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THEMA: *EINLEITUNG*

*EINLEITUNG* 13 Nov 2005 12:51 #6602

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Ist das sowas wie "automatisches Schreiben"?

Guten Morgen, meine Lieben!
Ja, das muss wohl "automatisches Schreiben" sein. Es scheint eine Trance zu sein.
ehopper1: Und wir Musiker schauten uns ganz verdattert an, weil keiner so richtig wusste, was da passiert war. Nach vielen langen Sekunden gab es dann donnernde Ovationen. Es war wirklich einmalig!

Das Publikum ließ sich wahrscheinlich auch hypnotisieren.
Da bekomme ich beim Lesen ja schon fast ne Gänsehaut...
Muss wirklich ein wahnsinns-Gefühl sein.

Manchmal, wirklich nur manchmal (!) habe ich nach besonders gelungenen Passagen auch diese Gänsehaut und frage mich, wie ich diese Passage hingekriegt habe.

Ich glaube, wir haben es wirklich mit Selbsthypnose und trance-ähnlichen Zuständen zu tun, lassen also unser Unterbewusstsein spielen, losgelöst und (befreit) vom Bewusstsein.

Also müsste man sich selbst hypnotisieren und dann einfach loslegen. Dafür gilt es, die Methode zu finden!

Einen schönen Sonntag!
Björn, CC.
Mir fällt kein schlauer Spruch ein ...
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*EINLEITUNG* 13 Nov 2005 13:21 #6603

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Moin !
@row-k
Manchmal, wirklich nur manchmal (!) habe ich nach besonders gelungenen Passagen auch diese Gänsehaut und frage mich, wie ich diese Passage hingekriegt habe.

Ich glaube, wir haben es wirklich mit Selbsthypnose und trance-ähnlichen Zuständen zu tun, lassen also unser Unterbewusstsein spielen, losgelöst und (befreit) vom Bewusstsein.

Also müsste man sich selbst hypnotisieren und dann einfach loslegen. Dafür gilt es, die Methode zu finden!

[size=large]You got it! 8-) [/size]

Liebe Grüße Hans
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*EINLEITUNG* 13 Nov 2005 14:21 #6610

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Na dann mal was Grundsätzliches dazu, was aber nur meine Meinung darstellt :

Vielleicht lässt sich auf diese Weise die Methode finden.

Allgemein bekannt ist das: Unser Unterbewusstsein ("UB") kann dann frei arbeiten, wenn das Bewusstsein ("B") allzusehr beschäftigt ist, womit auch immer.

Meine Erfahrung: Ich spiele zu Hause immer dann ganz locker, wenn ich aus dem Fenster schaue und das Geschehen draussen betrachte. Irgendwann (nicht immer) betrachte ich zwar alles, erfasse es aber nicht mehr und meine Gedanken schweifen ab. "Nebenbei" spiele ich.
Dann kommt (manchmal) diese Gänsehaut und ich ertappe mich regelrecht, dass ich eigentlich "ganz woanders" war (Alltagstrance).

Meine Meinung: Idealerweise sollte das B mit anderen Dingen beschäftigt sein - hier also NICHT mit dem Spielen selbst. Das B sollte also nicht voller Angst an eine schwierige Passage denken, die in den nächsten Augenblicken noch zu bewältigen ist.
Dann kann das UB übernehmen, denn es arbeitet dann gut, wenn es nicht vom B eingeengt wird. Das B hat bei starker Beschäftigung einfach keine Zeit, das UB zu hemmen.

Ein Beispiel:
Wir alle kennen das vielleicht vom Autofahren, wenn wir uns manchmal erschreckt fragen, wie wir den letzten Kilometer wohl gefahren sind.
Anscheinend haben wir dann unser B fahren lassen und das UB hat sich mit anderen Dingen beschäftigt, hat geträumt, geplant ...

Musik ist Gefühl und das UB (also die rechte Hirnhälfte) scheint gern mit diesem Gefühl, das hier gerade "Musik" heißt, beschäftigt zu sein. So richtig locker und frei kann es das aber nicht tun, wenn das B immer an Musik denkt, indem das B immer an Griffkombinationen, Tonarten, Vorzeichen usw. DENKT.

Die Meinung mit den 10% genutzten Gehirn-Potentials ist in Bezug auf das B wohl ganz in Ordnung. Das UB nimmt sich scheinbar die restlichen 90% und greift also auf riesige Reserven zurück.

Also könnte eine Methode so funktionieren (Beherrschen des Instrumentes ist Voraussetzung):

Weg von den Noten, damit man das B von der Aufgabe "Musik" ablenken kann! Die Aufgabe für das B: Aus dem Fenster oder auf irgendeinen Punkt sehen.

Und nun spielen, einfach spielen bzw. "sich gehen lassen" ...


Was meint Ihr? Habt Ihr solche Situationen wiedererkannt?

