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THEMA: Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen

Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 12 Dez 2005 16:38 #9289

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Eines meiner ersten Saxophone war ein B&S Altsaxophon der Serie 2001 in Schwarznickel. Ich hatte es damals mit Yamahas middle class 475 und 62 verglichen und fand das 2001 von B&S besser.
In den letzten Wochen hab ich mir wieder Saxophone angeschaut und gespielt, diesmal Tenorsaxophone. Irgendwie kam mir da der Name B&S wieder in den Sinn und ich habe ein bisschen versucht, rauszukriegen, ob es noch B&S Saxophone gibt. Sander zB bietet immer noch Saxophone von B&S an, das Medusa und das 2001 und kann auch liefern. Irgendwie merkwürdig, die Saxophone werden schon einige Zeit nicht mehr gebaut, aber sind immer noch lieferbar. Haben die soviel auf Halde gebaut, oder ist was an dem Gerücht dran, daß die tools irgendwo anders (Russland, Polen, Taiwan, Rotchina sind im Gespräch) wieder aufgebaut sind und munter produzieren.

Aber es kommt noch doller, in Amerika werden von wwbw und music123 stencils der 2001 Linie angeboten (Guardala, Allora, Chicago Jazz, Courtois) zu einem um 50 % reduzierten Preis (~1500 Dollar). Das wär ja garnicht so interessant wenn da nicht einige Leute in den USA behaupten würden, daß diese Saxophone dem Selmer mk VI am nächsten kämen,zB: The Allora is yet another "stencil" from the great German B&S company. Guardala, Courtois, Medusa and Chicago Jazz are all the same saxes from B&S. I have owned a Chicago Jazz tenor and the Allora is identical in construction. These are GREAT tenors and will compete with any pro horn available for much less money. The keywork is really precise and comfortable. Tone is big and very flexible. It will do anything you want. They should put up some better pics. Mine is finished in a very nice deep gold lacquer and has a nicely engraved bell. They don't show this model very well in the ads. What really matters is the sound and this horn really has a big, complex tone. Easy altissimo. Popping' low end. Subtle or powerful at your command. I have played many vintage saxes and all the current pro stuff from the big names. The Allora is quality German craftsmanship for a Taiwan price. Great horn, great value.".

Also wer jetzt ein Horn sucht und risikobereit ist macht hier vielleicht ein Schnäppchen? :evil:
Wächst denn das Gras schneller, wenn man daran zieht?
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 13 Dez 2005 09:18 #9358

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Hi Bloozer und alle,

ich habe bei B&S nachgefragt und prompt antwort erhalten.

Dazu aber später mehr, da ich noch mit Herrn König telefonieren werde. Soviel vorweg, B&S produziert noch Saxophone.

Gruß
Smatjes
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 13 Dez 2005 17:01 #9406

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So,

während des Telefonates war her König spontan zu einem Interview bereit. Wie immer gibt es bei Gerüchten irgendwo ein wahren Kern. Dabei entfernen sich oft genug aber der Kern und das Gerücht ein Stück weit voneinander.

Hier nun das von mir geführte Interview.

http://saxwelt.de/index.php?module=ContentExpress&func=display&btitle=CE&mid=&ceid=571
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 13 Dez 2005 17:39 #9411

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Chapeau, Herr Administrator, das nenne ich Service.

Tolles Interview aber miese Aussichten für die Zukunft, leider.

Danke smatjes

<!-- editby -->

<em>editiert von: ppue, 13.12.2005, 17:39 Uhr</em><!-- end editby -->
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 13 Dez 2005 19:03 #9419

  • max
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Ich finde, das Dilemma fängt schon beim Namen an. B&S. Klingt irgendwie nicht sexy. Und wenn ich auf die Webseite schaue, sehe ich nur kleine Bildchen mit sehr wenig Informationen. Verkaufen sich die Leute denn überhaupt richtig?

Schaun wir mal, wie geschickt andere Firmen an Ihre Corporate Identity feilen: Keilwerth mit seinem "Made in Germany". Oder Selmer mit Ihrer Historie. Alles geschickte Strategien.
Und B&S? Qualitativ absolut gleichwertig und überzeugend. Das Medusa ist ein absolut geiles Saxophon, kann vom Finish und der Gravur her begeistern. Aber befindet sich fast außerhalb der Wahrnehmung. Da haben wir nun ein deutsches Topprodukt, aber es ist irgendwie nicht am Markt präsent!?

Ich glaube, die Firma lebt noch nach der traditionellen Vorstellung, das Qualität überzeugt und sich schon irgendwie verkaufen wird. Und das...kann man ja heutzutage wohl ad acta legen. Oder.
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 13 Dez 2005 21:59 #9441

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Ich glaube wiederum, dass diese Strategie nicht die schlechteste ist.
Die Vorrichtungen und alles Drumherum bleibt bestehen, das Know-How auch. Das alles frisst kein Brot.
In der jetzigen Zeit viel und teuere Werbung zu machen, kostet ein Schweine-Geld, ist JETZT nahezu wirkungslos und kann das Unternehmen durchaus in die Pleite rutschen lassen.

