Endlich habe ich meinen Sound gefunden - wie im Anhang zu hören. So wollte ich immer klingen. Und durch Zufall habe ich ihn gefunden, ganz ohne neues Sax, Mundstück oder sogar Tuning. Und das kam so:

Mein Band-in-a-box ist immer noch kaputt. D. h. ich kann keine damit erstellte Play-alongs abspeichern, z. B. um sie auf CD zu brennen und mit in den Proberaum zu nehmen oder um sie in MAGIX zu übertragen und dann drüber zu spielen. Was habe ich also gemacht? Ich habe den Soundkarten-Ausgang mit meiner Gesangbox verbunden. O.k., da kam's jetzt raus. Dazu wollte ich tröten und das Ganze aufnehmen. Da mein SM58-Mikro nur Niere kann, habe ich ein uraltes Kaufhaus-Kondensator-Mikro aus 'ner Kiste gekramt (Noname "Golden Technica"). Da es so dünn ist, dass es nicht in die Mikroständerhalterung passte, habe ich das Mikro (Kabellänge etwa nur 20 cm) in den Soundkarteneingang gestöpselt und - einfach auf den Boden gelegt. "Gestöpselt" heißt, die Miniklinke habe ich nur halb reinstecken können, weil ganz ging nichts. Ganz schön wackelig das Ganze, jeder Fußtritt wurde mit Knacksen bestraft. Damit ich mit meinem Horn überhaupt in die Nähe des Mikros kommen konnte, musste ich mich auf den Boden vor den PC knien - ein Auge auf den Monitor, wo die Biab-Akkorde zu sehen waren. Es ist Scheiß-Technik, nix abgemischt, völlige Stümperei, aber der Sound gefällt mir total. Jetzt noch ein Knistern draufmischen und ich verkaufe das als alte Clubaufnahme aus dem Jahre 1931 (o.k.o.k., die haben damals doch schon besser gespielt, und biab hört man immer raus )

Hmmm, klingst DU jetzt so oder die Aufnahme??

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sound. Es wird daran liegen, dass du halt einen Vintage-Sound bevorzugst und der ist natürlich einer, wo früher eine ganze Band mit einem Mikro abgenommen wurde. Unvorstellbar heutzutage! Das Mikro musste halt 3 Meter von allen entfernt stehen. Dadurch gingen den Instrumenten viele der heute gewohnten heifidelischen Höhen verloren und es klang alles schön rund.

Im Prinzip musst du dich also nur etwas weiter vom Mikrofon wegstellen. Dann hast du diese schönen weichen Töne, die bei dir so wundervoll mit dem schnellen Bechet-Vibrato aufhören.

wenn du (ungefragt, sorry für das) wissen willst, was dein Spiel weiterbringen kann, dann ist es Ruhe, . . . und Zeit lassen. Du arbeitest zuviel (zumindest für das PlayAlongTempo) und willst zuviel. Weniger Töne ind mehr und dafür mehr Groove. Ganz rudimentär am Rhythmus arbeiten, tanze, Mann. Du spielst in 3 Minuten nicht einmal den selben Ton hintereinander, bist ein Gehetzter auf den Leitern, musst klettern, hinauf- und hinabsteigen. Musst du aber nicht. Du darfst Töne auch wiederholen... dadat . dat . dadiiii (der mit dem iii war nu ein anderer Ton), oder nur mit zweien spielen: daaa..dit didat. didat. daa. dididit.

Pardon für meine Kritik, aber mach dir nichts draus, sie hätte auch John Coltranes Giant Steps gelten können, eigentlich Quatsch.

@Wolfgang26:

Gute Frage. Wenn ich Aufnahmen von meiner Sprechstimme höre, klinge ich ganz anders als die Stimme, die ich im Moment des Sprechens höre. Wenn ich Sax spiele, klinge ich immer anders als eine Aufnahme des Spiels.

@ppue:
Kein Thema, Du hast das schon alles richtig erkannt. Sehr konstruktiv.
Ja, vielleicht hatte Coleman Hawkins garnicht diesen tollen röhrenden Klang, den ich so bewundere? "Vintage-Sound durch Stümperei" oder zumindest durch mangelhafte Aufnahmetechnik also, wer weiß.
Hääh? Ich dachte immer, ich könnte garkein Vibrato ...
Ganz klar erkannt, ppue. Vor allem will ich zuviel gleichzeitg. Bin von Natur aus ein relativ schnell getakteter Wibbelstetz. Als Gitarrist war ich eher Alvin Lee als B.B.King, wenn Du meinst, was ich meine. Das wird aber mit zunehmendem Alter langsam besser. Hättest mich mal früher hören müssen Konkret bei der Soundprobe war es natürlich so, dass ich aus dem Soloteil etwas rausgeschnitten hatte. Da macht man natürlich schon mal gern etwas mehr.
Auch richtig erkannt. Irgendwann fiel mir auf, dass ich eher so ein triolischer Typ bin. Seit ein paar Monaten versuche ich immer wieder, gerade Sechzehntel zu spielen oder Kombinationen aus Triolen und Sechzehntel. Ist verdammt noch mal nicht so einfach. Manchmal bewege ich mich dann irgendwo dazwischen.

Meine Bewunderung gilt all denen, die die Kunst des relaxten Weglassens beherrschen (nicht nur in der Musik, auch in der bildenden Kunst, in Architektur, Design, Sprache usw).

d'accord z-mann, in deiner anderen Aufnahme - Herbstblätter - hast du das doch schon beherzigt.


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<em>editiert von: Bloozer, 25.01.2007, 10:30 Uhr</em><!-- end editby -->

Herbstblätter??? Das muss eine Verwechslung sein, Bloozer.

Hallöle Z-Mann,

ist das Dein Medusa, das ich da höre?

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

Medusa, wem Medusa gebührt, After Eight! Du weißt, wovon ich spreche Ja, mein Medusa.

Hier im Pöhlert thread war doch was von dir, jetzt ist es verschwunden

Ach, das meinst Du. Hieß das "Herbstblätter"? Kann ich mich garnicht mehr dran erinnert. Sauerstoffmangel im Gehirn ...