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THEMA: Kurzer Text über 'es'

Kurzer Text über 'es' 24 Nov 2010 17:10 #96559

  • Pedro Celli
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Desto weniger wir spielen, umso mehr müssen wir üben. Gelingt es, das Üben näher an das Spielen heran zu führen, ist viel gewonnen. Das möglichst frühe Zusammenspiel mit anderen im Duo oder in größeren Gruppen z.B. schafft einen weiteren Vorteil. Das Greifen von Tonleitern im Zusammenhang mit konkreten Stücken zu üben, lässt es weniger abstrakt erscheinen.

Genau,

Am wichtigsten ist es möglichst immer Spass zu haben... wenns nicht läuft... sofort aufhören und es vielleicht 20 Minuten später nochmal zu versuchen.

Alles wozu man sich zwingt oder von außen dazu gezwungen wird bringt nix gutes hervor!
Das Spielen soll ein emotional erfüllendes freudvolles Ereignis sein.

Ich würde einen Schüler sobald er einigermaßen einen guten Ansatz hat und alle Töne im unteren Register gut spielen kann so früh wie möglich dazu motivieren mit mp3 Player oder Stereoanlage zu seiner Lieblingsmusik zu spielen... das ist zu diesem Zeitpunkt evtl. noch fruchtbarer als in einer Band.

Im günstigen Fall, wenn der Schüler große Liebe zur Musik und seinem Instrument mitbringt, wird er bzw. sie übrigends die einfachen Tonleiterübungen nicht mechanisch machen sondern auch daran Freude haben.

Spiel und Übung sollten jedenfalls möglichst früh zueinander finden.
So kann der Schüler "spielend" auf einer emotionalen ebene, welche fürs Gedächtnis sicher wirkungsvoller ist als die rein rationale, frühzeitig die wichtigen Fundamente wie Liedform, Harmonieverbindungen etc. kennenlernen.
Dazu hab ich letztens in einem anderen Forum dies hier geschrieben:
Ich zitiere es mal weil es auch hier passt.
(ging um Gehör und Harmonielehre)
Selbst wenn Du etwas von Harmonielehre verstehst nützt es Dir nix wenn Du nicht fühlst worum es geht.

Ich würde Dir empfehlen einen MP3 Player zu nehmen und einfach mal zu Deinen Lieblings Kompositionen zu improvisieren. Dabei lernst Du die Töne gut kennen.
Versuche dabei, nicht mit dem Verstand zu analysieren, sondern achte einfach mal auf das unterschiedliche "emotionale Gewicht" der Töne.
Die wichtigen Töne, die sogenannten Leittöne, erzeugen mehr Spannung bzw. lösen sie wieder auf... das wirst Du spüren!
Versuche dann, mit der Zeit gezielt diese Töne im Kontext des Stückes rechtzeitig anzuspielen... Du wirst viel Spaß dabei haben! Spiele am Anfang aber eher langsam und nur wenige Töne, so kannst Du sie besser kennenlernen und Dir einprägen.

Übrigends, alte Aufnahmen von Jazz Balladen evtl. mit Strings eignen sich sehr gut dafür, weil: langsam und starke Betonung der Leittöne auch bei den Streichern.

Ist aber nicht Jedermanns Geschmack und es ist noch wichtiger, daß die Musik zu der Du spielst Dich berührt und inspiriert... sonst hast Du keinen Zugang zum Wesen der Komposition.

Das ist eine meiner wichtigsten Übungen.
Man kann unglaublich viel dabei lernen, spielt man doch mit den absoluten Profis zusammen :)
Und einen riesen Spass macht es obendrein.

