Hallo zusammen,

ich spiele seit 5 Jahren Tenorsax und möchte ein neues (altes) Instrument kaufen.
Nun bekam ich zufällig ein Selmer Mark VI angboten - sehr guter Zustand ( generalüberholt) ...Preis ist m.E. auch gut (2.800,-).

Aber: Beim Probespielen war ich doch ein wenig überrascht: Der Klang war gut - aber nicht so überragend wie ich das eigentlich von einem Mark VI gedacht hatte! Oder sind da vielleicht meine Vorstellungen überzogen - denn ich habe keinen Vergleich.
Mein Sax-Lehrer hat auch drauf gespielt - klingt gut - aber auch nicht so wie ich mir vorgestellt habe....
Gibt es da so große Unterschiede? Das Mark VI ist Baujahr 1961 und in Frankreich gergestellt.

Wer hat Erfahrung und kann mir ein paar Tipps geben , ob ich das Horn kaufen soll.

Danke im Voraus und
Gruß
Juks

... mit 2800 Euro ist "Dein" Mark VI billiger als ein neues Profiinstrument. Wenn es besser als die diversen Konkurenten aus den Häusern Selmer, Keilwerth, Yanagisawa oder Yamaha ist, kaufe es. Wenn nicht, lass' es bleiben oder kaufe es als Aktie.

Ich selbst kenne vier Mark VI "persönlich" und da kann ich dem Vorurteil, das Mark VI sei DAS Saxophon schlechthin, nur zustimmen. Mein Mark VII ist auch nicht schlecht und m.E. besser als die o.g. Neuinstrumente - aber gegen ein Mark VI eben nur fast so gut.

Aber auch ein Mark VI ist nur ein Blechhaufen, der ohne kundige Hand völlig stumm in der Gegend rumliegt. Hast Du "Dein" Mark VI im Vergleich zu anderen Instrumenten gehört? Die Frage, wo, ist auch noch interessant. In einer kleinen Kammer spielt das Mark VI seine Stärken sicher nicht voll aus. Das Entscheidende ist -finde ich- die Bühne. Ich habe es gestern noch erlebt, wie ein Yamaha beim Warmspielen im Neberaum kaum anders als das Selmer klang. Auf der Bühne war es kaum wahrzunehmen, während das Selmer klar und prominent zu hören war.

Grüße einstweilen, Leo

Zu dem Preis..
selbst wenn du später merkst das es nicht das wahre ist, kannst du das Ding locker für 4000 Euro loswerden.

edit: kann natürlich auch sein, dass irgendwas damit nicht stimmt..

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<em>editiert von: Paulchen, 02.03.2006, 12:41 Uhr</em><!-- end editby -->

Hallo juks,

¤ 2.800,00 für ein Selmer Mark VI ist m.E. ein super günstiges Angebot. Selbst wenn es Deine Erwartungen nicht zu 100% erfüllt und Du es irgendwann wieder verkaufen willst, wirst Du bei diesem Modell kein Geld verlieren. Ein gut erhaltenes Mark VI ist selten unter ¤ 4.000,00 zu kriegen. Selbst wenn eine Generalüberholung fällig sein sollte, kostet die ca. ¤ 500,00. Ich finde, es ist ein Kauf ohne Risiko.

Liebe Grüße

Bernd

Danke, Paulchen.
Ich denke mal das Horn ist technisch einwandfrei...
weiß vielleicht jemand, woran man ein "echtes" Mark VI erkennt? Gibt es außer der Seriennummer irgendwas spezifisches Merkmal für ein Original Selmer??

Die richtig guten und hochbezahlten Mark VI Modelle sind die mit einer 5stellingen Seriennummer. Es gibt aber hier genau wie bei jedem Hersteller Schwankungen.
Wenn du es gehört hast und du nicht vom Klang überzeugt bist, würde ich es persönlich nicht kaufen. Ich kaufen ein Sax nicht, weil Mark VI draufsteht, sonder weil mir der Klang und alles zusagt. Egal ob du es für 2800 bekommen könntest. Wenn du nicht 100% damit zufrieden bist, wirst du weiter suchen.
Spiel viele Saxophone an und entscheide dich dann. Lass dich nicht von einem Namen blenden! Meiner Meinung nach sind die Mark VI Modelle viel zu hoch gepuscht.
Wenn dir der Klang und das Handling aber zusagt, dann nimm es.

Ich habe mal beide identischen Threads zusammengeführt.

Bitte nicht das gleich Thema in zwei Unterforen gleichzeitig einstellen

Gruß
Smatjes

P.S.
Herzlich willkommen in der Saxwelt

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten...hätte nicht gedacht dass das so schnell geht!

