hallo saxerinnen und saxer,

ich hab mir die anderen themen zum thema "in der kirche" spielen durchgelesen, diese passen aber leider nicht auf mein problem/thema.

ausgangslage: ich wurde heute angesprochen, ob ich anfang juli bei einer trauung mit taufe (ja, es kann vorkommen, dass eure nachkommen zu früh kommen) spielen soll.

a) wenn ich alleine spiele - worüber ich mir noch nicht im klaren bin - mit welchem instrument (sopran, alt, tenor, bari oder klar oder flöte)? mos, du hast hier sicherlich erfahrungen und kannst mir eine empfehlung geben

b) wenn ich auf alt oder tenor gehe, welche klangfarbe soll ich wählen (dunkler amisound, selmersount, strahlender keili)? ich muss bedenken, dass ich nicht gerade der "softie" bin, sondern meine grundlautstärke alles etwas nach oben geschoben ist.

c) wenn ich nicht alleine spiele, soll ich im duett, trio oder saxquartett antreten (wobei ich befreundete saxer ansprechen müsste, wir alle im satz in der band gespielt haben, aber nicht im trio oder quartett aufeinander eingefuchst sind) ?

d) und was soll ich bei so einem anlass spielen und wo kann ich evtl. noten für duo, trio oder quartett für die entsprechende literatur erwerben ?

e) passt eine saxquartett in die kirche (hall, intonation usw) oder sollten es eher weniger saxe sein ?

f) überlege mir evtl. auch kirchenorgel + klarinette oder sax. was spielen, noten wo und was?

freue mich auf Eure antworten.

vielen dank im voraus

holzblaeser

Nach meiner Erfahrung in Kirchen ist es von der Halllaufzeit abhängig, ob man z.B. mit einem Quartett ein vernünftiges Ergebnis erzielen kann (Schnelle Stücke bei viel Hall sind u.U. zum grandiosen Scheitern verurteilt). Solo ist das kein Problem, auch bei einer Begleitung mit deutlich anderer Stimmlage/Klangfarbe.

Ansonsten ist es Geschmackssache, halte aber den "klassisch klingenden" Weg mit, wie du es wohl bezeichnest, Keili, für am besten.

Charlie Mariano hat vor einigen Jahren eine CD-Einspielung (Cathedral Vol.1, mit Vitold Rek und Peter Reiter) in einer Kirche mit Orgel und Kontrabass gemacht. Die finde ich klanglich recht gut (,wobei mich Mariano da nicht mehr so überzeugt; das ist aber ein anderes Thema). Eine Aufführung des Materials mit ANDREJ OLEJNICZAK war sehr überzeugend für mich, wobei es sich um eine moderne und rel. kleine Kirche mit rel. geringem Hall handelt. Da waren auch die schnellen Läufe gut zu genießen.

Wenn es sich um einen "Dom" handelt, meine ich: Langsam, langsam und ruhig mit dynamischen Wirkungen und nicht mit rhythmischen. Meine persönliche Erfahrung gründe ich auf einiger Erfahrung mit einem klassischen Flötenquartett bzw. konzertanten Auführungen in Kirchen zur Gitarre. Mit meinen Saxen habe ich interesse- und versuchshalber schon mal in einer Kirche probiert. Tonlage spielt für das Ergebnis nicht die dominante Rolle, wobei ich das Alt klar bevorzuge. Allerdings spiele ich das auch mit einem, wie ich finde, "klassisch klingendem Setup".

Ach, und noch was: Der Standort innerhalb des Kirchenraumes ist durchaus auch von Bedeutung. Der sollte aus meiner Erinnerung nicht mittig im Schiff sein! Vielleicht hilft dir das ein bisschen weiter.

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<em>editiert von: Happi, 31.03.2007, 21:56 Uhr</em><!-- end editby -->

Also ad 1

Standort: idR die Empore. Die meisten Kirchen sind so gebaut, das da der beste "sound" ist.

Die Chöre stehen da und die Orgelpfeifen sind auch da oben.

Das wird ja schon seinen Grund haben

Trios, Quartette etc findest Du (mal wieder) bei www.zerluth.demit ordentlicher Suchfunktion

Hallo holzblaeser,

in der Kirche bei Hochzeit und Taufe spielen - da solltest du dir m.E. weniger Gedanken um all die oben angesprochenen Punkte machen.
Freu`dich und konzentrier dich drauf, dass man dich eingeladen hat,eine kirchliche Feier musikalisch zu begleiten.

