Hiho,

gestern bekam ich ein Schreiben der GEMA.

Was ich natürlich dann auch tat. Da meine Ansprechpartnerin im Urlaub war. Musste ich mich durchfragen. Was ja kein Problem ist.

Ich kam dann zu einem netten Herren der mir helfen konnte und wollte.

Ich bat ihn mir zu erklären um was es den ginge denn als oben genannte Veranstaltungen fand ich nur den folgenden Hinweis:

Veranstaltungen mit Musik 2009

Der nette Herr konnte mir das nicht sagen und fragte was ich denn für Veranstaltungen gehabt habe.

Ich sagte keine und fragte ob es daran liegen könne, dass ich 2008 einen Disko-Abend angemeldet hatte?
- "Ja das kann sein"
> "Werde ich dann also einfach mal pauschal angeschrieben?"
- "Ja, das kommt vor, ist aber sehr selten"
> "Das heißt also, wenn ich einmal was angemeldet habe werde ich immer mal wieder angeschrieben, auf Verdacht?"
- "Das kann passieren"

Ich sagte ihm dann, dass ich eben diesen Disko-Abend nicht mehr veranstalte, da mir Aufwand und Kosten für eine aus meiner Sicht private Veranstaltung mit 12-15 Leuten zu hoch sind. Ich bat ihn meine Daten dann doch bitte zu löschen damit ich nicht versehentlich nochmal angeschrieben werde.

Der gute Mann war wirklich nett und freundlich aber was dann als Antwort kam erstaunte mich dann doch!

- "Sie können sich darauf verlassen und auch auf mich berufen dass wir sie in dieser Sache nicht nochmal anschreiben werden, das ist erledigt"
> "Dann können Sie meine Daten ja löschen"
- "Nein, wir müssen ja alle Belege 10 Jahre aufheben, da sie ja mal was angemeldet haben können wir das also nicht löschen"
> "Das ist richtig, sie dürfen meine Daten speichern solange sie diese für die Abwicklung des Geschäftsvorfalls benötigen. Danach müssen diese aber spätestens auf mein Verlangen gelöscht werden. Also aus den aktuellen Systemen hätte ich dann gerne meine Daten raus. Die Buchhaltung hat ja ihr eigenes System.
- "Wenn ich diese Daten aber jetzt lösche, dann kann es sein, dass sie in 14tagen wieder angeschrieben werden und ich mich nicht mehr an unser heutiges Gespräch erinnern kann"

Der gute Mann ließ nebenbei mal fallen, dass er jetzt meine aktuellen Daten nicht vorliegen habe, wusste aber genau um was es in 2008 ging und wie viel genau ich dafür bezahlt habe und zu welcher Veranstaltung wir den Disko-Abend abhielten.

Wir redeten noch ein bisschen und dann war gut. Ich bestand erstmal nicht weiter auf die Löschung und erwarte das nächste Schreiben im nächsten Jahr.

Ich hatte das Gefühl, das ich nicht ganz ehrlich behandelt wurde und man genau Bescheid wusste um was es ging. Ich wurde einfach mal so ins blaue hinein angeschrieben und mit Frist dazu verdonnert, Angaben zu machen. Die letzte Bemerkung des Herren das er sich evtl. nicht mehr erinnern könne wenn ich auf das Löschen der Daten bestünde hat dieses Gefühl nicht gerade beruhigt.

Gruß
Smatjes

Ach ja, die liebe Bürokratie...

Sowas ist ja nun nicht GEMA-spezifisch. Kann und wird in jeder Verwaltung passieren. GEMA, Telekom, Finanzamt, Wohngeld, Bafög, Gewerbean- und abmeldung, Hundhalter, Mülltonnengröße, Zeitungs-Abo....

Ich glaub' ich hätt' denen den Fragebogen vollständig mit zielführenden Antworten ausgefüllt zurückgeschickt

Genau, gib den Affen Zucker!
Du weißt doch, in welchen Bahnen ihr Denken sich dreht.

Schreib schriftlich, es war eine einmalige Sache, am Sterbebett des 98-jährigen Uropas die Hits aus den vergangenen 50 Jahren zu spielen und dass der Guteste daran gestorben ist.

-- das Ganze in einem knackigen Nebensatz mit Bitte um Löschung deiner Daten.

So haben sie etwas Schwarz auf Weiß, worauf sie sich berufen können.
Andernfalls wird der GEMA-Beamte Kopf und Kragen riskieren, wenn er aufgrund eines Telefonats die Verjährungsfrist hintergeht.

Hört sich gruselig an .. könnte fast eine Szene aus Kafkas "Der Prozess" sein.
Aber mal ernsthaft. Die müssen doch die Daten auf Verlangen löschen...
soviel zum Thema Datenschutz.

Nicht unbedingt. Buchhaltungsdaten müssen ja auch für eine gesetzlich festgelegte Dauer aufbewahrt werden. Datenschutz heißt nur, dass die Daten nicht an Unberechtigte weitergegeben werden dürfen.

Ja, so ist das manchmal. Ich hatte vor kurzem einen Brief im Kasten, in dem man sich auf einen Brief vom 17. Oktober oder so berufen hat. Dort war die Zustimmung zu einer Mieterhöhung angefragt worden. Irgendwie hatte ich den Brief aber nicht vorliegen. Bin dann zur Geschäftsstelle des Vermieters, wurde da noch mal an eine andere Zentrale weiterverwiesen, aber so richtig konnten die mir das alle nicht begründen. Hab dann gefragt, ob es denn außer Ärger überhaupt was bringen würde, die Zustimmung nicht zu geben und sie meinte dann, nee, eher nicht, dann gibt es nur womöglich Gerichtskosten, wenn das Gericht sagt "OK". Na ja, hab dann unterschrieben, den Kopf wird mich die zusätziche Mietlast nicht kosten...

....oder G E Z

Lieben Gruß

Wolfgang

Hör mir mit den Schweinstreibern auf!