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THEMA: MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link

MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 12 Nov 2005 19:11 #6572

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Hallöchen zusammen, Hallo HWP,
nach längerer Zeit muss ich mich auch mal wieder bei euch melden... und das gleich mit einer Frage. Am besten kann Hans mir da wohl helfen, da ich eine Äußerung von ihm noch im Kopf wälze. Jedenfalls glaube ich, daß er das mal gesagt hat.
Also....soweit ich mich erinnere hat Hans mal gesagt (sinngemäß) das alle Mundstücke in ihrer Bauform irgendwo zwischen einem Brihart einerseits und einem Otto Link andererseits liegen. Nur finde ich den entsprechenden Thread nicht mehr, um das nachzulesen.
Könntest Du das vielleicht mal etwas genauer ausführen Hans, damit ich mir das nochmal vergegenwärtigen kann.
Vielen Dank schon mal im Voraus und viele Grüße an alle
Newbie :evil:
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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 12 Nov 2005 23:37 #6584

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Moin!
Also ,es war ca. im Jahre 1838 wo Adolphe Sax sich höchstwahrscheinlich der mangelnden Tranformation von Streichinstrumenten bei Freiluftmusik, wie auch das Rauhe der Blechblasinstrumente bewußt machte.
Um dann eine Lücke zwischen beiden zu füllen, die durch damals übliche Holzblasinstrumente (Fagott,Ophicleide,Klarinetten)besonders in der tiefen Lage nicht zu füllen war.

Da sagte er sich wahrscheinlich, ich baue einen Konus mit Klappen und Löchern, und setze einen modefizierten Bassklarinettenschnabel drauf!

Dieses Baßklarinetten-MP(damals aus Holz) hat im Einlauf (li+re) gerade Seitenwände.
Somit kann man davon ausgehen,das ein erstes Saxophon MP gerade Seitenwände hatte, mit einer parabolischen Gegenwand.(entspr.damaligen Bassklari.-MP)

Nun wird Er aber festgestellt haben, das ein Baßsaxophon in C, was das erste war, nur unzureichend(Einlaufwinkel zu steil) mit dem zu kurzen Bass-Klarin.MP funktioniert.

Das zweite Sax-MP (ca.1840/41) war aus Holz und wurde in den Seitenwänden ausgehöhlt, um den Klang luftig,bauchig,und besonders im Bassbereich, voll zu gestallten.
Das funktionierte beim parabolischen Saxchen MP sehr gut, als das ein Klang in allen Stärkegraden zu händeln war.
Gleichwohl die Lautstärke etwas zurück ging!

Man könnte meinen, das A.Sax nicht versucht hat, ein Baß- Klarinetten MP größer zu bauen und somit die dienlichen Innenabmaße auf ein kompatibles MP zu gestalten, wie das Brilhart dann ca.1936 tat.(Volumenzuwachs durch langes V-Fenster)

So gab es 1. das ausgehöhlte Mundstück, wie Wir es bei alten franz.MP Buffet,Lelandais,Goumas,Couesnon,oder Conn,Buescher,Goldbeck,Link,u.ähnl.kennen.

Und 2. das Klarinetten ähnliche MP wie Wir es von Brilhart,u.später Meliphone,Elkhart Ind., Buescher,Conn,King,Martin, kennen.

Alles was in späteren Jahren dann modifiziert wurde, liegt dazwischen und schlägt mit einer kleineren Kammer, (Ausnahme Link STM)zu Buche.

So hat der Saxophonklang mit moderneren Instr.und MP sich im Zeitgeist von Gitarre und Synthi.mitbewegt!

Ich bin der festen Überzeugung, das A.Sax schon den heutigen Klang in etwa kannte, nur war er für die damalige Musik nicht geeignet um die Lücke zwischen Blech und Streichinstr. zu schließen!
Der erste modifizierte Baßklarinettenschnabel hat sicherlich sehr hell geklungen, und folgte nur unbefriedigend der Vorstellung von Adolphe Sax.
Inwieweit Er sich heute äußern würde, wenn Er ein Guardala oder Berg Larsen spielt, wäre vieleicht mit der Frage abzuschließen,
weshalb spielt Ihr nicht Blech ?