Such dir - vielleicht im Vorgespräch mit den Beteiligten - Stücke aus, die du allein oder zusammen mit deinen Mitstreiter/innen drauf hast.

Überleg´,ob diese Stücke im Rahmen einer kirchlichen Feier passen könnten.Zu zimperlich brauchst du dabei nicht zu sein, wenn die Titel der Stücke nicht eindeutig auf Bereiche verweisen, die nicht in zu einer kirchlichen Feier passen.

Und dann spiel - du wirst überrascht sein.

Im Kirchenraum - wenn du diesen "Klangraum" noch nicht kennen solltest - geht alles leichter als im Probenraum oder daheim.

Wenn ich mich vor einem Kirchenauftritt zu Hause "soundmäßig" abgemüht habe, wenn unsere Instrumentalgruppe im Probenraum mit dem produzierten Klang gar nicht zufrieden war - im Kirchenraum löste sich Alles "durch die Macht des Raumes und seiner akustischen Gegebenheiten" zum Positiven.

Natürlich - ich, wir "konnten" unsere Stücke.
Dass das bei dir auch so ist - das setzte ich voraus.

Aber dann - die an der kirchlichen Feier Beteiligten werden sich über Livemusik freuen!

Egal auf welchem Instrument, egal in welcher Besetzung.

Liebe Grüße

saxclamus

hallo an alle,

danke für die bisherigen beiträge.

muss ich eigentlich auch rücksicht nehmen, ob es sich um eine ev. oder kath. trauung/taufe handelt?

ich hab erfahren, dass es sich um eine ev. kirche handelt. über titelvorschläge würde ich mich schon noch freuen. wenn ich auf suche gehe. sehe ich titelnamen, kann mir aber nichts darunter vorstellen.

bin wohl ein sehr versierter spieler (auch vom blatt), aber die ganze kirche ist mit freunden und bekannten voll und wenn, dann soll schon alles top werden.

ich stelle mir drei schöne titel vor. selbst denke ich derzeit an air und/oder ave verum. aber als solo ? hab im kirchenbereich leider keine erfahrungen und zähle auf Euch.

danke.

gruß roland alias holzblaeser

Hallo holzblaeser,

Musst du micht - ob evangelisch oder katholisch ( die glauben soviel ich weiß an den gleichen Gott) -und DEM wird es auf jeden Fall gefallen.

Na und ? Du bist versiert, kannst deine Sache.Es wird "top" werden, wenn du selbst daran glaubst.

Warum nicht als Solo? Sind doch Melodien, die auch für sich allein was "hermachen" - auch und gerade im Kirchenraum.

Weitere Möglichkeiten:

"Pavane" von Faure
"Panis Angelicus" von Cesar Franck

Und - wenn du allein spielst - streich einfach die Takte, in denen ein möglicher Begleiter was spielen sollte und mach da weiter, wo du als Solist wieder dran bist.

Musik in der Kirche ist m.E. "Gebrauchsmusik", die sich der dem Handlungsablauf der Feierlichkeiten anpasssen muss.
Na gut - in Freiräumen, z.B. während der Kommunion ( bei uns Katholischen) - da kann man "seins" aufführen ohne vom Handlungsablauf der Feier "gestört" zu werden.

Nach dem, was du über dich geschrieben hast, würd`ich mir keine Gedanken machen und einfach spielen, wenn du dran bist.

Sorry - für die vielleicht manchmal "saloppe" Beschreibung einer Feier in der Kirche.

Aber ich mach das seit ca. 25 JAhren "oben auf der Orgelbühne" und weiß nix Anderes.

Liebe Grüße

saxclamus

hallo saxclamus,

vielen dank. werde mal nach den titeln ausschau halten.

gruß roland

Darf ich den Thread mal Missbrauchen:

Ich war bei Andrej Olejniczak aufm Workshop und hab auch eine CD von ihm Mitgenommen. Hat mir gut gefallen, wie heißt die von dir angesprochene denn?!

Grüße

Chris

Andrej Olejniczak hat Mariano vertreten bei der Aufführung des Cathedral I -Materials. Ansonsten habe ich hur eine völlig anders gelagerte Live-CD von Andrej Olejniczak, die mit Kirchenmusik nix zu tun hat. Die ist aber auch prima, wie ich meine. 8-) :-D