da ist er wieder - der Satz, der dem Material des Mundstücks bestimmte Klangeigenschaften zuschreibt.

Genau das wird aber von den Technikern (weil durch Messungen nicht belegbar) und erfahrenen Musikern (viele Mundstücke im Vergleich gespielt) bestritten !

Entscheidend für den Sound, den ein Mundstück speziell unterstützt (weil eigentlich wird er ja vom Spieler bestimmt - siehe David Liebman "Der persönliche Saxophonsound") ist nicht das Material, sondern die Geometrie, genauer der Wirkungszusammenhang zwischen Facing, Einlauf, Kammer, . . . !
Ein altes Metall-Link klingt zweifellos sehr warm, im Gegensatz zu manchem scharfen und dünnen Kautschuk-Mundstück auf dem Markt.

Die Bedeutung des Materials liegt eher in den Unterschieden bei der Bearbeitung, der Stabilität, der Haptik, der Psychologie.

• 
  Beispielsweise können Metallmundstücke auf grund größerer Festigkeit bei gleichem Innendesign mit geringeren Wandstärken genügend formstabil gebaut werden - was für einige Spieler sehr angenehm ist, weil sie ein deutlich kleineres Mundstück im Mund haben (Tenor / Bari) für andere gerade nicht, weil beim Sopi ein entsprechendes Metallteil wirklich sehr klein ausfallen kann.
• Die Bearbeitung mit schnelldrehenden Werkzeugmaschinen erwärmt das Material, was zu spezifischen Materialausdehnungen führt, die die erzielbare Maßgenauigkeit beschränken - ein Problem besonders bei der industriellen Fertigung.
• Ein vergoldetes Metallmundstück wirkt "wertiger" als ein stumpfes, ausgefärbtes Kautschuk-Teil, ist evtl. auch in Sachen Allergie etc. unbedenklicher.
• Psychologie spielt sicher auch eine Rolle.
• Die Haptik ist anders.
• Rico und SR (das Durchsichtige "bulletproof") werben damit, dass ihre Mundstücke einen Sturz - auch auf die Spitze - unbeschadet überstehen, was ich mit einem Bronze- oder Kautschuk-Mundstück glücklicherweise bisher nicht getestet habe.

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Pillinger hat mit seinem Material Bronzite ein Alleinstellungsmerkmal mit Wiedererkennungswert, eine gewisse Exklusivität. Akustisch erwarte ich dadurch keine Vorteile irgendwelcher Art.

Davon abgesehen sollen speziell die Sopi-Mundstücke von Pillinger sehr gut sein - hab aber keine eigenen Erfahrungen damit.

Gruss

Thomas[/list]

saxlover schrieb:

Ja, finde ich auch. Ist die zuverlässigste Methode. Und wenn du jemand mit genügend Geduld findest, dann mit ihm zusammen. In meiner Familie hat das kaum jemals funktioniert - die waren nach kürzester Zeit genervt O0

Bleibt jetzt die frage... klingt es gut oder nicht. Der Name ist zumindest sehr interessant. Erinnert mich an das berühmte RICO metalite.
Bronzite, die Farbe erinnert auch nach Bronze.

