Hallo Happi,

ich nenne es liebevoll China Schrott, weil die mechanische Belastbarkeit insgesamt eine ganz andere Dimension hat wie bei meinem Selmer.
Alleine die ungleiche Federspannung kann man ständig nachregulieren, das Messing der Klappen ist so weich wie bei meinem Weltklang (kann man notfalls mit der Hand biegen) und so kommen noch weitere Dinge hinzu, die auf Dauer keinen Spaß machen.
Man könnte jetzt auch Premium Polster, Federn aus Blaustahl + die Tonlochkamine plan schleifen lassen und hätte warscheinlich ein ganz brauchbares Instrument, was wiederrum fast genauso teuer sein dürfte wie ein gebrauchtes Instrument von Yamaha oder Keilwerth.
Klar ist es eine andere Preiskategorie wie Selmer und dessen hervorragende Qualität , aber ein Selmer spielt man ja sein ganzen Leben und dann ist der Kaufpreis umgerechnet günstig.

Das das Evette Modell auf der Messe gut losging, kann man bei dem Krach (war als Fachbesucher da) nur schwer einschätzen.......ein ruhiger Raum und ein Stimmgerät würden schon eine bessere Einschätzung bringen.
Einige Händler meinten, das die Austellungstücke sowieo vorher selektiert werden, da man je die Kunden überzeugen will und die Realität sieht anders aus.
Dem kann ich 100 % zustimmen, da ich bei meinem Saxdoc regelmäßig Low Budget Instrument spiele und es gibt richtig gute aus Fernost , aber auch viel China Schrott, wobei wir wieder beim Ausgangsthema wären. ;D

Also hohes Gewicht finde ich erst mal bei egalwelchem Sax nur bedingt einen Nachteil - steht doch Gewicht für viel Material und viel Material ist erst mal gut.

Allerdings gibt"s bei Fernost-Kannen in der Tat viele Kompromisse an Materialqualität, die man so von den teuren Marken weder akzeptieren muss noch akzeptieren würde. Was nicht heißt, dass es nicht auch rühmliche Ausnahmen gibt (es gibt auch solche Ausnahmen, die aus sorgfältiger Selektion der erwähnten Ausstellungsinstrumente stammen - wenn ich ein Fernost-Sax kaufen müsste, dann immer eins, das zuvor als "Verkaufsargument" dienen musste - das ist i.d.R. ordentlich eingestellt und das beste seiner Art...). Wobei der Terminus "Fernost" eigentlich gemein ist - einige der besten Saxe der Welt kommen aus Japan (= Fernost), sehr ordentliche Saxe kommen aus Taiwan (= Fernost) und es gibt sogar das ein oder andere brauchbare aus "Kontinentalchina" (was irgendwie schon wieder fernöstlich ist *G*)

Ich mag mich täuschen, aber die Selmer "Prelude" sind doch auch aus China, oder?!? Und das sind sehr massive kernige Teile... (dafür auch etwas teurer als manch anderes China-Mopped...).

Gruß

Jerry

;D
Werde bei nächster Gelegenheit eine K-Evette beim Händler austesten.
:-*

von wegen Billig- (oder günstig?)saxen - in der Bucht werden die Selmer Prelude immer wieder angeboten. Hat jemand mal so eins gespielt und näher angesehen?

Ich habe im Netz auch noch kein anständiges Bild gefunden, nur so mickrige kleine aus den Angeboten.

antonio

Ich hab mal ein Prelude Tenor im Laden probegespielt - von der Anmutung her ein ziemlich massives und recht kerniges Sax - nicht unbedingt das, was man sonst mit fernöstlichen Dünnblechkannen verbindet. Insofern gibt Selmer seinen Namen nicht grad für Schrott her.

Vom Preis-Leistungsverhältnis zumindest nach dem ersten Eindruck ein Sax, das ich für den preisgünstigen Einstieg eindeutig in die engere Wahl nehmen würde. Da ich momentan noch ein einfaches Alto suche, denke ich über das entsprechende Prelude nach - ist genau die Kombination aus massiv und günstig, die für ein "Nebeninstrument" (Hab noch ein Quasi-Vintage Alto und meist spiel ich eh lieber Tenor) sinnvoll ist.

Auf lange Sicht als Hauptinstrument wär"s mir glaub ich etwas zu "ruppig" im Klang. Aber prinzipiell ordentlich, die Dinger.

Gruß

Jerry

Mickrig klein? Hast du schon beim Hersteller geschaut?

http://tinyurl.com/37brus
http://tinyurl.com/2xmfnc

"Click to enlarge"

Ich find, es geht.

Hier das Alt:
http://www.selmer.com/images/product/AS701.jpg

Hier das Tenor:
http://www.selmer.com/images/product/TS701.jpg

@billy
da hatte ich doch tatsächlich bei Selmer France geschaut... ;D