Viele Grüße!
Björn, CC.
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*EINLEITUNG* 13 Nov 2005 14:53 #6613

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[size=large]Uiiiiiiiiiiii!
Ins Schwarze getroffen !

Herzlichen Glückwunsch ![/size]

Liebe Grüße Hans

<!-- editby -->

<em>editiert von: HWP, 13.11.2005, 14:54 Uhr</em><!-- end editby -->
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Reeds-Shop

*EINLEITUNG* 13 Nov 2005 16:27 #6617

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Hallo Björn
Dein Beitrag ist absolute Klasse. Noch nie hat es, meiner Meinung nach jemand so gut auf den Punkt gebracht.

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Für viele andere Bereiche kann ich es sehr gut nachvollziehen und bestätigen. Bei der Musik wird es sicher noch kommen, wenn die technischen Schwächen behoben sind.

Ich habe mir die Ausschnitte aus dem Buch von Gerhard Mantel "Einfach üben" angeschaut, und er ersetzt den Begriff Lockerheit durch Bewegungsbereitschaft. Das gefällt mir sehr viel besser und erklärt auch ein wenig die notwendige Vorbereitung um "Unterbewußt" zu spielen.

Liebe Grüße Manfred
Yamaha YTS 62<br />Yamaha 4C ?<br />Rico Jazz Select 2M
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*EINLEITUNG* 14 Nov 2005 00:16 #6660

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Hallo,

man soll nicht zu allem "seinen Senf" dazugeben - habe ich mir immer wieder vorgenommen - und dieses Vorgenommene ebensooft übergangen.
Wenn Ihr euch loslösen könnt, spielt doch bitte mal und nimmt es auf !

Also, kein Problem habe ich damit,mein Sax auszupacken und ohne Noten,ohne Harmonievorlagen lange Zeit für mich zufriedenstellend vor mich hinzuspielen.
In mein Spiel kommt dann alles hinein-meine Stimmung,der Blick aus´m Fenster(wie entwickelt sich das Wetter?), die Geräusche im Haus, die Gedanken, was noch alles zu machen wäre und alles, was ich bisher in Sachen Musik gemacht habe.
Irgendwann merke ich, dass ich "im eigenen Saft" schwimme und mich fortwährend selbst reproduziere.

Na gut - manchmal reicht mir das.

Manchmal muss ich aber auch daran denken, welche Termine anstehen und was dafür noch zu tun ist.
Und dann komme ich mit meinem "eigenen Saft" nicht mehr weiter,muss berücksichtigen,dass ich gelegentlich Musik für Andere mache, machen soll - und die wollen nicht meine "noten-und-harmoniefreien-sax-ergüsse" hören, sondern Musik. die für das anstehende Ereignis (welcher Art auch immer )passt.

Da kommen - wohl oder übel - Noten und Harmonien ins Spiel,Notenvorlagen,Arrangements und Abprachen,damit andere Mitspieler/innen nachvollziehen können, um was es überhaupt geht- wenn man denn gemeinsam spielen will.

Wenn der ganze Notenkram überhand nimmt, Schwierigkeiten auftauchen,rät "mein" Buch von MANTEL (siehe weiter oben) u.a., sich mal zwischenzeitlich mit was Anderem zu beschäftigen.

Das Gehirn arbeitet unbewußt weiter an dem, mit dem man sich vorher beschäftigt hat und nach einiger Zeit geht´s umso besser weiter.

Noten und schriftlich fixierte Vorlagen in Sachen Musik sehe ich als Möglichkeit, seinen eigenen Horizont zu verlassen und Neues zu erfahren - ohne sich sklavisch an die Noten usw. zu halten

Der Besuch dreier Konzerte in Herne ( Festival"Tage Alter Musik") war da ganz aufschlussreich.

Liebe Grüße

saxclamus
Vertrauen in die Lernförderung durch den Schlaf schafft Zuversicht auch beim Üben am Detail.(Rezept 39 aus "Einfach Üben" v. Gerhard Mantel

Nur wer nichts tut kann auch nichts falsch machen.
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*EINLEITUNG* 28 Nov 2005 00:29 #8005

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Das ist eine sehr interessante Diskussion, ich frage mich da auch...:

Ich spiele seit Jahren auch (nicht nur, nein, im Gegenteil...) völlig frei improvisierte Musik, so im Moment sicher auch zwei Auftritte im Monat.

Alles wird gnadenlos aufgenommen und machmal merke ich -- auch viel später beim Anhören, dass ich die Grenze meiner Möglichkeiten tatsächlich weit überschritten habe und Sachen spiele... wo die wohl herkommen? Kriege ich auch nie wieder so hin... Zwischendurch passiert das auch mal bei Standards oder beim einer Cellosuite von Bach.