Klar, die Webseiten kann und sollte jeder besser gestalten lassen und das muss auch nicht zu teuer sein. Das sieht man hier an saxwelt, oder?!

Aber noch ein Aspekt:
Das Gerücht, dass es "bald nix mehr vom Guten gibt" hat (bei mir) eine Art Kaufreiz angeregt. Warum sollte das nicht anderen Leuten ähnlich gehen?

Lieber Smatjes,
auch von mir danke für Dein Engagement! Du handelst wie ein Profi-Journalist und ich glaube, dass sich das nicht nur für uns Mitgleider hier, sondern auch irgendwann mal für Dich auszahlen wird.
Nun heule nicht auf und frage nicht: "Wann denn endlich?!?"

Wann, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass es so kommen wird.
Ich weiß auch nicht, woher das dann kommen wird. Meistens kommt es aus einer Ecke, aus der man gar nichts vermutete.
Und ich weiß: Das ist eine Art Gesetzmäßigkeit und sie erfüllt sich meistens dann, wenn man schon aufgeben will.

Also, fahr immer schön vorsichtig und bleib uns erhalten!

Viele Grüße!
Björn
Mir fällt kein schlauer Spruch ein ...
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 13 Dez 2005 22:03 #9443

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Nun als Vertrieb wurde mir Arnold Stoelzel genannt und Herr König erwähnte auch das sie kein Marketing betreiben sondern eben Hersteller sind.

Ich denke max hat absolut recht. Das ist sicherlich auch ein Aspekt.
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 13 Dez 2005 22:07 #9445

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Hi Smatjes,
tolle Sache dieses Interview. Jedenfalls weiß man jetzt, woran man ist. Die Marke B&S mit all ihren stencils scheint in Raten unterzugehen. Ich würde am liebsten mal diesen Großhändler besuchen und die Saxophone ausprobieren und mir eins sichern.
Wächst denn das Gras schneller, wenn man daran zieht?
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 14 Dez 2005 07:10 #9447

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Das Problem ist doch, dass die B&S Saxophone schlicht nicht auf dem deutschen Markt vorhanden sind.Habe mich mal für die Medusas interessiert. Nach zahlreichen Anrufen in Geschäften und beim Vertrieb habe ich irgendwann mal aufgegeben.
Es waren schlicht nie welche zum testen verfügbar!
Immer die lapidare Auskunft: "Das können wir gerne für Sie bestellen, aber dann müssen Sie es auch kaufen".
Dabei wäre es doch sicher kein Problem, verschiedene Händler mal mit Modellen mit unterschiedlichem Finish auszustatten, denn wenn jemand zum Saxhändler seines Vertrauens geht, dann wird er sich ein Sax aus den vorhandenen Modellen aussuchen, ausprobieren und bei Gefallen kaufen.
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Die traurige Geschichte von B&S Saxophonen 15 Dez 2005 11:46 #9566

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Sehe ich anders als Row: Ich würde bei einer angestrebten Zahl von 1500 Einheiten die Flucht nach vorne antreten.

Keinen Rückzug auf billigere Modelle. Das können Chinesen und Koreaner sowieso besser. In deren Segment sind die eh unschlagbar. Die Situation, das sich Top-Hersteller auf Schüler-Modelle zurückziehen hatten wir schon mal mit den bekannten Ergebnissen. Es hat nichts gebracht. Aber in den 60er Jahren in USA gab es auch kaum nen Markt mehr für Saxophone.

Das ist heute anders. Sehen wir doch mal klar: Für das Hobby Saxophon ist heute in D genügend Geld da. Da sind viele "Late Bloomers", die sich Ihren Traum erfüllen vom Sax-Spielen, in den besten Jahren, gut verdienend und die auch was ausgeben können. Was kaufen sich diese Leute, wenn Sie sich ein gutes Instrument zulegen wollen? Nun, z.B. ein Keilwerth SX-90R. Warum sollten die sich nicht auch für ein Medusa interessieren?

Und ich glaube nicht, das die dazu einen Riesenetat brauchen. Eine breite Streeung ist nicht notwendig, eher ein Umbau. Weil die Informationskanäle anders fließen. Und natürlich was michat sagt: Es ist ein Unding, das man nirgendwo so ein Teil probieren kann. Das wäre der erste Punkt zum ansetzen.

Die Leute müssen wissen, das sich da hinter den sieben Bergen noch eine feine, kleine Manufaktur befindet, die in Handarbeit exklusive Saxophone herstellt. Anfänger-Modelle raus. Edel-Image. Nur vom Feinsten. Weil Sie's können. Nur professionellste Qualität. Wie gesagt, wir reden von 1500Stück weltweit. Und die würde ich mir im Top-Segment holen, weil da noch die Luft ist.

Es gibt eine ganze Reihe von Traditionsunternehmen, die sich gehäutet haben und aus Ihren vermeintlich größten Handikaps jetzt Vorteile schlagen. Zwei Beispiele fallen mir jetzt gerade ein: Porsche und Robbe&Berking.

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