Hallo,
ich spiele schon seit ein paar Jährchen Alt- und Sopransax, so mittleres Amateur-Niveau; hab schon in Big Bands, einer (extrem unerfolgreichen) Tanzmusikkapelle, verschiedenen Musikvereinen und zwei Saxophon-Quartetts mitgespielt. Ging alles ganz gut, nur eines geht gar nicht: Improvisieren!! Habe nicht den geringsten Bezug dazu, und wenn ich sehe, dass in irgendwelchen Noten plötzlich nur Harmonie-Bezeichnungen und "ad lib." steht, ist es aus.

Daher die Frage: Wie kann man das lernen? Kann man das überhaupt lernen oder muss man das sozusagen "haben"?? Freue mich über jeden Tip.

Cheers,
u.

(Ach, und bitte net so extrem draufhauen wenn das Thema schon 10^6 mal abgehandelt wurde; bin neu hier und kenne mich noch net so aus)

hi Cheers,

zunächst einmal ist es zum erlernen der Improvisation sehr von Nutzen, wenn du die verschiedenen Tonleitern und einige der dazu gehörenden Skalen in dein tägliches Übungsprogramm mit aufnimmst. Die sorgen dafür, dass du dich in den Tonarten sicher bewegen kannst. Eine wichtige Grundlage zur Impro.

Zum Erreichen dieses Ziels kann ich dir zwei Literaturen empfehlen.
1. Tonleliter-Übungen für Saxophone
ART-Music,Verlag
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2. Magic Tones - schneller und leichter zur Improvisation von Paul L. Schütt incl. CD
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder
www.artist-ahead.de

Hilft dir hoffentlich weiter.

Danke Rolf,

war eh' schon auf der Suche nach ein paar vernünftigen Etüden-Sammlungen, ich schau mir deine Empfehlungen mal an.

u.

Moin Moin,

mein Tip ist immer, bloß nicht soviel auswendig lernen. Wenn Du langsam anfängst und die Play Alongs z.B. von J. Aebersold hörst, dann einfach mal ausprobieren welche Töne passen und dann mit der Zeit neue Melodien ausdenken. Lass Dich nicht in feste Konzepte drängen. Ich habe Jahre gebraucht um ein wenig zu improvisieren. Der größte Feind ist aber immer die Angst sich zu blamieren. Das beste Mittel ist einfach unter gleichgesinnten (z.B. auf dem Workshop) einfach zu spielen und zu probieren. Irgendwann platz der Knoten uns es läuft.
Also schnell bei Smatty anmelden und Du bist einen großen Schritt weiter.

Gruß Nando

moin Nando,

... jeder macht es natürlich auf seine Art, aber ich denke, hättest du dich vorher etwas mehr mit den Grundlagen befasst und nicht einfach nur drauf los gedudelt, dann hättest du nicht Jahre, sondern höchsten ein paar Monate, in leichtere Fällen sogar nur ein paar Wochen gebraucht, um sinnvoll zu improvisieren.

Es macht wirklich Sinn, die Grundlagen zu erlernen. Eine Basis zu beherrschen vermittelt dem Spieler Sicherheit.

Ich habe bei solchen Sassions, wo einfach nur drauf los getrötet wird, mal reingehört - da habe ich aber schnell das laufen bekommen. Das hatte mit Musik nun wirklich nicht viel zu tun - eher mit "Krach machen" unter dem Thema - je lauter, umso besser.

Zumindest mir macht das musizieren auf diese Art keinen Spass - aber, jeder wie er mag.


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<em>editiert von: Musikus12, 03.03.2006, 11:27 Uhr</em><!-- end editby -->

"
Ich habe bei solchen Sassions, wo einfach nur drauf los getrötet wird, mal reingehört - da habe ich aber schnell das laufen bekommen. Das hatte mit Musik nun wirklich nicht viel zu tun - eher mit "Krach machen" unter dem Thema - je lauter, umso besser."


Uhhh das ist aber böse..
Ich liebe jammen.. es macht einfach riesen Spass und manchmal kommen auch wirklich gute Sachen dabei raus.
Aber was machst du wenn du keine Noten hast und keine Skalen? Spielst du dann gar nicht..
Ich nimm zbsp mein Sax mit aufs Kids Zeltlager.. bin zwar betreuer aber ich werd auch versuchen die so zu unterhalten.

