Immerschraub schrieb:
Man kann vielleicht nicht beurteilen, ob ein Sax gut ist, man kam aber sehr wohl entscheiden ob einem der Klang gefällt. Und fast egal welche Vintage- Kanne man spielt, der Unterschied zu einem Mainstream-Sax wird enorm sein.
Bei meinem Umstieg (Aufstieg) vom Yamaha auf ein Eugen Schuster, haben sich für mich klanglich Welten eröffnet. Nach meiner Meinung steigert ein geil klingendes Sax, auch wenn man es im Anfang vl. nicht ganz so einfach hat mit der Intonation, die Spielfreude gewaltig.

Lg Volker

" Volli" schrieb: (Auszug) "Bei meinem Umstieg (Aufstieg) vom Yamaha auf ein Eugen Schuster, haben sich für mich klanglich Welten eröffnet. Nach meiner Meinung steigert ein geil klingendes Sax, auch wenn man es im Anfang vl. nicht ganz so einfach hat mit der Intonation, die Spielfreude gewaltig.
Lg Volker

Beim suchen habe ich gefunden: "Eugen Schuster stellte von 1937 bis ca. 1950 in Markneukirchen Saxophone der Marke Aristokrat und Majestic her."

Aber zum Thema:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit solch einer alten Kanne glücklich werden kann.
In meinem Besitz war ein Keilwerth Alto-Sax Baujahr 1934.
Nicht dass das schlecht war,der Klang war gut aber es war schlecht zu greifen.
Die Entwicklung der Saxophone hat unheimlich viel gebracht, wäre also Eurer Meinung nach unnütz gewesen.
Wenn man es so sieht wie Oldie-Motorradsammler kann ich es verstehen.
Steht mal jeden Abend 5 Stunden auf der Bühne. Du denkst, ein Elefant hat Dir auf den linken Daumen getreten. Das berufliche benutzen einer solch alten Rübe grenzt an Selbstverstümmelung, Aua!
Lässt Du Dir einen neuen Daumenhalter anbauen, wird das Ding total wertlos.

Ich bin glücklich über mein neues Saxophon und das klingt!
Ein Vintage gehört in den Glasschrank (jede Woche immer schön abstauben)
Beste Grüsse
Otto
Anhang: mein Keilwerth



Den Klang könnt Ihr hier hören:

Hallo Otto,

ich finde Du gehst gar nicht auf meine Aussage ein! Ich geb Dir recht, wenn es vom Golf 1 zum Golf 7 keine Entwicklung gegeben hätte, hätte man etwas falsch gemacht. Trotzdem waren Generationen mit dem Golf 1 zufrieden. Und um bei Deinem Vergleich zu bleiben, setzt Dich mal auf eine Honda 750 Four von 1965. Du wirst kein modernes Motorrad mit so einem Sound finden.

Genau so haben Generationen auf den "alten Kannen" gespielt und haben den Saxsound geprägt und entwickelt. Diese Leute sind doch auch damit klar gekommen? Die Saxe können also sooo schlecht nicht gewesen sein.

Jeder sollte das spielen was einem Spass macht. Das eine oder das andere schlecht zu machen finde ich nicht richtig.

Lg Volker

Hallo "Volli", Du hast geschrieben: "Jeder sollte das spielen was einem Spass macht. Das eine oder das andere schlecht zu machen finde ich nicht richtig."


Volker!
Ich habe ja gesagt, die sind gut.
Die Neuen sind aber tausendmal besser.
Zum daheim rumgurken reicht das allemal - aber, wie schon gesagt, jeden Abend auf die Bühne, das ist eine Katastrophe.
Genau wie ein täglicher Einsatz im Berufsverkehr mit der alten Honda.
Da kommst Du so oft zu spät auf die Arbeit, bis Dein Chef Dich rausschmeist.
Weisst Du jetzt was ich meine ?
Ich kann ja verstehen, dass Du, als Sax-Sammler Deinen Spass hast, Du musst sie ja nicht spielen. Sei froh drum!


Fröhliches tuten
Otto

Bei meinem Weltklang alto habe ich mir den Daumenhaken ein wenig nach oben versetzen lassen. Seitdem spielt sich die Kanne kaum unbequemer als mein modernes Jupiter.

