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THEMA: Klingend greifen lernen - bringt's das?

Klingend greifen lernen - bringt's das? 15 Dez 2007 22:23 #48782

  • Raggae
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Ich weiß leider nicht, wie ich es besser beschreiben soll als mit "klingend greifen".

Wenn ich ein klingend Bb spielen will, muss ich beim Tenor ja C greifen. Und deshalb ich immer extra Noten in Bb. Das nervt immer dann ziemlich, wenn ich deshalb noch mal viel Geld für Bb-Noten ausgeben muss, die ich schon in C habe und wenn es gar keine Bb-Noten gibt, was leider oft genug der Fall ist. Mit Eb-Noten sieht es anscheinend sogar noch schlechter aus. Und schleppen muss man die Noten ja auch noch. Und sie nehmen Regalplatz weg, und und und ...

Würde es deshalb nicht auch Sinn machen, die Sax-Griffe in klingend zu lernen? Also so, dass ich statt dem gegriffenen C eben lerne, dass das in Wirklichkeit Bb ist? Der Nachteil wäre natürlich, dass der Wechsel zwischen Bb und Eb dann nicht mehr so leicht wäre. Aber dafür könnte ich nach ganz normalen Noten spielen ohne vom Blatt transponieren zu müssen.

Was meint Ihr dazu? Was sind noch Vor- und Nachteile?

EDIT:

Für alle, die über die Suchfunktion hierher gefunden haben und sich jetzt nicht durch den gesamten Thread lesen wollen, hier eine systematische Zusammenfassung der Vor- und Nachteile:

Transponiert greifen

Vorteile:
  • Wenn man ein Saxophon in Bb und eins in Eb spielt oder auch C-Melody, kann man bei allen gleich greifen.
  • Die Kommunikation mit anderen Saxern (was Griffe angeht) fällt leichter. (Z.B. kann man nach Sax-Noten spielen. Manche Noten bekommt man ja nur transponiert.)
  • Man kann leichter in ner Bläser-Band spielen.

Nachteile:
  • Die Kommunikation mit Saxern, die ein anderes Sax spielen (also Sopran, Alt, C-Melody, Tenor, Bariton) fällt schwerer, wenn es um klingende Töne und nicht um Griffe geht, weil jeder dann erst transponieren muss.
  • Die Kommunikation mit klingend spielenden Musikern (Keyboarder, Gitarristen, ...) wird schwerer. Die Umdenkarbeit wird vom Saxer erwartet.
  • Man hat zwei bis drei Kreuze mehr als die klingend spielenden Musiker.
  • Man muss transponierte Noten kaufen. (... die es aber oft gar nicht gibt.)
  • Alternativ kann man auch selbst schriftlich transponieren, was aber viel Arbeit ist und nicht ad hoc geht.
  • Alternativ kann man im Kopf transponieren lernen, was sehr gut ist, wenn man nicht nur in eine Tonart transponieren lernt, sondern in alle 12. Wenn man aber nur von klingend in Bb bzw. Eb transponiert, läuft es praktisch auf das gleiche heraus wie klingend greifen zu lernen.
  • Wenn man schon C-Noten hat, nehmen die zusätzlichen Noten Platz weg und müssen extra geordnet und geschleppt werden.


Klingend greifen

Vorteile:
  • Es erklingt der Ton, den man greift. ("Ein g ist ein g ist ein g.")
  • Auf dem Stimmgerät wird der Ton angezeigt, den man greift.
  • Man braucht keine neuen Noten zu kaufen, wenn man C-Noten hat. (Und keine extra Noten für jedes anders transponierende Sax.)
  • Man braucht keine extra Noten zu schleppen.
  • Die Kommunikation mit klingend spielenden Musikern wird leichter.
  • Wenn man selbst noch ein klingend gespieltes Instrument spielt, wird die Kommunikation mit einem selbst leichter.
  • Man kann leichter in ner "normalen" Band spielen.

