paar Bildchen.
Ursprünglich wollte ich am Oberflächenfinish...außer schön putzen natürlich, erstmal gar nix machen.
Nachdem ich merkte, dass die teilweise grünlich, teilweise rötliche Verfärbung (siehe Fotos) zum Glück keine Auswirkung im Messing hatte, sondern sich nur im Lack befanden, war schnell entschieden: Das ganze Zeugs muss komplett runter.
Anscheinend hatte ich insofern Glück, denn die Lackierung schien nicht die Allerbeste zusein. Schon mit dem Fingernagel konnte man an einzelnen Stellen den Lack runterkratzen. Also Ablauger besorgt, versch. Pinselchen, jede Menge Küchenrolle und im Freien auf'm Balkon einen provisorischen Arbeitsplatz aufgebaut.
Im Endergebnis ist dann alles wirklich super geworden, habe nun auch endlich mein (bezahlbares) Traumbari im Hinblick auf Sound und Optik gefunden, aber wenn ich ganz ehrlich bin, die Entlackung würde ich so schnell nicht mehr machen wollen.
Da gehen schon etliche Stunden mit Dreckerei drauf und das Hauptproblem liegt dann, beim Ablaugen sowie beim aufpolieren nicht an den großen, leicht zugänglichen Flächen, sondern im Bereich der vielen kleinen Eckchen, bei den Böckchen/Säulchen, an den schwerer zugänglichen Rändern unter den gebördelten Tonlochkaminen etc.
Also Fummelarbeit ohne Ende, die jetzt nicht unbedingt soviel Spass macht wie neu polstern, einstellen und dergleichen.
Bei meinem Bari handelt es sich übrigens um ein CHAMPION-Tief A der Fa. F.X. Hüller irgendwann vor 1945, Baujahr konnte ich anhand der Seriennummer leider noch nicht rausfinden.
Eine Soundprobe gibt's hier:
Und hier noch die Bildchen "Aus Alt mach Neu"
Schöne Grüsse
Wulf /Wuffy
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