Desto weniger wir spielen, umso mehr müssen wir üben. Gelingt es, das Üben näher an das Spielen heran zu führen, ist viel gewonnen. Das möglichst frühe Zusammenspiel mit anderen im Duo oder in größeren Gruppen z.B. schafft einen weiteren Vorteil. Das Greifen von Tonleitern im Zusammenhang mit konkreten Stücken zu üben, lässt es weniger abstrakt erscheinen.
Genau,
Am wichtigsten ist es möglichst immer Spass zu haben... wenns nicht läuft... sofort aufhören und es vielleicht 20 Minuten später nochmal zu versuchen.
Alles wozu man sich zwingt oder von außen dazu gezwungen wird bringt nix gutes hervor!
Das Spielen soll ein emotional erfüllendes freudvolles Ereignis sein.
Ich würde einen Schüler sobald er einigermaßen einen guten Ansatz hat und alle Töne im unteren Register gut spielen kann so früh wie möglich dazu motivieren mit mp3 Player oder Stereoanlage zu seiner Lieblingsmusik zu spielen... das ist zu diesem Zeitpunkt evtl. noch fruchtbarer als in einer Band.
Im günstigen Fall, wenn der Schüler große Liebe zur Musik und seinem Instrument mitbringt, wird er bzw. sie übrigends die einfachen Tonleiterübungen nicht mechanisch machen sondern auch daran Freude haben.
Spiel und Übung sollten jedenfalls möglichst früh zueinander finden.
So kann der Schüler "spielend" auf einer emotionalen ebene, welche fürs Gedächtnis sicher wirkungsvoller ist als die rein rationale, frühzeitig die wichtigen Fundamente wie Liedform, Harmonieverbindungen etc. kennenlernen.
Dazu hab ich letztens in einem anderen Forum dies hier geschrieben:
Ich zitiere es mal weil es auch hier passt.
(ging um Gehör und Harmonielehre)
Selbst wenn Du etwas von Harmonielehre verstehst nützt es Dir nix wenn Du nicht fühlst worum es geht.
Ich würde Dir empfehlen einen MP3 Player zu nehmen und einfach mal zu Deinen Lieblings Kompositionen zu improvisieren. Dabei lernst Du die Töne gut kennen.
Versuche dabei, nicht mit dem Verstand zu analysieren, sondern achte einfach mal auf das unterschiedliche "emotionale Gewicht" der Töne.
Die wichtigen Töne, die sogenannten Leittöne, erzeugen mehr Spannung bzw. lösen sie wieder auf... das wirst Du spüren!
Versuche dann, mit der Zeit gezielt diese Töne im Kontext des Stückes rechtzeitig anzuspielen... Du wirst viel Spaß dabei haben! Spiele am Anfang aber eher langsam und nur wenige Töne, so kannst Du sie besser kennenlernen und Dir einprägen.
Übrigends, alte Aufnahmen von Jazz Balladen evtl. mit Strings eignen sich sehr gut dafür, weil: langsam und starke Betonung der Leittöne auch bei den Streichern.
Ist aber nicht Jedermanns Geschmack und es ist noch wichtiger, daß die Musik zu der Du spielst Dich berührt und inspiriert... sonst hast Du keinen Zugang zum Wesen der Komposition.
Das ist eine meiner wichtigsten Übungen.
Man kann unglaublich viel dabei lernen, spielt man doch mit den absoluten Profis zusammen
Und einen riesen Spass macht es obendrein.
Eine weitere wichtige "Übung" ist dann das völlig freie improvisieren um sich auszudrücken zu lernen.