um mal eine Diskussion aus dem Yamahathread weiterzuführen und nicht einfach abzuwürgen.
smatjes schrieb:
..und als nächstes kommt die völlig erstaunte Frage, warum werden die Saxe schon wieder teurer? Ich soll mehr für meine Versicherungspolice bezahlen? Warum?
Wer glaubt ihr, wird den Schaden wohl bezahlen? Wenn auch nur indirekt!..
Kumpel, Du hast keine Ahnung, echt nicht. Du denkst in Kleingeld. Mit diesen Beträgen gibt sich ein Weltkonzern wie Yamaha gar nicht ab.
Stell Dir mal vor Yamaha entwickelt ein neues Model. Da ist die erste Mio alleine für die Werkzeuge weg. Und wenn sich da einer verrechnet hat, dann sind die Werkzeuge für die Tonne. Mio fott.
Oder es geht bei der Produktion was schief und z.B. der Lack fällt ab so nach 3 Monaten. Also alle Instrumente müssen umgetauscht werden, der Produktionsprozeß wird geändert, Lieferanten neu gesucht, neue Produkte getestet, die Ursache gesucht etc. Vom Imageschaden reden wir gar nicht, da sich dieses kleine Problemchen ruckizucki via Internet verbreitet "kauf kein Yamaha, da fällt der Lack ab". Da ist eine Mio Spielgeld. Das reicht für die Gehälter der Teilnehmer für das erste Kriesengespräch. Da ist dann noch keine wirkliche Arbeit gemacht. Glaub mir ich weiß wovon ich rede.
JEs
Jes, ich gehe mal davon aus, du bist involviert in Entwicklungs- und Produktionsablauf und weißt um den Aufwand der Produktentwicklung in Großkonzernen. Richtig?
Du weißt auch das das schnell mehrere Millionen verschlingen kann.
Dann weißt du sicher auch, wer das bezahlt. Ganz sicher nicht der Konzern.
All diese Kosten fließen ein in die Preisbildung des Endproduktes inkl. eines Risikozuschlages für unerwartete Ereignisse welcher sich in jedem Modell wiederfindet. Bei Mischkonzernen wie es Yamaha, Mitsubishi oder Sony z.b. sind, geht das sogar über die Produktarten hinaus. Die werden zwar zunächst separat betrachtet, stützen aber letzlich den Gesamtkonzern.
Sämtliche Entwicklungs- und Produktionskosten fließen bis zum letzten Cent in die Kalkulation des Endproduktes. Auch die der Modelle, die dann nie das Licht des Marktes erblicken oder als Flop enden.
Bei unseren Saxophonen sieht das dann so aus, das jeder verlorene Euro den Preis des nächsten Modelles erhöhen wird.
Nehmen wir mal bei 800 Saxen an die Kosten betragen in etwa 400 € pro Stück = 320.000 € Verlust für Material und Produktionskosten. Hinzu kommt der entgangene Gewinn von villeicht 80.000 - 160.000 Euro. Machen wir es mal Rund auf einen Schaden von gut und gerne 500.000 Euro nur für Yamaha. Auch wenn sie etwas zu hoch ist.
Peanuts! Sicher. Für Yamaha. Darum aber geht es gar nicht, denn...
... es sind keine Peanuts für den Käufer. Denn die Saxe waren für DE bestimmt. Nun teile mal die 500.000 auf die Käufer dieser Serie auf. Diese werden mit den nächsten Saxen den Schaden zu bezahlen haben. Das sind keine 500.000 Leuute sondern deutlich weniger.
Aber auch das ist nicht das Schlimmste.
Denn, in diesem Fall ist der mögliche Schaden für den einzelnen Käufer deutlich höher.
Kaufe ich nämlich eines dieser Saxophone für evtl. 600 € weil als gebraucht deklariert und hat man es unterlassen mich vorher zu informieren, bin ich plötzlich 1500 € ärmer und habe ne Menge Ärger am hacken.
600 € für das Sax was anschließend beschlagnahmt wird
+ 900 € weil nun muss ich mir ja wieder eines kaufen
= 1.500 € Gesamtkosten für ein solches Saxophon.
Und für mich als Käufer sind das dann keine Peanuts mehr sondern nen Haufen Kohle der richtig weh tut. Hinzu kommt der Aufwand den Behörden klar zu machen woher ich es habe und womit ich das bezahlt habe. Evtl. sogar noch Aufwand für die Aussage vor Gericht etc.
Und da bin ich echt froh, das Yamaha die Leute informiert und versucht sie vor eben diesen Kosten und Folgen zu bewahren. Da bin ich gerne bereit zu helfen das zu tun. Auch dann, wenn jeder Thread auch Werbung für Yamaha ist.
Ich hab zwar keine Ahnung wie teuer genau die Entwicklung eines neuen Saxmodelles ist. Ich weiß aber, das 1.500 € bei weitem kein Kleingeld sind.
Auch wenn du kein Yamaha kaufen wirst und Yamaha den Schaden von der Versicherung ersetzt bekommt, wirst du als Versicherungsnehmer die Kosten über höhere Prämien oder geringere Ausschüttungen zahlen.
Es ist also zu kurzsichtig zu sagen, dem Konzern tut das nicht weh. Er ist es nicht, der die Zeche zahlt. Die zahlt der Endverbraucher. und um den geht es mir.
Gruß
Smatjes