Tatsächlich habe ich das Sax im Vergleich mit einem Super (?) Balance Action Serie 2 gehört...in einem winzigen Raum...das Bal.Act. klang etwas "weicher" und voller. Bei dem Mark VI kommen die Töne "präzise" und klar und ich habe den Eindruck ich könnte ohne Mühe sehr laut darauf spielen.
Besonders in den hohen Lagen geht alles sehr leicht! Die tiefen Töne sind etwas schwieriger als bei meinem alten (Schulinstrument) - aber das ist sicher Gewöhnungssache.

Ich denke mal ich kaufe es.
Es war übrigens das Instrument eines Musikers der BigBand vom Hessischen Rundfunk...kamnn also nicht sooo verkehrt sein

Hallo Juks,

ich glaube du veräppelst uns hier etwas...wenn dein Mark VI wirklich Bj. 1961 ist dann ist es ein sogenanntes 5-digit Horn. Das gibt keiner, und schon garnicht ein Profi vom Hessischen Rundfunk, für 2800 Euros ab...es sei denn es wäre nachlackiert und mit völlig runtergeschliffener Gravur.

So...deine Frage...grade ein Mark VI spielt nicht von alleine...das Horn ist richtig heavy wenn du es zum klingen bringen willst. Auch brauchst du die richtige Blatt/ Mundstück Kombination für den Sound den man sich so vorstellt...die meisten finden das Florida Links ganz gut klingen auf dem 6er..

Übrigens...die 6er sind, sorry Mos, nicht zu sehr "hochgepushed"...Es sind die Saxophone die am besten alle Eigenschaften vereinen...die (fast) perfekte Symbiose dessen was ein Profi,...und ich meine ein echter Profi,...braucht um seinen Beruf ausüben zu können.
Oft kopiert, nie wieder erreicht..und deswegen so sündhaft teuer..
Gruß Mario

übrigens...ich habe ein Mark VI Tenor mit 5stelliger Nummer, spiele aber meist mein Conn Chu Berry Tenor (Art Deco Model) ganz einfach weil ich weiß wie das Selmer klingen kann...leider nicht bei mir...dafür bin ich zu schlecht, aber ich habs schon gehört von einem Berufsmusiker gespielt..WOW...na ja...hört Coltrane, Rollins und wie sie alle heißen...und ihr hört Selmer Mark VI....also...warum das Horn immer schlechtreden?
Neid, oder mangelndes Können?...das ist nunmal kein Anfängerhorn..



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<em>editiert von: Mario, 02.03.2006, 16:35 Uhr</em><!-- end editby -->

Moin!

Na,Na,na von den 20er Jahren bis Mitte der 50ziger gab es eine Übermacht von Conn,Buescher,Martin,King!

Und die Spieler aus den tausenden von Bands sind echte Profis gewesen!

Ein Selmer Mark VI. ist eigentlich nicht mehr wert als ein Buescher 400,Conn 10M,King Super 20, Martin Com.II!
Aber von den US Kannen gibt es 10x so viele, und genau das, ist der springende Punkt!

Ein französisches Instrument, grenzt die Töne besser ab und klingt im allgemeinen Kammermusikalischer, auch etwas distanzierter!
Ein amerikanisches Instrument klingt eher satt und voll und passt eher zu Marsch und Big Band-musik.

Beide Klangformen sind auf ihre Weise mit Vor und Nachteilen behaftet, so wie das satte Tiefe und die leichte Ansprache bei den US Kannen, so die extreme strahlende Höhe und die tonliche Glätte bei den französischen Kannen!

Ich habe von BA bis Mark VI schon alles gespielt, und für meine Spielart paßt nur ein Conn Chu Berry!
Könnte ich auch mit einem Mark VI JA, aber der Klang ist mir zu distanziert, ich kriege den intimen Kontakt zur Kanne nicht!

Ben Webster ist auf Selmer eine Ausnahme, aber ich muß sagen, mit einem Radio oder BA sieht die Sache schon anders aus, als wenn man eine Brücke zu den US Instrumenten schlagen wollte!

@Mario- Ein bischen sind sie schon gepuscht, denn einige wollen sogar noch mehr als 6000.-
Und mal ehrlich, Jiri klingt wie Brecker, also ich möchte lieber wie ich klingen, Du doch auch oder?

Deshalb, spielt erstmal alles durch, und dann entscheidet euch!Die Saxe machen sich nicht auf den Weg und suchen sich einen Spieler :-D ,da muß man los und probieren, eine Kaufentscheidung weil XY auch, oder weil es ein Selmer,Keilwerth,Conn,Buescher,Martin, oder King ist,die kann aus der Logik heraus nicht richtig sein! An und Verkauf ist ganz was anderes!

Liebe Grüße Hans