Na, da hat sich pue aber der breiten Masse in einer sehr schönen Art geöffnet. Danke pue.
Auch ich bin seit meiner frühen Jugend mit Musik in Berührung gekommen. Mein Opa spielte Geige und hatte sein eigenes kleines Orchester. Er war gut, hat es aber nicht zum Beruf gemacht (machen wollen).
Mir hat man immer gesagt, dass ich nicht musikalisch sei. Meine Lehrerin der 5. Klasse meinte, dass ich, wenn es schon Musik sein soll, Orgel spielen soll. Da bräuchte ich kein Gehör für Noten, da diese schon vorbestimmt seien.
Also kauften meine Eltern eine gebrauchte Yamah Orgel und ich erhielt Gruppenunterricht. Eigentlich klappte es ganz gut und ich konnte schließlich sogar Melodien mit Akkordgriffen und Fußbegleitung spielen.
Leider stand ich immer im Schatten meines Opas der immer irgend etwas an meinem Spiel auszusezten hatte, gerade was die Notenwerte betraf. Mir hatte nie jemand erklärt, was eine "punktierte Viertel" eigentlich "technisch" ist. Ich bekam immer nur gesagt: Du mußt die länger halten, neee nicht so lang, neee doch länger.....ätzend.
Mein damaliger Lehrer gab mir dann ein Stück an dem ich schlicht verzweifelt bin -in meinem zarten Alter ohne entsprechendes Selbstbewußtsein.
Ich habe mich dann der Fliegerei (meinem damaligen Jugendtraum) zugewandt und mit der Musik gebrochen. Es schien mir, dass ich wirklich kein Talent hatte.
Das war vor 20 Jahren.
In einem Streßbewältigungsseminar riet man mir, doch etwas kreatives zur Entspannung zu machen, Musik zum Beispiel.
Irgenwie kam mir dann die Ideee, es vielleicht doch noch mal zu probieren, da ich mich damals in einer für mich sehr belastenden Lebensphase befand.
Aber ich wußte: wenn Musik, dann nur mit dem Instrument, dass ich schon immer absolut "geil" fand (schon seit der Kindheit): das Saxophon.
Es hat dann noch mal zwei Jahre gedauert, bis ich meinen heutigen Lehrer gefunden habe.
Er hat mir die Welt zur Musik und zum Saxophon auf eine tolle Art und Weise geöffnet - und siehe da: Es klappt. Ich kann zwar nicht singen, aber ich höre (meiner damaligen Lehrerin zum Trozt) ob ich ein c oder cis spiele.
Mittlerweile hat mein Lehrer mir auch mal "auseinanderklamüsert" was eine "punktierte Viertel" ist und siehe da: ich kann auch das spielen. Ein großes Lob an meinen Lehrer - ein super guter Musiker und super Pädagoge!
Leider kommt das alles 20 Jahre zu spät - aber es wird wohl für den Hausgebrauch reichen -und zu meiner Freude (und das ist das Wichtigste)
Und jetzt mal zum eingentlichen Thema:
Für mich ist es ein großer Traum, auch irgend wann einmal mit anderen Musikern zusammen spielen zu können. In einer Band vielleicht. Über meinen Lehrer und das Musikhaus hier am Ort habe ich einige erste Kontakte zu anderen Musikern bekommen. Mir gefällt es, Menschen kennen zu lernen, die beruflich etwas ganz anderes machen, als ich. Gute Gespräche und Gedankenaustausch, nette Menschen die sich von dem Klientel abheben, das ich jeden Tag im Dienst kennen lerne.
Mit solchen Menschen einmal zu musizieren, wäre etwas besonderes für mich - vielleicht klappt es ja mal eines Tages.
Aber Musik ist auch was für´s Ego (wie mein Lehrer immer sagt): es ist schon toll, wenn man vor einem Publikum spielt (OK, bei mir meine Frau, Familie und Kollegen) und eine positive Resonanz erhält, das ist schon ein gutes Gefühl.
Und ich muß pue hier Recht geben: es ist völlig egal, ob man einen großen Ton hat oder sich stilmäßig abgrenzt (schön formuliert). Die Anerkennung, welche man vom Zuhörer bekommt zählt.
Mein Chef hatte mich für die Weihnachtsfeier gefragt, ob ich etwas spiele. Ich trat dann also im "Rahmenprogramm" auf - und man hatte sogar Plakate gedruckt, um meinen Auftritt anzukündigen (Sponsered bei BDNHO = Bund Deutscher Halsnasen- und Ohrenärzte
). Die hingen dann an der Eingangstür des Restaurants. OK, man muss diesen Auftritt und die Plakate mit dem nötigen Humor nehmen, aber irgendwie war es schon anerkennend.
Und obwohl ich mich ein paar mal "verhauen" habe fanden es meine Kolleginnen und Kollegen doch ganz schön, wie sie mir versicherten.
Mit einer Band und mehr Übung wäre das sicherlich wiederholenswert. Aber da ist der Job, die Familie, das Problem an Noten zu kommen und was weiß ich noch..
Warum schreibe ich das eigentlich alles hier??? Na egal, wollte ich mal los werden.
Viele Grüße
Olli