Mundstücke der heutigen überwiegenden Bauart (außer Link STM)sind mehr oder minder Nachfolger von Brilhart, Sie folgen der praktischen Fertigung und Wirtschaftlichkeit, ihre Innenausarbeitung ist fein und genau, aber passend?

Früher konnte man mehr unterscheiden, das ist Hawkins, und das ist Young,das ist Evans,das ist Freeman,das ist Chu Berry, das ist Webster,das ist Byas,das ist Auld,das ist Ventura,das ist Gray,das ist Johnson,das ist Getz,das ist Dexter,das ist Eager,das ist Zoot,das ist Kamuca,das ist Giuffre,das ist Cohn,das ist Perkins,das ist Mobley,das ist Hodges,das ist Carter,das ist Konitz,das ist Mulligan,das ist Parker,das ist Stitt,das ist Pepper,das ist Desmond,das ist Donaldson,das ist Watanabe,das ist Ammons, das ist Cobb,das ist Jacquet,das ist Lockjaw Davis,das ist Phillips,das ist Garney,das ist Gordon,das ist Chaloff,das ist Adams,das ist Coltrain,und viele andere, die nur nicht so populär wurden.

Liebe Grüße Hans





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<em>editiert von: HWP, 13.11.2005, 05:24 Uhr</em><!-- end editby -->
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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 13 Nov 2005 11:08 #6593

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Hmmm... Und was willst Du mir damit nun sagen? :evil:

Für doofe: Heutige Modelle = Brilhard-Typ = uniform = unhölzig/blech-ig?

Ich spiele nicht Blech, weil ich mein Didgeridoo schon kompliziert genug finde und das WX7 Klappen hat.

Also ist nur Link STM "korrekt"? Oder wie jetzt? :-O

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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 13 Nov 2005 11:39 #6596

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Ich glaube, Hans meint eher, dass den heutigen Mundstücken aufgrund der Massenfertigung und der Klangansprüche (in der Masse) der Charakter genommen wurde. Ich habe zuhause ein 'Vintage Brilhart und ein Vintage Link Tonemaster mit annähernd gleicher Bahnöffnung. Der Unterschied (wenn ich spiele) ist enorm. Brilhart-eher klassisch, sehr zentriert, Link-voller, wuchtiger Ton, wenn ich gut drauf bin, guckt ein MiniminiminiWebsterchen raus. Da muss ich aber vorher tagelang fleißig geübt haben. Jedenfalls ist der Ton beim Link nicht so streng. Er geht in die Richtung, die ich unter Vintage-Klang verstehe.
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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 13 Nov 2005 13:48 #6606

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@Newbie
Bitte füge zukünftig deinen Uploads einen Titel besser noch auch eine Beschreibung hinzu, ich muss sonst alle ansurfen um zu schauen ob es eine Sounddatei ist.

Gruß
Smatjes
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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 13 Nov 2005 14:10 #6608

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Moin !
Newbie hatte gefragt, und ich habe geantwortet!
Ich sollte es genauer ausführen, das habe ich getan.

@doc- Dir speziell wollte ich nix sagen, Newbie hat die Frage gestellt !

Aber zu deinen Fragen:
Das Link ist kein Nachfolger von Brilhart, von korrekt habe ich nichts geschrieben, nur von anders !(zu kleine Kammer ist allerdings nicht korrekt, für einen `homogenen Klang`, siehe MP-Teil 2)
Link STM hat zwar eine angemessene Kammer, aber die Verarbeitung läßt zu wünschen übrig, in letzter Zeit schiefe Einlaufwölbungen!
Für doofe: Heutige Modelle = Brilhard-Typ = uniform = unhölzig/blech-ig?

Also ich schreibe Sätze!