betgilson schrieb:
Wie gesagt, die Pillinger sind sehr gute Mundstücke. Meins ist ein NY Tenor7*. Ich habe gerade nochmals verglichen mit Teilen die da habe: Ein Vandoren V16 T8, ein JoddyJazz HR7*, ein Ponzol ML Metall 110, ein altes Brancher J29. Das Pillinger spricht sehr gut an, intoniert bestens und hat von all den ewähnten Mundstücken eindeutig am meisten Volumen, ohne dass es an Wärme fehlen würde. Es hat den traditionellen "Vintage" Klang, die Kammer ist recht gross, die Bohrung für den S-Bogen weitet sich nochmals gegen den Einlauf hin und die Seitenwände sind gewölbt, wie bei den Links. Es besteht aus einem reinen Kunsstoff, nicht aus einer Hartgummi-Füllstoff-Mischung. Das Bronzite welches ein Freund von mir hat, ist genau gleich aufgebaut und der Klang unterscheidet sich kaum. Blattwahl und Spieler machen da viel mehr aus. Die Mundstücke von Pillinger sind alle von Hand gemacht und man kann durchaus gewisse Unterschiede zwischen den einzelnen Stücken ausmachen. Die sind aber eher äusserlich, klingen tun sie alle gut - ich hatte insgesamt 5 Stück ausprobiert, allerdings mit verschiedenen Oeffnungen und eins davon war ein sehr schlankes Teil, ähnlich eimem Metallmundstück und auch mit Stufe. Das hatte einne hellen brillianten Klang, ohne scharf zu wirken.

gruss
antonio

Hallo Antonio,

es werden jetzt wohl diese Modelle angeboten:

Tenor Saxophone

LL Powerful tone, full of colour. Excellent projection.
NYT Classic, New York 1950s style jazz mouthpiece.
NYHB NY but Baffle set higher below the tip rail for more projection and edge.
Responsive and exciting tone quality with power and punch.


(ach so - welches ist denn Deines?)

(sorry- hier mal nur tenor)

Wenn ichs richtig verstehe, gibt es alle Varianten als SHR oder als Bonzite - also wohl 6 Varianten. Dazu kommen die verschiedenen Öffungen von 70 - 130 bei tenor.

Schon eine beachtliche Auswahl für out-of-the-box MPC"s, wie ich meine.

@saxlover

Wer lesen kann ist kalr im Vorteil

Es wäre also das NYT Classic 1950ies. Ja, ich denke auch, dass man alle Modelle auch in Bronzite Ausführung bekommen kann, allenfalls auf Wunsch. Was das allerdings bringt, sehe ich weniger, da ja schon an mehreren Stellen zu Recht festgehalten wurde, dass das Material a l l e i n e den Sound kaum verändern wird.

Gruss
antonio

Oups hatte ich nciht richtig gesehen; dachte nicht das NYT NY Tenor ist

Ich denke auch, die grünen Dinger bringen keinen Vorteil; die normalen schwarzen MPCs werden aber anscheinend überall sehr gelobt. Übrigends macht der Meister auch Kopien von Mundstücken für Holzbläser (steht jedenfalls auf der Webseite). Vielleicht auch interessant, wenn jemand ein MPC hat, das DAS MPC überhaupt ist... :-\

hallo saxlover
Ich habe kürzlich einen Profi Klarinettisten getroffen und wir haben eine wenig geplaudert, so kam natürlich das Gespräch auch auf Mundstücke - was denn sonst :-D Er hat den Pillinger sehr gelobt, offenbar ist er noch bekannter für Klarinettenmundstücke als für die Sax MP"s. Ich glaube der Klarispieler sprach von seinen Bassklarinettenmundstücken, da war er restlos überzeugt von Pillinger. Pillinger ist ja glaube ich von Haus aus auch selber Klarinettist.

LG
antonio

Ja Antonio, das das sich da die Freunde der Klarinetten wohlfühlen will ich wohl glauben - bei der Vita:

Edward Pillinger (PhD, BSc (hons) LRAM, ARAM) studied clarinet at the Royal Academy of Music in London. He subsequently pursued a distinguished international career as soloist and chamber music player, performing with ensembles such as the London Sinfonietta, and making numerous recordings for the B.B.C. He also taught for many years at the Guildhall School of Music. His interest in mouthpiece making gradually assumed a more important role and led him to undertake several years of doctoral research. He is now widely recognised as one of the world"s leading experts in the field of mouthpiece design and acoustics, speaking regularly at international conferences. In addition to his work designing mouthpieces, he also carries out specialist restoration work including the reproduction of antique mouthpieces.

Genau... O0

LG
antonio