Nachteile:
  • Die Kommunikation mit anderen Saxern (Sax-Noten, Sax-Lehrer, Sax-Schule, Saxwelt-Workshop ...) wird schwerer.
  • Um in ner Bläser-Band mitspielen zu können, müsste man erst transponieren.
  • Wenn man verschieden transponierende Sax spielt, muss man mehrere verschiedene Griffweisen lernen.
  • C-Noten sind klanglich nicht fürs Sax optimiert. (Manchmal ist es notwendig und/oder würde besser klingen, eine Oktave höher zu spielen.)
Kaufst du noch oder spielst du schon?

Tenor: YTS 62C, McHeinlein 9*, Rigotti Queen 2,5
Sopran: Cannonball Big Bell Stone Curved, Steamer, Rigotti Queens 2,5
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Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 15 Dez 2007 23:15 #48785

  • Livia
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Wie wärs damit:
Du lernst transponierend greifen - als Eb wenn ein Eb dasteht, aber was anderes klingt.
Noch dazu lernst du, im Kopf zu transponieren. Das heißt: Du hast z.B. ein C stehen, also denkst du eine Note nach oben, D, und spielst diese. Das trainiert noch dazu den Kopf.
Dann kannst du alles von jeder Tonart transponieren, aber auch Bb Noten spielen.
Wenn du ein Stück in CDur hast, denkst du dir das Stück in DDur, gehst also immer eine Sekunde höher, als dasteht und beachtest das Fis und Cis. Sehr spannend wirds dann mit Zufallszeichen (also in CDur z.B. mal ein Fis, das wird dann zum Gis).

Fang mit langsamen Stücken an, die du im Kopf transponierst. Später kannste auch in jede Tonleiter transponieren und zu schwereren Stücken übergehen.
Du kannst diese Übung auch mit Longtones kombinieren. Ein ganz langsames Stück nehmen, es klingend spielen, am besten mit Metronom, weil man bei langsamen Stücken dazu neigt, das Tempo zu variieren. Die Langsamkeit im Stück kommt meistens allein davon, dass man transponiert ;-), die Verführung, schneller zu spielen, entfällt also.
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Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 15 Dez 2007 23:19 #48786

  • LamaGeli
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Moin,

ich mach das so, nach den klingenden Tönen greifen.

Die Vorteile: bessere Kommunikation mit Pianisten, Gitarristen u.s.w.

Die Nachteile: schlechtere Kommunikation mit anderen Saxophonisten.

Gruß
Geli
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Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 16 Dez 2007 00:32 #48791

  • saxclamus
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Hallo,

LamaGeli schrieb:
Die Nachteile: schlechtere Kommunikation mit anderen Saxophonisten.

... und mit fast allem Notenmaterial, das von "nicht klingend" ausgeht.

Bei "transponierenden Instrumentalisten" wird halt immer mehr Umdenkarbeit erwartet. >:D

Gerade bei Gitarristen oft erlebt..."unsere Tonart ist richtig, wer mitspielen will muss umdenken!"

Heißt beim Eb - Alt dann oft C#...F#...B(H) ... :-s

Ist so, wird sich wohl auch so bald nicht ändern ...bleibt uns "Bb und Eb -lern" wohl nur, die Kreuze auf uns zu nehmen und den Kram bereitzuhalten.

Grüße an alle

saxclamus



Vertrauen in die Lernförderung durch den Schlaf schafft Zuversicht auch beim Üben am Detail.(Rezept 39 aus "Einfach Üben" v. Gerhard Mantel

Nur wer nichts tut kann auch nichts falsch machen.
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Reeds-Shop

Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 16 Dez 2007 00:47 #48792

  • Freelancer
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Boah, eine Frage dieser Art lese ich hier min. zum 3. mal. Wenn die Suchfunktion besser wäre, würde ich die jetzt raussuchen.
Aber immer wieder muß ich den Kopf schütteln.
Klar nervt das, wenn C-Noten da liegen, jedoch das Saxophone und andere Instrumente transponierend sind, macht Sinn, und das ist über jeden Zweifeln von Anfängern erhaben.
Jegliche Literatur für Sax usw ist transponiert notiert, jeder der nicht nur seinem Zimmer üben will, oder nur nach Gehör spielt, sondern auch in einem Ensemble spielen, muß diese transponierten Noten Lesen können.
Wenn man jedoch ein bissle mehr Sax spielt, sollte man jedoch auch wie Liv bereits erwähnte aus dem Kopf transponieren können (Also C-stimme liegt, aber trozdem transponiert spielen)
Tja, Gitaristen sind wirklich Kreuzlastig, aber man kann sich ja einigen, und die BluesSkala sollte man eh in allen Tonarten können.
Und wenn man mit Gitarristen, Pianisten usw spricht, muß man als saxist umdenken.
Es gibt wahrlich schwereres.
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Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 16 Dez 2007 09:26 #48796