In deiner Sprache: Brilhart = heutige Modelle mit Fertigungseinbußen und kleinerer Kammer = überwiegend helltönig!
(saxophonähnlich von einem gewissen Standpunkt aus)

@ guido- Vielen Dank ,wie sollte es auch anders sein bei Dir, you got it !

Liebe Grüße Hans
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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 13 Nov 2005 14:15 #6609

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Tach Hans, tach smatjes

@ smatjes:Merci für die Aufklärung im Chat....interessante Erfahrung! Habe die Dateien bezeichnet und bitte um Rückkopplung, ob das jetzt so in Ordnung ist.
@ All
Da wo Fig1 o.ä. steht, müsst ihr die hochgeladenen Dateien anschauen, die die gleiche FigNr. haben. Ich wusste mir nicht anders zu helfen...habe keinen eigenen Webspace und muss mich mal um kostenfreien Space bemühen.

@ Hans

vielen Dank erst mal für die ausführliche Antwort. Ich hoffe, ich habe das nun auch alles richtig verstanden. Um es nochmal zu rekapitulieren:

1838 Erstes MPC von A.Sax in Form eines Bassklarinetten-Mundstücks aus Holz mit geraden Seitenwänden und parabolischer Gegenwand (Baffle). Heller Klang aufgrund steilen Einlaufwinkels und insgesamt zu kurzem Mundstück. Das müsste ja, wenn man durch die Bohrung hineinschaut wohl in Etwa so ausgesehen haben:

Fig.1:


1840/41 Zweites MPC von A.Sax, ebenfalls aus Holz, mit ausgehöhlten Seitenwänden und parabolischer Gegenwand, um luftiger und voller im Bassbereich zu klingen, aber in der Lautstärke insgesamt zurückhaltender. Meiner Vorstellung entsprechend müsste das dann etwa so ausgesehen haben:

Fig.2:


1936 A.Brilhart. Volumenvergrößerung der Kammer durch V-förmiges Fenster, bei parabolischer Gegenwand. Also Adaption der Verhältnisse eines Bassklarinetten-Mundstückes auf Saxophonverhältnisse.

Fig.3:

Und zwischen Fig.2 und Fig.3 liegen alle weiteren gebauten Mundstücke, haben aber mit Ausnahme des O.Link STM alle ein kleineres Kammervolumen.

Da stellt sich mir die Frage, was ist an dem Link STM anders als bei allen anderen und wie sieht denn das aus, wenn man in die Bohrung schaut. Hatte noch keines zur Verfügung.

@ Doc,
ich glaube kaum, daß Hans gemeint hat, daß das Link STM das allein seeligmachende MPC ist. Wenn das so wäre, könnte er ja auch alle seine Bemühungen beim Steamer einstellen, oder? Es scheint aber wohl das einzige zu sein, welches im Kammervolumen über dem der sonst verfügbaren MPC liegt.

Issat soweit korrekt Hans? :evil:

Viele liebe Grüße zurück
Newbie
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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 13 Nov 2005 14:40 #6611

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@Newbie
Prima. Das jetzt (Beschreibung/Titel) nächstes mal beim upload und ich bin Glückwunsch Losig. :-)
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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 13 Nov 2005 14:46 #6612

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Moin Newbie!
Ja das ist richtig !
Habe noch mal eine Zusammenfassende Skizze, da deine Bohrungsansicht manchmal ein Trapez sichtbar werden läßt, das wäre Selmer Golden Tone!
Aber ansonsten GENAU verstanden, you got it too !

Liebe Grüße Hans
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MPC-Bauformen von Brilhart bis O.Link 13 Nov 2005 15:41 #6614

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HWP schrieb:
Also ich schreibe Sätze!

:-P Nun ja. Danke jedenfalls, bei allen vermeidbaren Mißverständnissen. Ehrlich.


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<em>editiert von: doc, 13.11.2005, 16:42 Uhr</em><!-- end editby -->
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