Ja, gute Tipps. Das Improvisieren solte man üben, auf der Bühne aber sollte man spielen.
Zu Hause kann man alles mögliche Sinnvolle anstellen, um das 'Spielen' zu lernen. Struktur des Stückes, Harmonien lernen, Basslinie singen (super wichtig!), Skalen in die Finger bekommen, Multiphonics, Toptones, Subtones, Growling, Bendings und und und üben und immer wieder üben.
Auf der Bühne (oder bei der Aufnahme) bitte all das vergessen, nur spielen. Darum geht's. In der Reinform gedacht.
In der Praxis gibt es dann noch das Problem mit dem Mikroständer, der absackt, der Band, die aus irgend einem Grund gerade bei deinem Solo einschläft, dem Monitor, der wie immer zu leise ist, dein Horn wie eine Autohupe klingen läßt und die Gisklappe, die in der Stunde vom Soundcheck bis zum Auftritt angepappt ist. Also bläst du lauter ins Horn, das Mundstück quietscht, locker lassen, du fummelst mit dem kleinen Finger nach der Gis-Klappe, die du nicht erwischst und dann, ... moment, wie ging denn die Wendung zur Bridge, is doch schon die Wiederholung, nein? Oh, Kacke, hier komm ich um das Gis nicht mehr drumrum, oh, keine Luft mehr, die letzte Phrase hängt etwas in der Luft, das hätte der Höhepunkt sein sollen, verpeilt.
Ich hatte es doch so gut drauf.
Ist aber tatsächlich so, dass man in der Praxis sich nicht den großen Kopf machen sollte und cool mit allen Widrigkeiten umgehen sollte, will heißen: hören, hören , hören und spielen, wenn es was zu sagen gibt. Der schönste Moment ist der, wo du schon loslegen willst, dir aber noch 2 Viertele Pause gönnst, die dir gehören. Danach fängt dein Horn von selber an zu spielen. Was ich sagen will, üben mußt du, das Spielen übernimmt dann dein Horn selbst.
(bestenfalls)