@musikus,

sicherlich spielen die Grundlagen eine Rolle, aber sie sollten keine dominante, übergeordnete Rolle spielen. Du kannst mir schon glauben, das ich auch Grundlagen gelernt habe und nicht erst seit gestern. Ich bin schon eine ganze Weile dabei und sehe immer wieder verkrampfte Saxer die in Panik verfallen, wenn mal nicht alles nach "Dapper und Konsorten" läuft, sondern mal eben so die Tonart geändert wird oder spontan ein harmonisches Tenorduett "Altobesuch" bekommt und die Session genauso schnell zuende ist, weil sich alle fragend ansehen.
Nichts gegen Theorie, die muß schon sein,a ber geht doch bitte nicht alle so hoch wissenschftlich
an dieses Thema ran. Improvisieren heißt meiner Meinung auch mal für eine Überraschung gutzu sein und interaktiv aus dem Bauch raus zu Antworten.
beim letzten Norlichttreffen gab es einige Situationen die man sicherlich auch Theoretisch hätte lösen können. Haben wir aber nicht gemacht und die Aufnahme die Hans von uns allen gemacht hat ist sicherlich auch kein getröte.

Gruß aus dem sonnigen lockeren Norden
Nando

Hallo und Herzlich Willkomen auf Saxwelt,uduun !

Jo Paul,
ganz Deiner Meinung!

Musikus, also ich kann auch nicht bestätigen, dass das Improvisieren höchstens ein paar Wochen dauert. Keine Ahnung, wie Du das anstellst, würde mich ja mal interessieren. Klingt ja wirklich ganz schön abwertend, was Du über Sessions sagst, damit schürst Du doch die Angst vorm Blamieren, die nando beschrieb.
Ich finde Jammen unter Anfängern richtig und wichtig, besser kann man es nicht lernen. Dass das am Anfang noch nicht wie bei Profis klingt ist doch selbstverständlich. Grundlagen zu besitzen ist zweiflesfrei wichtig, jedoch sollte es nicht vor den Improvisations-Ausprobier-Übungen abhalten, man kann super beides miteinander verbinden.
Jetzt ein zum Tip für uduun: Kann mich nando nur anschliessen, die Play Alongs z.B. von J. Aebersold sind wirklich sehr gut geeignet. Du hast ein Thema wie z.B. Summertime und die dazugehörigen Skalen. Das mi dem Austoben ist ja immer so ne Sache. Meine Empfehlung fürs Improvisieren: Hau Dir das Thema rauf und fange an, es zu Umspielen - ein paar andere Töne, Rhythmusveränderunugen; bei jeder Wiederholung ein bisschen mehr oder wieder weniger, je nach dem, wie Du Dich wohlfühlst. So entsteht ganz schnell eine eigene Impro und es macht sau-viel Spass
Erzähl mal, wie es läuft und nur keine Scheu zu fragen, wenn Du Probleme hast, egal, ob es den Threat schon gibt oder nicht

Viele Grüße, Steffi

hi Paulchen,

das war keineswegs böse gemeint - es hat halt jeder seine eigene Vorstellung von Musik. Und einfach nur drauf rumtröten des Lärms wegen, gehört für mich nun mal nicht dazu.
Aber bloß weil wir diesbzgl. unterschiedlicher Meinung sind, muss nicht gleich Böswilligkeit unterstellt werden.

Ist halt einfach meine Meinung. Ich bin davon überzeugt, dass meine Musik auch nicht jeder hören mag - na und!!

... ich rede ja auch nicht von Theorie - meine Devise ist und war schon immer - learning by doing.

Nichts anderes mache ich bei meinen Schülern. Die lernen auch Theorie, aber nur durch direkte Umssetzung im Instrument. Dann bleibt es auch haften.

... genau so sehe ich das auch - allerdings ohne das Wissen darüber, welche Töne z.B. zu einer A-dur Tonleiter gehören, endet diese Art der Improvisation im Chaos.

Naja, es gibt ja Leute, die Free-Jazz mögen - ich sag - jedem das seine.