  • smatjes
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@Free

Mir geht es ähnlich ich muss immer wieder den Kopf schütteln über die eine oder andere deiner Äußerungen. >:(

Ich geb"s auf! Wie oft habe ich dir gesagt schalte dein Hirn ein bevor du schreibst. Du schreibst mal wieder absoluten Müll und stellst diesen als das einzig wahre Wahrheit hin, dabei sprichst du wieder mal einer ganzen Reihe Leute pauschal ihr Können ab. >:D

Und wenn und sie zum Dritten mal ließt und dich das nervt dann zwingt dich keiner darauf zu antworten. Lass es doch einfach mal.

Natürlich geht es auch klingend das Saxophon zu lernen. Es ist hier und da schwieriger in der Kommunikation aber natürlich ist es machbar. Somit ist es eben nicht "über jeden Zweifel erhaben" und hat auch hier und da seine Vorteile. So ein Quatsch habe ich hier zuletzt von einem gewissen Weißblechbehältnisaufmachgerät immer wieder gehört. Auch über alles erhaben und das einzig richtige predigend und sich als alleinigen wahren Meister ansehend durch die Weltgeschichte stolpernd.
Bevor du anderen Leuten nachplapperst was diese predigen, bilde dir eine eigene Meinung und kennzeichne diese auch als solche evtl. sogar als eigene Erfahrung (was der Idealfall wäre aber leider wohl kaum immer möglich ist) und nicht was du mal jemanden gehört sagen hast.

Möchtest du über meinen kleinen Ausritt ins persönliche weiterdiskutieren , bitte per Mail, PM oder meinetwegen auch in einem anderen Thread unter off Topic.


Zurück zum Thema!

Ich selber kenne Leute die es so und nicht anders machen und das nicht schlecht, ja ich würde sogar sagen recht gut, soweit ich das beurteilen kann.

Jepp, natürlich geht es auch klingend zu lernen. Das erleichtert einem auf jeden Fall den Einstieg und man ist nicht mit dem Transponieren auch noch belastet. Möchte man aber später Saxnoten benutzen muss man dann wieder umdenken. Hat man aber große Probleme und hält das Transponieren sehr auf, dann kann es für den Einzelnen die bessere Methode sein. Denn jeder Mensch hat ja bekanntlich seine eigene Methode wie er am besten lernt. Diese Methode erleichtert aber ungemein die Kommunikation mit Gitaristen und Pianisten wie Geli schon erwähnte.

Gruß
Smatjes
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Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 16 Dez 2007 10:18 #48797

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Also, ich sehe jetzt drei Alternativen:

1. Transponierte Noten kaufen. Kostet Geld und Platz im Regal, ist aber die einzige Möglichkeit, wenn es um reine Bläser-Stücke geht, weil es die nur transponiert gibt.

2. Klingend greifen statt transponiert. Macht 1. überflüssig, außer bei reinen Bläser-Noten. Erleichtert die Kommunikation mit Instrumentalisten die nach klingend notierten Noten spielen, erschwert aber die Kommunikation mit Saxern, wenn man nicht auch transponiert greifen kann. (Kann ich ja schon.) Erspart zwei bis drei Kreuze.

3. Im Kopf transponieren. Macht 1. und 2. überflüssig. Bietet die meisten Möglichkeiten. Im Prinzip ist es dann auch egal, ob man klingend oder transponiert greift, weil man das dann ja einfach noch mal weiter transponieren kann.

