Hallo,
in den Foren lese ich immer wieder sehr gute Beurteilungen und Erfahrungsberichte über neue Keilwerth-Modelle, insbs. über das "Shadow" und das "SX 90 R Neusilber", und eher wenig Erfahrungsberichte über die älteren Modelle wie "Toneking", "The King", "Toneking special" etc.
Mich interessiert nun von Euch Keilwerth-SpielerInnen, warum Ihr (zB Mos) die neuen Modelle vorzieht und nicht die alten spielt, werden doch gerade bei letzteren der Sound, das "low end" auf "saxpics" u.ä. Seiten sehr gerühmt. Außerdem sind die alten Keilwerths, im Vergleich zu alten Selmers ja recht preiswert zu kaufen, und wohl noch häufig auf dem Markt zu erhalten.
Was sind also Eure Kriterien bei der Entscheidung, zB ein "SX 90 R"
(für ca. ¤ 3000.-) einem "Toneking" (für ¤ 600.-) vorzuziehen? Oder gibts doch noch Fans der "alten Keilwerth-Schätzchen"?
Gruss
Mariano

Gute Frage! Ich habe mich in das Aussehen, des Saxophones verliebt. Für Männer ist das meistens vollkommen egal, aber wir Frauen sind da doch erblich erheblich vorbelastet .
Es soll nicht nur toll klingen sonder auch noch ein Augenschmaus sein.
Des weiteren muss ich gestehen, dass ich die modernen Aplikaturen lieber mag als die der Vintagesaxe. Die Intonation ist auch besser. Bin halt ein bisschen faul :roll: :roll:

Also ich nehme das "alte" für 600... :-D

Ja, Max, die sind gut. Ich habe eins (Major) von 1960, das braucht sich vor einem Mark VI nicht zu verstecken. Und hübscht sieht es auch aus, Versilberung fast vollständig erhalten.

Gruß Alf

Yo, Keilwerth hat in den 60er und 70er hervorragende Hörner gemacht, die immer noch teilweise zu Spottpreisen zu haben sind. Da werde ich mir doch nicht von denen eine neue Fehlkonstruk...ups, ich muß aufpassen, bin ja hier Forums-Mod und will keinen vor den Kopf stoßen :roll: :-D

Nee, im Ernst: In der Vergangenheit wurden hier teils genüsslich die Qualitäts-Management Probleme von Selmer ausgebreitet...lasst uns mal von Keilwert reden.

Ich kenne alleine drei Leute (2x SX-90R, 1x Shadow), die teils massive Probleme haben und zwar wegen dieser dämlichen Pseudo-Rolled Tone Hole Architektur. Nur zur Erinnerung: Keilwerth wirbt kräftig mit RTH's, verbaut aber keine richtigen, sondern setzt nur Bördelringe auf den normalen Kamin. Und genau dort kommt es immer wieder zu Problemen, die die Dichtigkeit massiv beeinflussen. Sei es nun aufgrund unregelmäßig gefertigter Ringe oder dem problematischen Aufsetzen.

Manch einer spielt vielleicht so ein Teil und hat es aufgrund fehlender Vergleichsmöglichkeiten noch gar nicht gemerkt (Keilwerth auch nicht?). Da kann ich doch nur, wenn neues Keilwerth, zu einem SX 90 raten und dazu, das R wegzulassen. Denn das könnte gewaltig in die Hose gehen.

Welch eine Wohltat dagegen Keilwerths Toneking und Toneking Specials aus den 60-70er Jahren. Und deren zahlreiche Stencils. Das bekannteste ist wohl das Couf Superba 1 und 2, ein Toneking für den amerikanischen Markt (Herb Couf war eine Zeitlang Keilwerths Distributor drüben). Die Amis zahlen inzwischen stattliche Preise dafür. Wer mal die Gelegenheit hatte, eins anzuspielen, weiß wieso.


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<em>editiert von: max, 15.12.2005, 11:21 Uhr</em><!-- end editby -->

Ich hatte auch ein Keilwerth, Toneking, ca. 70ger Jahre und ärgere mich bis heute, dass ich das verkauft habe, vor allem wenn ich alte Aufnahmen hören muß. Oh hätte ich nur nicht... -- aber das war dann sowas von fällig für die Überholung (ja bastel, bastel ohne Ahnung...) und ich brauchte gerade dringend ein spielbares Tenor.

Ein paar andere, die ich mal anspielen konnte waren ebenso fett im Klang, aber doch mit Unterschieden, d.h. ggf. riskant als Blindkauf bei ebay usw.

Ich habe übrigens im SOTW Forum gelesen, dass Keilwerth die Produktion der SX90 einstellt und angeblich nur noch die SX90R herstellen wird. Kann ich mir nicht so recht vorstellen, da sie im neuen deutschen Prospekt noch drin sind.

Allerdings wundert mich, dass in diesem Prospekt die ST-Reihe nicht mehr aufgeführt wird. Gibt es die offiziell nicht mehr von Keilwerth?

max schrieb:
Sehe ich genau so. Ausserdem tritt da das berüchtigte Klappenpapp - Problem nicht auf, wenn das Teil professionell eingesetzt wird (also stundenlang gespielt wird, bis alle Polster klatschnass sind). Habe da schon manches aprupt beendete Solo gehört.
Der Geheimtipp für ein Profi - Sax aus dem Hause Keilwerth ist auch in meinen Augen die SX 90 ohne "R". Klingt genau so gut und macht erheblich weniger Probleme wenn sie mal richtig hart rangenommen wird. Ausserdem kann man wegen der nicht gerollten Tonlöcher die Mechanik richtig schön "smooth" einstellen. Das mag ich.

SlowJoe

Hallo Keilwerthfan´s.

Ich spiele nun seit mehr als 30 Jahre ups fast 40 Jahre Keilwerthsaxophone. Für mich sind die Toneking spezial gigantisch. Hab auch ein Toneking spezial aus den 60/70 ern mit gebördelten Tonlöchern. Also was man heute macht war alles schon mal da.

Vom Klang her gibt es für mich keinen Unterschied ob mit oder ob ohne Umbördelung.

Ich kann mich noch an frühere Zeiten in den 70ern erinnern, wo die Umbörderlungen sogar teilweise entfernt wurden, da die Spieler dachten, der Ton würde dadurch heller und strahlender. Ich würde meine Hörner nicht verstümmeln. Ich erfreue mich an der handwerklichen Kunst meiner älteren Hörner.

Bin von der älteren Fraktion und stehe deshalb wohl auch auf die älteren Keilwerth´s.

Aber eine Anmerkung: Um 600 Euro bekommt man kein ordentliches Keilwerth-Instrument. 1000 - 1400 Euro muss man da auch schon investieren. Und ein ST muss es ja wohl nicht sein.

Apropos heute habe ich ein erbärmlich aussehendes
Keilwerth Tenorsax bekommen. Sozusagen für lau.Für schlappe 80 Euronen.
Mein Lehrer hatte so ein altes Nachkriegsinstrument rumliegen. Silber angelaufen teilweise abgeschabt.
Irgendjemand hat versucht das mit silberner Farbe nachzumalen.Hat mal versucht es zu verkaufen aber weil es niemand wollte lag es halt im Keller.
Kurz und gut es sieht scheisse aus spielt aber noch gut.
Das wird mein Instrument für die Generalüberholung ala ToKo.
Ausserdem freue ich mich drauf weil ich nun ein echtes altes Keilwerth besitze.
Gruss DonBue