Eine weitere wichtige "Übung" ist dann das völlig freie improvisieren um sich auszudrücken zu lernen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Kurzer Text über 'es' 24 Nov 2010 17:11 #96560

  • bluemike
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Hi,

das Problem ist der Reibungsverlust auf dem Weg vom Kopf (oder wo immer man es verorten will) zum Instrument. Ganz wird sich der niemals eliminieren lassen, denn Materie hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten, die inkommensurabel sind mit denen des Geistes, der Intuition, der Empfindung. Insofern plädiere ich dafür, nicht in größtmöglichem Maße die Materie zu überwinden (durch exzessives Üben), weil dies ohnehin an Grenzen stoßen wird.

Genauso, wie wir auch beim Sprechen an Grenzen stoßen, weil wir nicht alles sagen können, was wir denken, da Denken nicht vollständig in Sprache abläuft. Aber damit haben wir gelernt, ganz prima zu leben. Letztendlich ist es sogar oft genug die Sprache mit ihren Kausalitäten, die das Denken beeinflusst.

Besser ist, mit dem, was man hat (an Technik, an Instrument, etc.) so umzugehen, dass wir die Materie als einen Teil des Ausdrucks begreifen. Wenn das jetzt zu kompliziert klingt, dann vielleicht so: Mit dem was man kann, kann man immer genug, um Musik zu machen.
Das soll nicht daran hindern, weiter zu suchen. Aber der Weg ist insofern das Ziel, weil man
a: diese Suche nicht beenden kann
b: die Stationen auf dieser Suche jeweils als Endpunkt ihre absolute und nicht nur relative Gültigkeit haben.

Wer glaubt, er kann zu wenig, um zu spielen, der täuscht sich. Wer glaubt, er hat zu wenig (an Instrument, an Equipment), der täuscht sich. Man muss nur jeweils das vorhandene Potenzial nutzen. Allein dieser Prozess erweitert das vorhandene Potenzial. Das ist - wie ich schon zuvor gesagt habe - eine Feedback-Schleife, ein hermeneutischer Zirkel.

Das mal in die Runde :)
next time you see me...
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Kurzer Text über 'es' 24 Nov 2010 19:14 #96566

  • Pedro Celli
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Ja, mit der Musik sollte es beim Lernen ganz ähnlich wie mit der Sprache sein.

Die wichtigen Worte(Mama, Papa, Essen, Trinken :) ) bleiben bei der Sprache normalerweise zuerst im Gedächtnis. Der Wortschatz erweitert sich danach ganz von alleine im Laufe der Zeit.

Bei der Musik muß man in diese Richtung geführt werden... also Unterweisung vom Lehrer über Leittöne Harmonielehre etc.
Oder aber man lernt es mit dem von mir weiter oben beschriebenen Verfahren intuitiv.

Natürlich gibt es Menschen/Musiker die mit wenigen Worten/Tönen eine kraftvolle umfangreiche Aussage machen können und andere die mit vielen Worten einfach nichts sagen bzw. ausdrücken.

Pure zur Schau gestellte Virtuosität hat mich immer extrem gelangweilt.
Das ist dann eher Sport und keine Musik.

Unabhängig von der unterschiedlichen Stilrichtung habe ich z.B. die Musik eines "Johhny Guitar Watson" und seine sparsamen Gitarren Solis der sportlichen Virtuosität eines "Al Di Meola" immer vorgezogen... wie der Musiker so sagt, da kam einfach nix rüber für mich. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und vielleicht steckt doch eine bedeutende emotionale Aussage hinter Al's Solis und es war halt nie auf meiner Wellenlänge.

Die Verbindung von Virtuosität mit emotionaler Größe findet man allerdings auch. "Charlie Parker" ist für mich das vielleicht herausragendste Beispiel hierfür.

Der emotionale Tiefgang hat natürlich auch etwas mit der ganz persönlichen Entwicklungsgeschichte eines Musikers zu tun... das Vokabular kann nur das ausdrücken was auch erlebt wurde. Gibt ja n schönes Zitat von "Charlie Parker" dazu: "If you don't live it, it won't come out your horn"
Letzte Änderung: 24 Nov 2010 21:17 von Pedro Celli.
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