Aber wie, wann, warum es klappt verstehe ich noch so ganz. Mal viel, mal wenig, mal ewig nicht geübt. Mal passende Mitspieler, mal das Gegenteil. Oft war da kaum Probenzeit, ein erster Take vom Blatt... ??? Anderes kaputtgeübt, Luft raus usw. -- aber ohne Üben, üben, üben gehts auch nicht. Wie kann man das befördern?

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*EINLEITUNG* 01 Dez 2005 00:50 #8320

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Die antiken Philosophen wie Platon oder Sokrates pflegten während ihres Dialogs oftmals in Gärten zu lustwandeln. Die Bewegung und die scheinbare Ablenkung während eines Spazierganges half bei der Denkarbeit und der Konzentration bei komplexen Problemstellungen.

Wir erleben diesen Effekt im täglichen Leben bei vertrauten Tätigkeiten, die uns nicht ständig völlige Konzentration abfordern, sondern leicht von der Hand gehen, z.B. beim Autofahren, Arbeit, Kochen, Hobbykeller, Musikmachen, etc.

Csikszentmihaly nennt dies in seinem Welterfolg "Flow" eben den Flow, einen entspannten Bewusstseinzustand, in dem das UB einen Teil der Kontrolle übernimmt. Was sinnvoll ist, da die Rechenkapazität des UB ein Vielfaches über dem des "normalen" Bewusstseins liegt. Stellt euch nur mal vor,wir müssten alle Funktionen des Herzkreislaufsystems, vegetativen Nervensystems, Nieren, Leber, etc. willentlich, bewusst koordinieren.:-O

Abseits von Vorurteilen und Aberglauben sind veränderte Bewusstseinzustände Teil unseres Alltagslebens, ja, sie sind so normal, das wir uns keine Gedanken darüber machen, z.B. wenn wir uns einen spannenden Film ansehen, völlig gefesselt von der Handlung. Genau genommen befinden wir uns dann schon in einem Trance-artigen hypnotischen Zustand.

Die Irritation beginnt, wenn angenommen wird, man sei mit dem "Normalbewusstsein" hier und dann, -schwupp-, in der Trance auf einmal ganz woanders, in einem weggetretenen, willenlosen oder zombifizierten Zustand.
Diese Vorurteile rühren von einer Jahrmarktsmäßigen Zurschaustellung von Hypnose durch Showhypnotiseure, die das ganze Thema in der breiten öffentlichen Wahrnehmung in Veruf gebracht haben. Die Möglichkeiten und Chancen veränderter Bewusstseinzustände werden aber z.B. in der klinischen Hypnose bereits seit Jahrzehnten äußerst erfolgreich genutzt.

Die messbare Gehirnwellentätigkeit verläuft nämlich in Amplituden von erhöhter Aufmerksamkeit (Stress, Aufregung) bis zu entspannten Zuständen (z.B. Tiefschlaf, Trancen) Das Bewusstsein pendelt also übergangslos zwischen den verschiedenen Stadien und kann z.B. beim Träumen auf sonst nicht zugängliche Inhalte unseres Seelenlebens zurückgreifen. Aber eben nicht nur beim Träumen, sondern kreative, intelligene, phantasievolle Ressourcen des UB's sind auch im Wachbewusstsein present und zugänglich, u.a. auch beim Musizieren, mal mehr, mal weniger. :-)
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*EINLEITUNG* 01 Dez 2005 19:31 #8386

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@max:
Genau Dein letzter Beitrag hier, genau dieser Beitrag führt uns zu der gesuchten Methode.

Und so etwas kann man trainieren: Ich zB. sehe aus dem Fenster, andere hören auf die Begleitmusik, wo immer die auch herkommen mag und dabei kann es auch sein, dass diese "Zuhörer" die Augen zumachen, um die anderen Musiker besser hören zu können.
Aber sie hören NICHT auf sich selbst, glaube ich.

Erinnert Euch bitte, ob Ihr in solchen "Gänsehaut-Momenten" auf Euch selbst oder auf etwas ganz Anderes achtetet ...

Wie lenktet Ihr Euch ab, als das passierte?

Viele Grüße!
Björn
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*EINLEITUNG* 30 Jan 2006 21:43 #13703

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Ich bin ein Anfänger.. aber mir fällt es viel leichter zu spielen wenn ich in meinem Zimmer das Licht ausmache ein paar Minuten zur Ruhe komme und dann versuche an Gefühle zu denken. Ich find es hört sich gut an.. es sind halt Töne aus meinem Kopf. Wenn ich an Krieg denke dann spiel ich halt was mir dazu einfällt.
Naja... leider kommen egal ob man jetzt von noten spielt oder halt aus seinem gefühl raus immer nach spätestens 15 min die nachbarn. (Das schwere los eines armen Schülers ;) Meinen Eltern allerdings gefällt das was ich spiel)
Wie alles andere erblüht unser Leben, auch nur durch den Wechsel von Sonne und Regen.
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