Am Vorteilhaftesten erscheint mir gerade eine Kombination aus 2. und 3.: Im Kopf zu transponieren ist sozusagen der Königsweg und eröffnet die meisten Möglichkeiten. Und das Problem, das Saxclamus angesprochen hat, kenne ich auch: Als Gitarrist liebe ich natürlich einen einfachen Rock"n"Roll in E. Als Saxer fluche ich darüber. Und wenn ich jetzt noch Alt oder Bari spielen würde und nicht Tenor, würde ich noch viel mehr fluchen. Also erspare ich mir Kreuze, wenn ich klingend greifen lerne und habe dazu noch die anderen Vorteile. Im Kopf transponieren zu können wiederum ermöglicht darüber hinaus z.B. noch diese tollen Steigerungen in Halbton-Schritten.



@Freelancer: Ich finde, Du schreibst oft gute Sachen, aber Du nervst dabei auch oft mit der unfreundlichen und/oder arroganten Art, WIE Du sie schreibst. Da könntest Du noch was verbessern.
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Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 16 Dez 2007 10:22 #48798

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Moin !

Wenn man sich dazu entschließt, aus welchen Gründen auch immer, nur ein Eb oder Bb Instrument zu spielen, dann kann man durchaus nur klingend greifen/spielen!

Spielt man z.B. ein Tenor, dann kann man eben auch C-Melody und jedes weitere Bb und C Instrument!

Wer alle Baureihen der Saxophone nach Noten spielen möchte, kommt leider nicht drum rum!

Gleichwohl ist so manche Improvisation, auch von Profis wild daher gedudelt, mit der Frage verbunden, `Ob er das noch mal wiederholen kann`?

Ganz extrem in dem Video-Spot, wo Sandra Maischberger einen Jazz Saxophonisten zuhört, und sie die wilden Läufe mit dem Schlusskommentar ergänzt, `sind sie sicher dass das richtig war`?

Eines ist jedoch sicher, die `Figuren Spieler` oder `klingenden Spieler` sind anders mit ihrem Instrument verbunden!

Das Paradebeispiel ist Ben Webster, er konnte transponieren, sogar Stücke für ganze Orchester schreiben, aber empfand es als hinderlich!

LG Hans

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Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 16 Dez 2007 10:48 #48799

  • ZMann
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Es gibt wohl kaum ein Thema, zu dem ich eine so unversöhnliche Meinung habe wie zum Thema "klingend oder transponierend?". Klingend natürlich, und nur klingend. Alles andere ist doch völliger Mumpitz. Gestern Abend beim Kölner Treffen hatten wir den Fall wieder. "Die Tenorleute müssen die Bluestonleiter dann in x, die Altisten in y und die Sopranisten in z spielen," lautete jedesmal die Ansage. Die Altisten schauten dann ins Eb-Realbook, die Tenoristen ... usw. Was ein Wahnsinn!!! Es war ein Blues in F, Punkt. Dieses "Von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge-Gedönse" - was soll das? Ein g ist ein g ist ein g. Stattdessen heißt es "ein g ist g, aber ich tue jetzt so, als wärs ein f". Einfach irre. Es ist, als würden mir Bleikugeln um die Fußgelenke gelegt und ich würde mich irgendwann damit abfinden, weil es so tolle Argumente dafür finde. Eines der Argumente ist, dass Verlagsindustrie für ein und dasselbe Stück drei verschiedene Ausgaben produzieren kann, herzlichen Glückwunsch.
Ganz extrem in dem Video-Spot, wo Sandra Maischberger einen Jazz Saxophonisten zuhört, und sie die wilden Läufe mit dem Schlusskommentar ergänzt, `sind sie sicher dass das richtig war`?
Kannst Du Dich noch daran erinnern, HWP, um welchen Saxophonisten es da ging?
Keep it stupid and simple!
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Re: Klingend greifen lernen - bringt's das? 16 Dez 2007 11:15 #48801

  • LamaGeli
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@Raggae,

<<Als Gitarrist liebe ich natürlich einen einfachen Rock"n"Roll in E. Als Saxer fluche ich darüber. >>

Aber wieso denn, wer spielt denn Rock´n Roll nach Noten?
:-)

Gruß
Geli
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