Es gibt zwei Arten von Anfängersaxophonen:

a) welche die spielen, will heißen, mechanisch in Ordnung und dicht sind
und b) solche, die das nicht sind. Über b) diskutieren wir nicht.

So, und wenn die Dinger dicht sind, dann reicht ein preiswertes Saxophon für den Anfänger aus. Warum ein Preiswertes?

Weil dem einen oder anderen das Sax runterfällt.

Weil er es doof legt oder der Kofferdeckel zuklappt.

Weil er sich nach einem halben Jahr vielleicht für ein anderes Saxophon entscheidet.

Weil er erstmal irgend ein Horn braucht, um beurteilen zu können, was er später mal blasen will.

Weil er vielleicht wie ein Hornochse auf die Klappen drückt und Polster und Mechanik beeinträchtigt.

Und zuletzt, weil er die Nuance, und um mehr geht es beim Sound des Korpus nicht, die ein Profisax besser klingt, als Anfänger nicht ausreizen kann.


Das heißt nicht, dass der, der Geld hat, sich nicht gleich ein tolles Sax besorgt. Sollte dann halt sehr vorsichtig damit sein.

Die Chinakannen, die ich bisher kennen gelernt habe, waren meistens schlecht feinjustiert (braucht Instrumentenmacher) und verloren ihre Korkteilchen (braucht Lehrer mit Pattex, dem sowas auffällt und der so etwas öfters kontrolliert). Wenn alle Zuständigen im Boot sind, habe ich keine bedenken.

Alternativ finde ich überholte Vintagekannen sehr gut, weil robust gebaut mit super Mechanik. Auch wenn die Ergonomie nicht so zum Faulenzen einlädt wie heutigen Mechaniken; Saxophon lernen kann man auf denen prima.

Hallo JES,

prinzipiell stimmt auch das, aber was bluemike meinte war wohl, dass
dadurch, dass es Billighörner auf dem Markt gibt, eine größere 'Gesellschaftsschicht' (sch... Wort) Zugang zur Musik, zum Instrument und somit auch zum Hobby oder Beruf erhält. D.h. es bleibt vielen Menschen nicht mehr verschlossen, weil auch jemand mit weniger Kohle ein Instrument kaufen kann, der es sonst nicht gekonnt hätte.
JES schrieb:Wenn man sich als Anfänger auf den Ton konzentriert, dann tut man das immer unter dem Einfluß der eigenen Möglichkeiten und zwar unter Verwendung des Instruments als Ganzes. ...Die Voraussetzungen mit einem schlechteren Instrument als Ausgangspunkt sind natürlich schwieriger.
Aber wenn man auf so einer Kanne gelernt hat, kann einen so leicht nichts mehr erschüttern.
Wenn hochwertige und hochpreisige Instrumente nicht Ihre 'Berechtigung' hätten, wären sie auch schon vom Markt verschwunden.
Das Problem ist, das sich dieses Thema nicht so verbiegen, bzw. pauschalisieren läßt, dass es in eine Schublade paßt.(weder das Billigsegment, noch sein Gegenpart.)

Gruß Merlino

Hallo,

ich glaube nicht daran, dass Billiginstrumente zu mehr (dauerhaftem) Musikernachwuchs führen.

Mit einem Instrument allein ist es ja nicht getan. Guter Unterricht kostet 600-1000 Euro pro Jahr. Klar kann man auch autodidakten, aber viele trauen sich das nicht zu oder werden durch warnende Stimmen verunsichert.

Davon abgesehen halte ich es für zweischneidig, Geringverdienern zum Kauf eines Instrumentes zu raten, das mit dem Kauf praktisch seinen Wert verliert. Ich finde wer wenig hat sollte sein Geld gut anlegen und nicht aus dem Fenster werfen.

Ich würde Leuten mit begrenztem Budget eher Unterricht mit Leihinstrument empfehlen. Es geht ja nicht um Besitz, sondern darum eine Begabung zu fördern/einem Interesse nachzugehen.


Liebe Grüße

Chris

Mein Aufruf, Saxophone statt Mittelstreckenraketen, findet ja keine Resonanz.

Dann sag ich mal: Leihsaxophone statt Mittelstreckenraketen!

Grundausbildung bleibt. Natürlich am Horn.

Hi Pue,

das wär doch ne gute Petition

Die arbeitslosen Mittelstreckenraketenbauer bekommen dann ein Grundeinkommen und eine Umschulung zu 1 Euro-Saxophonlehrern.

Bin dabei!

Liebe Grüße

Chris

Genau so dachte ich das.

Moin!

@Pue- Vom Grundsatz her ja.

Aber, die Chinesen wissen mittlerweile was falsch berechnet war, und haben es berichtigt!

Was aber nicht bedeutet, das alle dichten Alto´s der Fehler behafteten, nun vom Markt verschwinden!

Und genau da, kann der falsche Griff jegliche Freude verderben!

Das wollte ich mal erwähnt wissen!

LG Hans

In Ergänzung zu meinem Beitrag:

Green Hill beliefert anscheinend auch einige Hersteller, z.B. Conn-Selmer, Inc.

Hans Josef, auf deine Frage:

Vermutlich kommen die Instrumente (zumindest das Modell Evette von Buffet Crampon und/oder Keilwerth) von Tianjin CANEX Musical Instruments Co., Ltd. oder von Green Hill International Co., Ltd.

Billy schrieb:Hi Billy,

ich fürchte, Dein o.g. Link hat sich verlaufen !??

Gruß Merlino

@Merlino
Wieso verlaufen?
Der Link führt zu einer Seite, auf der zu sehen ist, dass eine Fa. Greenhill an eine Fa. Conn-Selmer verschifft.
Nehmen wir mal an, dass es nur eine Firma gibt, die sich Conn-Selmer nennt, lässt es darauf schließen, dass C-S Waren aus Fernost bezieht.

Oder habe ich Dich jetzt falsch verstanden?