Hallo
Mein Lehrer meint, es wär an der Zeit, einzelne Licks aus dem Kopf zu spielen und durch verschiedene Tonarten im Kopf durchzuspielen.
Sehr gute Sache.
Als ich anmerkte, dass mein Quintenzirkel nicht ganz sicher ist und ich keine 16 mehr bin (was das Lerntempo angeht), meinte er, dass wir mit einfachen vier Tönen und ähnlichem anfangen. Gut, werden wir so machen, bin gespannt.
Der quintenzirkel ist bei anderen Leuten vielleicht sicher, weil sie ihn mit vier Tönen geübt haben.
Da ich aber grundsätzlich dazu neige, an meinen Lernfähigkeiten zu zweifeln (zumindest was das Sax spielen angeht
), wollte ich mal fragen, ob es dass nicht auch als Noten gibt? :-[
Tonleitern gibt es in allen Variationen und Tonarten zum täglichen Üben, obwohl mein Lehrer meint, die sollte man auch aus dem Kopf machen. Da ich aber Tonleitern mehr als Fingergymnastik, als als Hirnjogging mache, benutze ich die Noten.
Gibt es sowas wie: "2000 kurze Licks transponiert in alle Tonarten"
Ich würde mit einfachsten patterns anfangen, z.B. 1, 2 b3, 1, in C z.B. C, D, Eb, C.
Dann durch den Zirkel. das ist so einfach, daß du es schnell auswendig kannst. Am anfang kannst du auch das erst durch einen Zirkelausschnitt von jeweils 4 Tonarten spielen.
Wenn das auswendig gut funktioniert, mal die Reihenfolge ändern.
dann die nächsten 4 Tonarten, dann den Rest.
dann mal das pattern chromatisch hoch usw.
Diese folge 1, 2, b3, 1 automatisiert sich.
Mit diesem Pattern hast du z.B. schon mal alle Halbtöne und Ganztonschritte mehrfach benutzt, dadurch geklärt. Und das verständnis musikalischer vorgänge wächst.
auf jede automatisierte Schicht kannst du anbauen, eine neue Schicht draufsetzen, wie ein Mauerbau. du benützt dann das wissen der ersten schicht, stabilisierst es dabei gleichzeitig.
Am Anfang ist das finden der Quinte Z:B. nicht so einfach, Töne aber in der Umgebung des grundtons geht aber.
Also, neues Pattern, genauso einfach. Z.B. C, H (abwärts), D, E. 1, gr. 7, 2, 3.
Und so allmählich als grundlegendes Konditionstraining alle Optionstöne spielen, je nach Lust und Laune sowas 5 Min oder 50 Min am tag üben. Das ist wie Bodybuilding, nicht so kreativ, aber der erfolg ist garantiert. Und da die Übungen so einfach sind, kriegt man sie hin, und Erfolg macht immer Spaß. Und alles, was man oft macht, kann man immer besser, also z.B. den Q.Zirkel.
Mit der Zeit können die patterns länger werden. wenn man ständig kurze patterns übt, kommt das problejm, das man immer kurze Phrasen spielt. Naja usw
Was haltetr ihr generell von der Idee, Licks von Noten zu lernen und nicht direkt aus dem Kopf? Das ich sie irgendwann auswendig spielen muss, ist mir klar, sonst sind sie ja für nichts zu gebrauchen, aber ich scheue den Anfang, traue meinem Notenvorstellungsvermögen nicht.
wenn du den anfang so einfach machst wie beschrieben, und zur Not auch noch diesen Anfang aufschreibst, kriegst du das sicher hin. Und dann stellt sich die frage nach dem Auswendigspielen gar nicht mehr.
Du hörst z.B. sofort, ob du richtig spielst oder nicht. Es schult immens und sofort dein musikalisches gehör. Und die finger. und dein Gedächntnis, wenn die Patterns länger werden..
Ob man Patterns tatsächlich live dann einsetzen will ist Geschmacksfrage. Ich mag es nicht.
Das ständige transponieren hat jedenfalls den Vorteil, das man nur die sozusagen abstrakte Melodie im kopf behält, und lernt, diese abstrakte Melodie in jeder Situation verwirklichen zu können.
Das ist ein anderer Ansatz, als zu üben, im tatsächlichen Spiel ein bestimmtes Pattern reinzusetzen.
wenn ich frei spreche, habe ich ja auch keine festen Sätze im Kopf, die ich hoffe irgendwann abdrücken zu können. sondern ich will einfach sagen , was ich gerade für richtig halte.
Ist aber ein anderes thema. -
Jedenfalls, ich würd dir auch raten, es einfach mit einfachen patterns zu probieren. Einfach ist dabei relativ zu deiner spielstärke. es sollte so einfach sein, daß du innerhalb einer Übungssitzung zum Erfolg kommst, sprich ein "frictionless flow", ein problemloses Gleiten von einer tonart zur nächsten.
Problemloses gleiten ist wichtig, dann macht es Spaß. Also ohne Pausen, z.B. durchgängige viertel.
Das Tempo selbst ist weniger wichtig, kann ruhig langsamer sein.
Meiner Meinung nach ergibt sich Lernerfolg durch Freude am Erfolg. Sprich wenn die Übung so locker angenehm dahingleitet, kommt dieses Erfolgsgefühl, und am nächsten Tag wunderst du dich, wie viel "transparenter" das sax für dich ist.
Soweit mein Wort zum Montag.