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THEMA: ansatzstudien

ansatzstudien 27 Jan 2010 10:02 #85200

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Ja, Dexter, du hast recht :) , ich benutze keinen der beschriebenen Ansätze (und danke für die Blumen :blush: ).

Tatsächlich spiele ich so wie du. Locker über die Zähne gestülpte Unterlippe, allerdings stütze ich schon mit dem Kiefer etwas und ziehe die Lippe ziemlich weit rein.

Aber ich gehe immer davon aus, dass am Ende nur zählt, was rauskommt und laß mich schon lange nicht mehr verrückt machen, weil ich "einen falschen oder schlechten" Ansatz spiele. Eher hat da mein Horn so allmählich seine Grenzen und ich bin sehr von wirklich guten Blättern abhängig, aber das ist ein ganz anderes Thema...

Hier im Forum (und auch sonst) wird halt häufig das Allheilmittel im "Modernen" Ansatz gesucht und ich fand deshalb das Video von Fr. Rieckermann so beeindruckend...

Machen wir uns nix vor, damit das Sax gut klingt muß man dam Blatt die Chance geben zu schwingen, fertig aus.


viele Grüße
B.
Jazz ist, was ihr draus macht ;)
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ansatzstudien 27 Jan 2010 10:28 #85202

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Ja, so ungefähr wird der Unterschied interpretiert.

Ich will mal versuchen, zu erklären, warum ich die Unterscheidung nicht mag.

Die klassische Klarinette wird mit sehr festem Ansatz gespielt. Harte Blätter und nicht allzu offene Mundstücke benötigen sehr viel Kraft in den Lippen. Der Ton ist kontrolliert, ausgewogen und rein.
Die Unterlippe liegt an und teils über den unteren Schneidezähnen, die Mundwinkel sind nach innen gezogen.

Hier sehen wir Herbert Faltynek mit klassischem Klarinettenansatz:

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Musiker wie ich, die zuerst klassische Klarinette lernen und später dann Saxophon spielen, kommen natürlich mit solch klassischem Ansatz daher. Ein Vollblutjazzer kommt aber nicht aus studierten Verhältnissen, sondern aus dem Ghetto, wo es die klassische Strenge nie gegeben hat, und rümpft ob dieses Ansatzes die Nase.

Das ist der eine Aspekt. Der andere ist, dass jeder Anfänger auf dem Saxophon die Unterlippe über die Zähne zieht und den Druck über den Unterkiefer ausübt. Es bleibt ihm, so lange die Muskulatur noch nicht aufgebaut ist, gar nichts anderes übrig. Auch gegenüber diesen Dilettanten grenzt sich der Profi gerne ab.

Der dritte Aspekt ist ein modernes Tonideal mit sehr viel Höhenanteilen im Ton. Dafür muss das Blatt möglichst frei schwingen. Entwickelt hat sich dieser Sound in der elektrifizierten Pop- und Rockmusik, in der sich ein Gerry Mulligan mit seinem Sound nicht mehr hätte durchsetzen können.

Es sind also psychologische sowie musikhistorische Gründe, die die Entdeckung des 'modernen' Ansatzes begünstigt haben.

Und nun mal ins Detail: bei einem ausgebildeten Ansatz ist die Lippenmuskulatur so stark, dass Unterkiefer und Zähne nicht mehr mithelfen müssen. Ob die Unterlippe nun vor oder zum Teil über den Zähnen liegt, ist kaum von Bedeutung.
Zu irgend einem Zeitpunkt erkennt jeder erfahrene Saxophonist in seinem Leben: 'wau! Ich brauch die Zähne ja gar nicht mehr'. Das ist ein Qualitätszeichen und wird hoch gehandelt. Am besten als 'modern' in Abgrenzung an Klassiker und Anfänger. Gegenüber den Klassikern vergisst der 'moderne Saxophonist, dass diese schon immer den Hammeransatz hatten und gar kein Problem haben, ein labbriges Saxophonblättchen allein mit der Unterlippe zu halten. Gegenüber dem Anfänger vergisst er, dass er auch mal einer war.

Ein ausgeglichener Saxophonton ist weder dumpf noch schrill und beim 'normalen' Ansatz ist die Lippe weder ausschließlich vor noch extrem über die untere Zahnreihe gezogen.

Schauen wir uns noch ein paar Bilder an:

Hier Branford Marsalis:

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Und Sidney Bechet:

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Ich sehe absolut keinen Unterschied zwischen den beiden Ansätzen.

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Letzte Änderung: 27 Jan 2010 10:33 von pue.
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ansatzstudien 27 Jan 2010 10:29 #85203

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stromlos schrieb:

Machen wir uns nix vor, damit das Sax gut klingt muß man dam Blatt die Chance geben zu schwingen, fertig aus.
viele Grüße B.

Besser kann man es nicht sagen. ;-)

Liebe Grüße
Klaus
Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben. (S. Kierkegard)
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ansatzstudien 30 Jan 2010 09:46 #85373

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Hier ein Beitrag von Jerrz Bergonzi:

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ansatzstudien 30 Jan 2010 14:33 #85393

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Und noch was:

ohne gute Atemtechnik ist auch der beste Ansatz nutzlos - egal ob "modern oder klassisch" !
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