Glücklicherweise muß ich nicht fünf Stunden am Stück Sax spielen.
Das würden weder mein Daumen noch meine Lippen aushalten, und für die ein bis zwei Stunden pro Tag, die ich meine alten Hörner tröte, entschädigt mich der geile Sound für ein wenig Unbequemlichkeit.

Einige meiner alten Saxophone lassen sich sogar recht komfortabel spielen.
Mein altes Grassi Tenor zum Beispiel oder mein Buescher Tenor aus den sechziger Jahren liegen ausgezeichnet in der Hand.

Eine Bandkollegin aus meiner Bigband spielt ihr modernes Baritonsax ganz ohne Daumenhaken, sonst kann sie nach einer Stunde die Hand nicht mehr bewegen. Es gibt also auch moderne Instrumente, die Probleme machen.

Jeder muß selber ausprobieren was für ihn gut ist.

Ich für mein Teil komme jedenfalls sehr gut klar mit meinen Vintages, zumal ich nicht den Ehrgeiz habe, superschnelle Läufe zu tröten.
Für mich steht der Klang im Vordergrund, und da kann das Weltklang jederzeit mit meinem Conn oder Martin mithalten.

Gruß Hans

Volli schrieb:
Im Ernst Volker, willst dieses vierzylinder-Uhrwerk mit z.B. ner Duc vergleichen (auch im Sound), sei diese auch modern.
Claus

Hallo,

als Späteinsteiger habe ich vor 3 Jahren mit einem Keilwerth Alt aus den 70ern angefangen und bekam vor 2 Jahren ein Weltklang Alt, silber, von 1961. Das ist nach Wuffys GÜ einsame Spitze. Ebenso ein Weltklang Tenor von 1966.
Mit dem Alt habe ich kürzlich 3 Std. durchgespielt - ohne Probleme.
Mit dem hochmodernen Yamaha YAS 62 meiner Tochter komme ich weniger klar.
Glücklicherweise sind wir so verschieden...
Spass macht es auch mit dem C- Mel York von 1926 - da sind alledings manche Griffe stressig und gewöhnungsbedürftig.

Grüße an alle Saxer mit all ihren tollen Hörnern
Ohrenquäler

el gitano schrieb:
Hi Claus!

Über Geschmack lässt sich steiten

Spass beiseite, auch hier könnte man Paralelen ziehen.
CB 750 Four < 3000€ Duc > 10000€ beide geiler Klang!
Weltklang < 500€ Selmer > 3000€ beide geiler Klang!

Meine Meinung: Jeder nach seinen Vorlieben und nach seinem Geldbeutel.
Mit dieser Einstellung kann jeder leben, Grabenkämpfe Vintage geben Neu bringen keinen weiter.

Gruß Volker!

PS Otto: Ich wüsste nicht, dass ich schon mal zu Spät gekommen bin.

Nochmals zu Ottos Schrank-Argument, ich zitiere:
"Ein Vintage gehört in den Glasschrank (jede Woche immer schön abstauben)."

Also meine Vintage Instrumente sind nicht im Schrank, sondern weiterhin im Einsatz, und das mit Begeisterung.

Ich habe ein neues (Mauriat Influence Tenor) oder neueres (Yani Elimona Sopran) Saxophon im Einsatz, komme aber auch mit älteren (King S20 Alt ), noch älteren (Martin Magna Bari) oder ganz alten (Martin Handcraft Imperial Alt) Instrumenten prima zurecht.

Und viele Kolleginnen und Kollegen haben ebenfalls Freude an ihren alten Weltklängern, Keilwerths, Kohlerts, Selmers, Dolnets, SMLs, Buffets, Malernes, Grassis, Orsis, Borganis, Conns, Kings, Martins, Bueschers und was es sonst noch so alles gibt.

Jeder soll es eben so machen wie es ihm beliebt.

Lg
Mike

hallo Saxgemeinde,
ich bin von den Reaktionen sehr überrascht - vor allem darüber, was ich hier für eine gewaltige Diskussions- und Wissenslawine losgetreten habe. Das freut mich natürlich und über den Umstand, dass Erfahrungen über die Weltklänger, vor allem im Alto-Bereich, mal ein wenig intensiver ausgetauscht werden, bin ich glücklich, da man im Netz nicht wirklich brauchbares Detailwissen findet. Also weiter so, Leute und nur Mut, zumal ich immer noch auf den Ersten hier warte, der von einem Weltklang Solist Alto ernsthaft maßlos enttäuscht wurde.

LG, Thomas.